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Bei anleihen drohen grobe Kursverluste aktien ... - GELD-Magazin

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Geldanlage ° Im Gespräch mit Martin Hrdina, Deka InternationalOsteuropa ist derzeit outDie Krise in Westeuropa schlägt auf die osteuropäischen Staaten durch. Der ehemaligen Konvergenzfantasie istErnüchterung gefolgt. Der Fondsmanager des DekaConvergence, Martin Hrdina, spricht über die derzeitgeringen Chancen für Investments in Osteuropa.Mario Franzin<strong>GELD</strong> ° <strong>Magazin</strong>: Sie managen den Osteuropa-AktienfondsDekaConvergence relativindexnahe. Ist nicht gerade in Osteuropaaktives Stock Picking vorteilhaft?Martin Hrdina: Das stimmt, man solltemeinen, dass in ineffizienten Märkten akti vesStock Picking einen Mehrwert schafft. In Osteuropabesteht jedoch das Problem, dass nochimmer zu viel Geld im Markt ist und zu wenigValue. Gleichzeitig sind die Märkte relativ illiquid.Selbst wenn man dort eine günstige Aktiefindet, wird das Engagement derzeit kaum mitKurssteigerungen belohnt. Das sehen Sie daran,dass zahlreiche sehr aktiv gemanagteOsteuropa-Fonds weit hinter der Benchmarkliegen. Deshalb entschieden wir uns bereitsvor Jahren, vor allem auf Blue Chips zu setzen(Fondsvergleich auf Seite 50).Osteuropa profitierte stark von der Konvergenzfantasieund den sinkenden Zinsen. Warumist diese Erfolgsstory derart abgerissen?Osteuropa ist von der Schuldenkrise inEuropa stark betroffen. Ein Großteil der Finanzierungenist von westeuropäischenBanken gekommen. Raiffeisen und Erste BankOsteuropa-<strong>aktien</strong>IndexCECE-IndexFIAP Aktien WeltSchwäche-Neigung. Die osteuropäischenBörsen hinken der globalen Entwicklung nach.haben beispielsweise große Kreditsummenin Ungarn und in Rumänien vergeben – vorallem bei Privatkrediten in Ungarn in SchweizerFranken. Das führte durch den Anstiegdes Schweizer Franken zu einer regelrechtenSchuldenexplosion. Nun mussten und müssendie Banken massiv Problemkredite abschreibenund gleichzeitig die Eigenkapitalbasisstärken. Das führt zu erheblichen Rückgängender Kreditvergaben und damit des Konsums.Schrumpfende Wirtschaftsleistung und mangelndeHaushaltsdisziplin führen zu einemweiteren Anstieg der Staatsverschuldungen.Gleichzeitig wurden mit ausländischen DirektinvestitionenProduktionen aufgebaut. DieLohnstückkosten waren niedriger als heute.Seither hat sich die Lage laufend verschlechtert.Inzwischen gibt es sogar einen Abflussder ausländischen Direktinvestitionen.Abgesehen von Ungarn und Rumänien, wiesieht es mit den anderen Märkten aus?Die Wirtschaft Tschechiens ist stark exportorientiertund deren Ausfuhren sehrhochwertig, ähnlich wie jene aus Deutschland.Daher ist Tschechiens Wirtschaft relativimmun gegen Wechselkursschwankungen. Innerhalbder CEE-Region steht das Land ambesten da. Aber auch die polnischen Bankenvergeben inzwischen weniger Kredite.Wie sieht es mit Russland aus? Immerhin istdas Portfolio des DekaConvergence beinahezur Hälfte dort investiert?In Russland hängt die Konjunktur aufgrundder Rohstoffkette stark von der Entwicklungenin China ab. Derzeit sinken aber viele Rohstoff-Preise – vor allem Rohöl und Industriemetalle.Das führte zu einem starken Rückgang des Rubels.Trotzdem kommen Sie um Investmentsin russische Rohstoffwerte nicht herum, weilMartin Hrdina, Fondsmanager desDekaConvergencesie einfach einen großen Teil des Marktes ausmachen.Daneben federt der fallende Rubelden Rückgang beim Ölpreis, der ja in Dollargehandelt wird, ein wenig ab. Dadurch habendie Energiewerte eine defensive Natur.Vielmehr leidet der Staatshaushalt unter densinkenden Ölpreisen, da auch die Steuereinnahmenaus dem Ölexport schrumpfen.Regional nimmt die Türkei den zweitgrößtenPlatz im Fonds ein. Ist die Investment-Storyaufgrund der aktuellen Entwicklung ebenfallsgestorben?Nein. Denn die fundamentalen Datenstimmen nach wie vor. Die sinkenden Energiepreisekommen dem Land zugute, denn dieTürkei muss Energie fast zur Gänze importieren.Sinkende Rohstoffpreise verbessern dieLeistungsbilanz. Gleichzeitig profitieren dietürkischen Banken vom globalen Tiefzinsniveau.Sie kommen günstig an Geld heran,das sie wieder als Kredite vergeben können.Zugleich tangiert die türkischen Banken diewestliche Bankenkrise kaum, da sie dort praktischnicht investiert sind.CHART: software-systems.at, Foto: beigestellt54 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Juli 2013

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