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Sicherheit und Katastrophenschutz für Museen, Archive

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Die Arbeiten waren an bestimmten fragilen Punkten ab- bzw. durchgebro-<br />

chen. Die Verpackung bestand lediglich aus einer Luftpolsterfolie <strong>und</strong> die<br />

Verstauung wurde durch Mitarbeiter der dortigen Institution vorgenom-<br />

men. Auch dies ist ein Bespiel <strong>für</strong> eine unzureichende Verpackung <strong>für</strong><br />

derart fragile Arbeiten ebenso wie <strong>für</strong> eine nicht gut vorgenommene<br />

Verstauung im Wagen, da die Skulpturen auf der langen Fahrt dem<br />

ständigen Druck anderer Exponate ausgesetzt gewesen sein müssen.<br />

Sofern ein Eigentransport durchgeführt wird, sollte dieser auf jeden Fall<br />

mit qualifizierten Personen, die im Umgang mit Kunst geschult sind,<br />

erfolgen.<br />

• Beim letzten Fall, den ich ihnen schildern möchte, wurde ein sehr<br />

schönes kleines Werk von Luc Tuymans, zu einer Ausstellungstournee<br />

verliehen. Der Leihgeber hatte <strong>für</strong> das Exponat extra eine mit Schaum-<br />

stoff ausgeschlagene Holzkiste anfertigen lassen, in die das Gemälde,<br />

zusätzlich in Wachspapier eingeschlagen, gebettet wurde. Nach der ersten<br />

Ausstellungsstation wurde das Gemälde durch Museumsmitarbeiter<br />

wiederum in Wachspapier verpackt <strong>und</strong> in die Kiste gelegt. Hierbei wurde<br />

allerdings das verwendete Papier nicht auf der Rückseite, sondern auf der<br />

Vorderseite des Bildes umgeschlagen <strong>und</strong> verklebt. Bei der folgenden<br />

Ausstellungsstation passierte das zweite Missgeschick, indem zum Öffnen<br />

der Verpackung bzw. der Klebebänder ein Cuttermesser verwandt wurde<br />

<strong>und</strong> so die Bildoberfläche durch drei Kratzer, die teils zu Farbabplatzung<br />

gen <strong>und</strong> -absplitterungen führten, beschädigt.<br />

Ich bin sicher, dass an beiden Stellen unbedacht gehandelt wurde <strong>und</strong> die<br />

Museumsmitarbeiter noch nicht über große Erfahrung verfügten, denn<br />

sonst wäre gerade beim Auspacken aufgefallen, dass es sich hier um die<br />

Bildvorderseite handelt <strong>und</strong> die Benutzung eines Cuttermessers unange-<br />

bracht ist.<br />

Dies sind sicherlich ein paar eklatante Schäden, die im Vorfeld durch geeignete<br />

präventive Maßnahmen hätten vermieden werden können. Nichts-<br />

destotrotz muss man sagen, dass insbesondere bei großen Sonderausstellungen,<br />

aber auch bei einem Großteil der <strong>Museen</strong>, <strong>Archive</strong> <strong>und</strong> Bibliotheken,<br />

mit denen wir zusammenarbeiten, der Umgang mit der Kunst <strong>und</strong> den Kulturgütern<br />

sehr umsichtig ist, da hier nur sehr vereinzelt Schäden auftreten.<br />

Gr<strong>und</strong>lage zur Vermeidung derartiger Schäden ist sicherlich eine gute Kommunikation<br />

zwischen den Beteiligten <strong>und</strong> eine gr<strong>und</strong>legende Schulung.<br />

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