13.07.2015 Aufrufe

Bei anleihen drohen grobe Kursverluste aktien ... - GELD-Magazin

Bei anleihen drohen grobe Kursverluste aktien ... - GELD-Magazin

Bei anleihen drohen grobe Kursverluste aktien ... - GELD-Magazin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Brennpunkt ° WährungsmarktWie stark ist der Renminbi wirklich?Die Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik Pekings führt zu wilden Spekulationen über die weitere Entwicklungder chinesischen Währung. Die meisten Beobachter gehen von einer Aufwertung des Renminbi aus, wobeikein „großer Sprung nach vorne“ zu befürchten ist.Harald Koleruschinesischer renminbiyuan / Us dollar0,16250,16000,15750,15500,15250,14750,14502009 2010 2011 2012 `13Die chinesische Währung legt gegenüber demGreenback kontinuierlich zu.Quelle: xxxxxDas Reich der Mitte ist bekanntlich hinterden USA die zweitstärkste Volkswirtschaftder Welt. So ist es naheliegend,dass in diesem Zusammenhang immermehr Beobachter davon ausgehen, dassauch die chinesische Währung, der Renminbi,an Bedeutung zulegen wird. Nichtzuletzt schätzt auch die OECD, dass derRenminbi dem Euro den zweiten Platz iminternationalen Währungsgefüge abnehmenwird (der US-Dollar wird bis auf weiteresunangefochten als Weltwährung Nummereins gehandelt). Die Argumentationfür den Renminbi-Aufstieg lautet wie folgt:Neben der steigenden Bedeutung der chinesischenVolkswirtschaft wird auch die Rolledes Renminbi als Finanzinstrument zunehmen.Denn der Euro steht aus bekanntenGründen weiterhin unter Druck; aber auchdie USA haben einen gehörigen Schuldenbergzu schultern, was den Greenback langfristigbelasten könnte. Angesichts diesesSzenarios würden internationale Investoren,aber auch Unternehmen und Privatpersonen,die liquides Kapital möglicht lukrativ„zwischenparken“ wollen, auf die chinesischeWährung setzen – so die Vertreterder Theorie eines steigenden Renminbis.Im ersten Quartal dieses Jahres floss tatsächlichein wahrer Geldstrom nach China,ausgelöst durch die Spekulationen über eineAufwertung des Renminbi. Dieser Trendkehrte sich allerdings im zweiten Quartalum, als die chinesische Marktaufsicht aufden Plan trat und den Geldzufluss drosselte.Dabei war sie so erfolgreich, dass die Renminbi-Liquiditätdarunter gelitten hat.Nichtsdestotrotz ist der Renminbi in denvergangenen Jahren sowohl gegenüber Dollarals auch Euro gestiegen – ist nun mit einerFortsetzung dieses Trends zu rechnen?Die Antwort lautet ja, auch wenn die Aufwertungnicht all zu dramatisch ausfallenwird. Grund dafür könnte – allen Unkenrufenzum Trotz – ein Wiedererstarken derUS-Wirtschaft und auch des Greenbacksein. Dazu meint Ian Stannard, Head of EuropeanFX Strategy bei Morgan Stanley:„Der Dollar wird an Stärke gewinnen. Eineder Ursachen dafür ist, dass die US-Volkswirtschaftzunehmend Vertrauen zurückgewinnt.“Die USA haben sich nämlich aufeine Pro-Wachstumspolitik eingeschworen,die Inflationsaussichten sind moderat, dieArbeitsmarktdaten präsentieren sich vergleichsweisestark und die Investmentaktivitätensind ebenfalls wieder in Schwunggekommen. Im Gegensatz dazu sind dieKonjunkturaussichten für die Eurozoneschwach, aber auch die Emerging Marketsverlieren an Dynamik. Letzteres ist unteranderem wiederum auf eine Neuausrichtungder chinesischen Wirtschaftspolitikzurückzuführen: Peking setzt auf eine Stärkungdes Binnenkonsums anstatt auf Exportrekordeund höchstmögliches Wirtschaftswachstum.Angesichts dieser Entwicklungensehen einige internationale Investorenim Hinblick auf das Chancen/Risiko-Verhältnisdie USA als zunehmend interessantenMarkt, was auch bereits zueinem Anstieg der ausländischen Direktinvestitionen(FDI) geführt hat. Dieser Zuflussvon FDI wird laut Morgan Stanley bisauf weiteres anhalten und somit die US-Währung unterstützen.Laut den jüngsten Prognosen des Unternehmenswird sich das Verhältnis Euro/Dollar von aktuell 1,3 auf 1,26 im viertenQuartal des heurigen Jahres und auf 1,19Ende 2014 zu Gunsten des Greenback verbessern.<strong>Bei</strong>m Verhältnis Dollar/Renminbiist eine Abschwächung von derzeit 6,13 auf6,10 (viertes Quartal 2013) und 5,9 (viertesQuartal 2014) zu erwarten. Der Yuan-Anstiegwird somit zwar sprürbar, aber ebennicht dramatisch ausfallen. Das liegt nichtzuletzt im Interesse Pekings selbst, das aufgrundseiner noch immer stark staatlichkontrollierten Finanzpolitik und enormerDevisenreserven in der Lage sowie Willensist, den Renminbi notfalls abzuschwächen.Eine zu starke Währung könnte die Exportenämlich empfindlich dämpfen. Auch wenneine Konzentration auf den Binnenkonsumim aktuellen Fünfjahresplan festgeschriebenist, bilden die Exporteinnahmen nochimmer einen beträchtlichen Bestandteil derchinesischen Volkswirtschaft. Sollte hiereine Schmerzgrenze in Form eines extremsteigenden Renminbi und wegbrechenderExporte erreicht werden, wird Peking intervenierenund die eigene Währung wieder ingeregelte Bahnen zurückführen.creditS: Shutterstock36 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Juli 2013

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!