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Bei anleihen drohen grobe Kursverluste aktien ... - GELD-Magazin

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sommergespräch ° Interview mit Dr. Johannes Rogy, Nordea Investment FundsStabile Erträge durch korrekteBewertung und RisikobegrenzungDr. Johannes Rogy, Head of Fund Distribution Nordea in Österreich, über den Vorteil von sogenannten„Stable Return“-Portfolios und warum Risikobegrenzung kein zwingender Renditenachteil sein muss.<strong>GELD</strong> ° <strong>Magazin</strong>: Welche Veränderungenund Tendenzen können Sie aktuell alsFondsanbieter am Markt erkennen?johannes rogy: Gerade im aktuellenMarktumfeld stehen professionelle Investorenzwar immer noch vor der Herausforderung,für ihre Anleger eine vernünftige Rendite zuerwirtschaften. Doch mittlerweile gibt es sehrunterschiedliche Wege und Sichtweisen, umdas Ziel einer auskömmlichen Rendite zu erreichen.Welche Wege werden derzeit von denInvestoren besondere gerne einschlagen?Einer wachsenden Beliebtheit erfreuen sichbeispielsweise „Mischfonds“. Allein zwischenJanuar und April dieses Jahres weist dieStatistik des Fondsverbands BVI einen Mittelzuflussin diese Anlageklasse in Höhe von3,5 Milliarden Euro aus. Damit landen Mischfondsin der Gunst der Anleger auf Platz zweihinter den Rentenfonds. Insgesamt verwaltetenMischfonds per Ende April rund 125Milliarden Euro. Offenbar wissen Anleger dasflexible Investment in Aktien und Anleiheninnerhalb einer einzigen Investmentlösungzu schätzen. Hier wird also nicht in einzelnenAssetklassen gedacht, sondern im Sinne einerVermögensverwaltung.<strong>Bei</strong> dem Stichwort Vermögensverwaltungfällt einem spontan das Ziel des Kapitalerhaltsein. Können Mischfonds diesebenfalls bieten?Grundsätzlich können sie das schon. Schwierigwird es aber, wenn der Renditefokus derKern der Anlagestrategie ist. Es klingt zwareinleuchtend, dass Investments eine Renditebringen sollen, aber oft wird übersehen,dass die Kehrseite des Renditestrebens dasRisiko ist. Wer die vergangenen Jahre an derBörse aufmerksam verfolgt hat, dem dürftenicht entgangen sein, dass alleiniges Renditestrebenoft das Gegenteil bewirkt – Verlustenämlich. Interessante Renditen nach Inflationund Steuern sind derzeit vor allem amAktienmarkt zu erzielen, allerdings ist dortdie Volatilität hoch, <strong>Kursverluste</strong> <strong>drohen</strong>.Die starken Kursschwankungen machen dasAktieninvestment entsprechend unsicher. ImAnleihensegment gibt es zwar Sicherheit, allerdingsliegen wegen der niedrigen Zinsendie realen Renditen inflationsbedingt häufigim negativen Bereich.Welche Lösungswege stehen Fonds managernnun offen, um attraktive Renditen beibegrenztem Risiko zu bieten?Viele Fondsmanager versuchen, über dasrichtige Markt-Timing und eine selektiveEinzeltitelauswahl das Gesamtrisiko des Portfolioszu minimieren. Die Allokation basiertaber auf dem Versuch, jegliche Marktbewegungvorherzusagen, um so den idealenEin- und Ausstiegszeitpunkt zu treffen. Zusätzlichist die subjektive Überzeugung desFondsmanagers bezüglich der Ertragsstärkeeinzelner Unternehmen maßgeblich.Mit Blick auf das Markt-Timing und die Einzeltitelauswahlhaben die WissenschafterRobert Ibbotson und Paul Kaplan nachgewiesen,dass sich Portfoliorisiko und -renditeeines Mischportfolios nur zu 1,8 Prozent aufdas Markt-Timing und zu 4,6 Prozent auf dieEinzeltitelauswahl zurückführen lassen. Zu91,5 Prozent bestimmt die strategische Aufteilungauf die Anlageklassen sowohl Risiko alsauch Ertrag eines Portfolios.Genau hier wäre also der Punkt, an demdas Renditedenken der Risikobetrachtungweichen sollte.Richtig. Die Frage sollte also nicht lauten, welcheAssetklasse bringt die größte Rendite,sondern nur moderate Risiken. Dieser Sichtweiseschließt sich, nicht zuletzt ausgelöstdurch die Folgen der Finanzmarktturbulenzender vergangenen Jahre, eine wachsende Zahlvon Anlegern an.Basierend auf empirischen Studien entwickeltensich Investment ansätze fürMischfonds, für die das Risiko Ausgangspunktdes Investmentprozesses ist. Plötzlichist der Faktor Risiko nicht mehr nur dasNebenprodukt des renditeorientierten Investmentprozesses,sondern dessen Dreh- undAngelpunkt. Noch bevor diese, auch „StableReturn“ genannte Strategie, investiert, legt sieein bestimmtes Risikobudget fest, das auf dieeinzelnen Assetklassen verteilt wird.Das Ziel sind also stabile Erträge. Und wiefunktioniert das Risikobudget?Eine sinnvolle Vorgabe für das Risikobudgetist das Ziel, dass die Wahrscheinlichkeit einesnegativen Ertrags auf Sicht der kommendendrei Jahre weniger als ca. drei Prozent beträgt.Innerhalb dieses vorgegebenen Risikorahmenskönnen dann die Anlageexperten einPortfolio zusammenstellen, das den höchstmöglichenErtrag erzielen kann.Wo liegt im Vergleich dazu der Unterschiedherkömmlicher Multi Asset-Strategien?creditS: beigestellt42 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Juli 2013

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