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Bei anleihen drohen grobe Kursverluste aktien ... - GELD-Magazin

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Globaler Wirtschaftsausblick ° Brennpunktdie richtigen Institutionen geschaffen, um ein Zerfallen der Euro-Zonezu verhindern. Als wichtiges <strong>Bei</strong>spiel ist hier vor allem das OMT-Programmzu nennen (zur genaueren Erklärung siehe Textkasten auf Seite18, Anm.). Allgemein hellt sich das ökonomische Bild in Europa auf:So gehen etwa die Budgetdefizite zurück, die Lohnstückkosten gehenzurück und die Produktivität ist gestiegen, wobei Italien hier eine Ausnahmebildet. Der Euro, so glaube ich, könnte nur am politischen Willenbzw. Unwillen scheitern. Etwa wenn Euro-skeptische Parteien an dieMacht gelangen.Bruckbauer: Auch ich meine, dass die Politik das größte Risiko für dieZukunft des Euro darstellt. Dabei muss man ganz klar sagen: Für die Bevölkerungkeines einzigen europäischen Staates wäre es eine Entlastung,den Euro aufzugeben. In Wirklichkeit wissen das die Euro-kritischenParteien wohl selbst, ich glaube auch, dass etwa Giuseppe Grillo (Führerder populistischen Bewegung MoVimento 5 Stelle) in Italien einenRückzieher machen würde, sollte so eine Entscheidung bevorstehen. Leiderstecken die wichtigen EU-Institutionen in demokratiepolitischenSchwierigkeiten. Die europäische Kommission, die offiziell als Exekutivefungiert, ist geschwächt. Der Europäische Rat, dem eigentlich die Gesetzgebungsfunktionzusteht, hat wiederum immer mehr Agenden derExekutive übernommen.„Ich gehe von einemstärker werdendenEuro aus.”Stefan Bruckbauer (oben)„Emerging Marketsmüssen differenziertbetrachtet werden.”Gerhard Winzer (unten)Welche Lösungsansätze wären empfehlenswert?Bruckbauer: Es fehlt leider die europaweite demokratische Legitimation,so wurde Bundeskanzlerin Merkel nur von den Deutschen gewählt,nicht von den Europäern. Es ist in dieser Konstellation schon problematisch,wenn Frau Merkel sagt, dass in Portugal gespart werden soll.Man bräuchte etwa einen unabhängigen europäischen Finanzminister,der von allen Europäern gewählt wird und der auch die Entscheidungenüber die Spar- und Wirtschaftspolitik fällt. Und zwar unabhängig von regionalenWahlzyklen und kurzfristigen wahltaktischen Überlegungen.Winzer: Wir brauchen in der Tat eine Stärkung der gemeinsameneuropäischen Wirtschafts-, Finanz- und Fiskalpolitik. Das entspricht derGrundidee der europäischen Währung, wenn wir das nicht wollen, könnenwir sie gleich aufgeben. Natürlich ist es notwendig, für eine Stärkungder gemeinsamen Wirtschafts-, Finanz- und Fiskalpolitik nationale Souveränitätenabzugeben, dazu war vor 20 Jahren noch niemand bereit,vielleicht ist aber jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen.Wenden wir uns ein wenig von Europa ab, wie wird sich die globaleWeltwirtschaft weiter entwickeln?Bruckbauer: Die größte Gefahr für die weltweite globale Konjunkturgeht nicht etwa von Europa, sondern von den Schwellenländern aus. HierJuli 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 17

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