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Sicherheit und Katastrophenschutz für Museen, Archive

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Lassen Sie mich einige Worte zur KNK sagen, der Prof. Dr. Hartmut<br />

Dorgerloh aus Potsdam <strong>und</strong> ich als Sprecher vorstehen. Was verbirgt sich<br />

hinter diesen drei Buchstaben? Der Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen<br />

gehören zwanzig Einrichtungen aus den ostdeutschen B<strong>und</strong>esländern<br />

an. Diese Institutionen wurden aufgr<strong>und</strong> eines unabhängigen Gutachtens<br />

von Prof. Dr. Paul Raabe als national bedeutende kulturelle Leuchttürme<br />

eingeschätzt <strong>und</strong> in dem von ihm auf Veranlassung des Beauftragten der<br />

B<strong>und</strong>esregierung <strong>für</strong> Kultur <strong>und</strong> Medien verfassten Blaubuch 2001 neben<br />

weiteren bedeutsamen Gedächtnisorten publiziert. Laut Statut der KNK<br />

kann eine Mitgliedschaft nur unter der Maßgabe erfolgen, dass vor einer<br />

Neuaufnahme einer Kulturinstitution von unabhängiger Seite <strong>und</strong> auf Veranlassung<br />

des Beauftragten der B<strong>und</strong>esregierung <strong>für</strong> Kultur <strong>und</strong> Medien<br />

eine herausragende Stellung in der Kulturlandschaft festgestellt wird. Dank<br />

der positiven Resonanz <strong>und</strong> der umfangreichen Berichterstattung, aber auch<br />

durch die partnerschaftlichen Projekte, positioniert sich die KNK in einer<br />

Weise, von der die Gesamtheit wie auch einzelne Einrichtungen profitieren<br />

können. Zweifelsohne ist der Bekanntheitsgrad vor allem der kleineren Einrichtungen<br />

gestiegen. Für alle Institutionen gilt, dass Unternehmungen wie<br />

gemeinsame Messeauftritte oder Werbematerialien mit hohem Verbreitungsgrad<br />

<strong>für</strong> jedes Mitglied einen Mehrwert schaffen, weil sie in der Regel von<br />

einer Einrichtung allein weder finanziell noch personell durchführbar sind.<br />

Das bedeutet auch eine Verantwortung <strong>für</strong> uns.<br />

Wir haben Ende des Sommers 2006 nachgedacht, wie es weitergehen soll,<br />

<strong>und</strong> konstatiert, dass der Fortbestand der KNK von uns allen erwünscht ist.<br />

Bevorzugt wird nach wie vor ein loser, flexibler, professioneller Verb<strong>und</strong>;<br />

das Agieren nach außen soll stets gemeinsam erfolgen; nach innen werden<br />

Arbeitsgruppen gebildet <strong>und</strong> andere Formen der Kooperation gesucht. Eine<br />

Chance <strong>und</strong> Besonderheit in der Kooperation wie in öffentlichen Auftritten<br />

besteht im interdisziplinären Charakter der KNK. Das wird im Grassimuseum<br />

besonders deutlich. Das Verknüpfen von Sammlungen oder ganzer <strong>Museen</strong>,<br />

um inhaltliche, topographische <strong>und</strong> historische Besonderheiten besser<br />

darzustellen <strong>und</strong> die Ausstrahlungskraft aller zu erhöhen, wird auch als<br />

Möglichkeit verstanden, auf Anforderungen der Gesellschaft reagieren bzw.<br />

in kulturelle Prozesse eingreifen zu können. Deutlich wird die Besinnung<br />

auf klassische Aufgaben von <strong>Museen</strong>: Sammeln, Bewahren, Forschen, Ausstellen,<br />

Vermitteln – vorausgesetzt es werden neue Standards, neue Formen,<br />

neue Themen, neue Projekte da<strong>für</strong> erarbeitet.<br />

Ein ganz wichtiger Aspekt – <strong>und</strong> der hat mit dem Thema <strong>Sicherheit</strong> viel zu<br />

tun – ist kulturelle Bildung, <strong>und</strong> zwar als programmatischer Auftrag <strong>und</strong><br />

auch als Denkansatz <strong>für</strong> weitere Projekte. Es gibt eine Arbeitsgruppe, die<br />

gegenwärtig prüft, wie in Kooperation mit Schulen <strong>und</strong> anderen Institutionen<br />

vorbildhafte Projekte <strong>für</strong> unterschiedliche Zielgruppen erarbeitet werden<br />

können. Und es gibt – oder es wird geben – eine interne Evaluierung.<br />

Sie erscheint uns notwendig <strong>und</strong> konstruktiv. Es sollen Qualitätskriterien<br />

erstellt werden, Standards definiert <strong>und</strong> – wie es die UNESCO tut – eine<br />

rote Liste erarbeitet werden. Zu der internen Professionalisierung, die<br />

Voraussetzung unser aller Arbeit ist, zählen natürlich die brisanten<br />

Probleme der <strong>Sicherheit</strong> in Kultureinrichtungen.<br />

Die häufig an uns gerichtete Frage, ob das Modell der KNK auf ganz<br />

Deutschland auszudehnen sei, hat sich eher als eine politische denn eine<br />

fachliche herausgestellt. Bislang haben wir kein Interesse an der Fortführung<br />

der Idee gespürt. Und noch eine Erfahrung: Die Mitgliedschaft in der<br />

KNK erscheint nicht nur wichtig wegen des eigenen Partizipierens an der<br />

Gemeinschaft, sie strahlt auch in die Region aus, weil sie Maßstäbe benennt,<br />

denen sich die Politik nicht ohne weiteres verschließen kann. Zumindest<br />

das Verständnis <strong>für</strong> die Aufgaben der Institutionen wächst. So hat auch diese<br />

Konferenz einen internen <strong>und</strong> einen externen Sinn, <strong>und</strong> es ist vorgesehen,<br />

zu weiteren Themen <strong>und</strong> jeweils in Zusammenarbeit mit Fachverbänden<br />

ähnliche offene Veranstaltungen vorzubereiten, beispielsweise zum Thema<br />

kulturelle Bildung.<br />

Dieser Konferenz wünsche ich im Namen der KNK einen guten, erfolgreichen<br />

Verlauf, hoffe, dass aus den Erfahrungen der vortragenden Kollegen<br />

ein Leitfaden als Handreichung <strong>für</strong> alle Einrichtungen <strong>und</strong> die verantwortlichen<br />

Träger gewonnen werden kann <strong>und</strong> dass es das gemeinsame Anliegen<br />

befördernde Gespräche gibt. Ich danke herzlich den drei Organisatorinnen<br />

Bettina Probst, Dr. Alke Dohrmann <strong>und</strong> Almut Siegel <strong>für</strong> die kluge <strong>und</strong> umsichtige<br />

Vorbereitung der Konferenz sowie allen weiteren, an der Herausgabe<br />

der Vorträge in diesem Tagungsband beteiligten Helfern.<br />

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