ennpunkt PanoramakroatienLand des Monatsnummer 28. Kroatien wurde mit 1. Juli als 28.Mitgliedsstaat der EU willkommen geheißen,von manchen sehr, von manch anderen wenigerfreudig. Kroatien wäre noch nicht reif fürden <strong>Bei</strong>tritt, hieß es vielerorts. Ein Land mit tiefgreifenden wirtschaftlichen Problemen – derAdriastaat konnte in den vergangenen Jahrenkein Wachstum verzeichnen, die Arbeitslosenrateliegt bei rund 20 Prozent – und nach wievor großem Reformbedarf im Bereich der Korruptionsbekämpfunghätte in der Union nichtsverloren. Auch ein großer Teil der kroatischenBevölkerung selbst begegnet der EU zwar neutralbis annähernd wohlwollend, jedoch allesandere als euphorisch. Allen Unkenrufen zumTrotz ist die Aufnahme Kroatiens in die Unionein logischer und auch guter Schritt in die richtigeRichtung. Was Europa so dringend brauchtwie einen Bissen Brot, ist Wachstum. Stellt manes richtig an, könnte sich die kroatische Funktionals „Tor zum Balkan“ als Glücksfall für dieeuropäische Wirtschaft erweisen.faktenadidas groupGegründet:1924 (als Marke Adidas registriert 1949)Stammsitz:Herzogenaurach, DeutschlandLogo: „3 Streifen“Mitarbeiter: ca. 46.000Umsatz 2012 in Mrd. Euro: ca. 14,9Bedeutende Konzernunternehmen:TaylorMade, ReebokBedeutende Sponsorenkontrakte (Fußball):Fifa, Uefa, Argentinien, Deutschland, Spanien,Bayern München, Chelsea, Real MadridECKDATEN (Republik Kroatien)StaatsformParlamentarische RepublikHauptstadtZagrebAmtssprachenKroatisch sowieSprachen der regionalen MinderheitenStaatsoberhauptPräsident Ivo JosipoviRegierungschef Premierminister Zoran MilanoviFläche 56.542 km 2Einwohneretwa 4,5 MillionenBevölkerungsdichte etwa 79,6 pro km 2WährungKunaKfz-KennzeichenHRInternet-TLD.hrInternat. Telefonvorwahl +385Unabhängig seit 1991Nationalfeiertag25. JuniNachbarstaaten Bosnien und Herzegowina, Montenegro,Serbien, Slowenien, UngarnVerwaltungsgliederung 20 Gespannschaften plus ZagrebGrößte StädteZagreb, Split, Rijeka, OsijekHöchste Erhebung Dinara (1.831 m)Inseln1.246, davon jedoch nur knapp50 dauerhaft bewohntNike Inc.Gegründet:1964 (als Marke Nike registriert 1978)Stammsitz: Beaverton, Oregon, USALogo: „Swoosh“Mitarbeiter: ca. 44.000Umsatz 2012 in Mrd. Euro: ca. 17,8Bedeutende Konzernunternehmen:Converse, UmbroBedeutende Sponsorenkontrakte (Fußball):Brasilien, England, Frankreich, USA, FCBarcelona, Manchester City, ManchesterUnited, Juventus Turingigantenduell. Nike und Adidas liegensich wieder einmal in den Haaren.Die beiden Schwergewichte, die seit Jahrzehnten– mal mit fairen, mal mit unfairenMitteln – um die Vorherrschaft im milliardenschwerenSportartikel-Business rittern,sind sich aktuell einmal mehr alles andereals „grün“. Der Auslöser für die neue Eiszeitzwischen den beiden Branchenprimussenist schnell gefunden. Einige prominenteSpieler des FC Bayern München – allenvoran Jungstar und Millioneneinkauf MarioGötze – ließen es sich in der jüngerenVergangenheit nicht nehmen, in auffälligenKleidungsstücken ihres PrivatsponsorsNike zu offiziellen Terminen ihres Arbeitgeberszu erscheinen. Besonders pikant istdabei wohl, dass der aktuelle Cham pions-League-Titelträger nicht nur von Adidasausgerüstet wird, sondern der Herzogenauracher-Konzernsogar substanziell am FCBbeteiligt ist. Auch wenn das Vorgehen Nike’ssicherlich nicht unbedingt die feine Klingedarstellt, ist die „Just do it“-Mentalität derAmerikaner (und genau das wird man denSportstars wohl auch gesagt haben) einenicht zu unterschätzende Waffe im Kampfum Marktanteile; und das nicht nur amdeutschen Markt.adidas – vs. – nike6 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Juli 2013
JUAN CARLOS I.Kopf des Monatsroyaler troublemaker. Spaniens KönigJuan Carlos I. ist für seinen feudalen Lebenswandelund allerhand große und kleine Fauxpasbekannt. Er und seine Entourage tappten inden vergangenen Jahren von einem medialenFettnäpfchen ins nächste. Von Seitensprüngen,Abtreibungen, großzügigen Elefantensafaris,Geldwäsche und vielen anderen „Kleinigkeiten“war zu lesen und zu hören. Nunkönnte der umtriebige Regent aber endgültigden Vogel abgeschossen und der spanischenMonarchie irreparablen Schaden zugefügt haben.Wie einige nationale Medien unisono berichteten,sollen sich die spanischen Finanzbehördenaktuell eingehend mit einer royalenErbschaftsangelegenheit von vor etwa 20 Jahrenbefassen. Der verstorbene Vater des 1975an die Macht gekommenen Juan Carlos hattedem Monarchen Anfang der 1990er Jahre einMillionenvermögen, bestehend aus einer bedeutendenAnzahl an Immobilien und Bargeld,hinterlassen. Bis heute liegt den Behörden jedochkein Beleg darüber vor, ob das besagteVermögen auch ordnungsgemäß versteuertwurde. Aus dem Königspalast selbst hieß esAnfang Juli dazu, dass die Dokumente ausdieser Zeit aktuell unauffindbar seien. Darüberhinaus gehe man aber davon aus, dass dieTestamtentsvollstrecker die Erbschaftssteuerdamals abgeführt hätten. Wer am Ende des Tages,so sich die Vorwürfe als wahr herausstellen,auf dem „schwarzen Peter“ sitzen bleibenwird, ist derzeit unklar. Dass es Juan Carlos I.gelingt, seine ohnehin nicht mehr ganz blütenweißeWeste zumindest halbwegs sauber zuhalten, darf zu Recht bezweifelt werden.Starke Worte ´´„Das ist eine, die über Finanzennicht Bescheid weiß, aber übersie verfügt.“Deutschlands wortgewaltigerAltkanzler HelmutSchmidt geht in einemGespräch mit dem Handelsblatthart mit seinerNachfolgerin Angela Merkelins Gericht. SPD-KanzlerkandidatPeer Steinbrück hingegen hättediesbezüglich mehr Überblick.„Erst dann kann in die Zukunftinvestiert werden.“Wifo-Chef Karl Aigingerkritisiert zu Recht,dass in Österreich schonwieder diverse Gerüchteüber „Wahlzuckerl“ dieRunde machen, bevorjedoch überhaupt anEinsparungen gedacht würde, um diese zufinanzieren.„Ich schwitze nicht, weil ichAngst habe, sondern weil esheute so schrecklich heiß ist.“Luxemburgs Premierminister Jean-ClaudeJuncker ist im Zusammenhangmit einer Geheimdienstaffäreunterstarken innenpolitischenDruck geraten, sich selbstanscheinend keiner Schuld bewusst.Zahlenspielnegativ-trend. Laut einer ak-Studie des Max-Planck-Insti-3,6tuellentuts für demografische Forschung besteht invielen europäischen Ländern ein signifikanterZusammenhang zwischen den Geburten- undArbeitslosenraten. Wie die Forscher aus Rostockherausfanden, bewirkt eine einprozentige Steigerungder Arbeitslosigkeit einen Rückgang der Geburtenrateum etwa 0,1, in Südeuropa sogar um0,3 Prozent. Besonders deutlich sichtbar wirddieser unvorteilhafte Zusammenhang, betrachtetman das <strong>Bei</strong>spiel Spanien. Vor 2008 lag die iberischeGeburtenrate noch bei 1,47 Kindern. Nunmehrbringen die Spanierinnen nur mehr 1,36Kinder im Schnitt zur Welt.5auf neuen wegen. Ein Einzelhändleraus dem australischen Brisbane sorgte imJuni für internationales Medieninteresse, als erankündigte, in seinem Laden ab sofort eine Eintrittsgebührvon fünf Australian-Dollar pro Kundeneinzuheben. Dem Geschäftsführer des auf glutenfreieLebensmittel spezialisierten Geschäfts„Celiac Supplies for Gluten Free Foods & Diet“war der Kragen geplatzt, da der Beratungsdiebstahlin seinem Store zuletzt überhand genommenhatte. Das Faktum, dass sich eine immergrößere Anzahl an Kunden zwar im Fachhandelberaten lässt, die Produkte dann aber im Internetoder bei großen Handelsketten kauft, macht auchden heimischen KMUs schwer zu schaffen – derUmsatzausfall soll hier im dreistelligen Millionenbereichliegen.Immer mehr. Jahr für Jahr ver-die Menschheit eine immer 1,8brauchtGrößere Menge an Energie. In dieser Beziehungstellte auch das Jahr 2012 keine Ausnahme dar.Der Anstieg des globalen Energiehungers hatsich im vergangenen Jahr jedoch verlangsamtund wuchs nur mehr um 1,8 Prozent, wie der ÖlmultiBP in einer jährlichen Statistik auswies. EinJahr zuvor betrug der von BP berechnete Anstiegnoch 2,4 Prozent. Hauptverantwortlich für dasPlus zeichneten wie schon oft zuvor die Schwellenländer– allen voran Indien und China. Währendder Energieverbrauch in den Industrieländern2012 sogar um 1,2 Prozent sank, legten dieSchwellenländer um ganze 4,2 Prozent zu.Juli 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 7