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Bei anleihen drohen grobe Kursverluste aktien ... - GELD-Magazin

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geldanlage ° InvestmentstrategiePreis. Wieder anders sieht man das ThemaInvestmentstile beim heimischen MarktführerRaiffeisen Capital Management(RCM). Rosemarie Stipkovich-Wimmer,Investment-Spezialistin bei RCM, erklärtdazu: „Wir machen keine Aussagen darüber,welcher Investmentstil kurz- oder mittelfristigbesser performen könnte, denn sowohlSubstanzwert als auch Wachstum sind Teilunseres Investmentansatzes. Derzeit jedochhaben unsere Portfolios eine starke Neigungzu Value-Titeln. Das heißt aber nicht, dasswir günstige zyklische Aktien, also etwaStahl- oder Chemiewerte, favorisieren.Denn für eine nachhaltige Rally in diesenWerten fehlen uns die positiven Signale vonder Konjunktur der Weltwirtschaft und alsFolge davon ein positives Gewinnmomentumfür diese Zykliker. Wir sehen uns zwarauch unpopuläre Titel an, halten uns jedochvon Branchen mit Unsicherheitsfaktoren,wie den europäischen Telekom- und Versorgerwerten,fern.“ Und ihre Meinung zuInvestmentzyklen: „Value tendiert dazu, denGrowth-Anlagestil längerfristig outzuperformen,vor allem dann, wenn das Wachstumeinen Höhepunkt erreicht hat oder alsFolge einer Rezession schwach oder garnicht vorhanden ist. Wir könnten derzeitdiesen Umkehrpunkt erreicht haben.“Norman Boersma, Fondsmanager desTempleton Growth Fund, hingegen stütztseinen Investmentprozess auf die Suchenach unterbewerteten Titeln, also solchen,die mit einem Abschlag vom „innerenWert“ gehandelt werden. „Wir haben einesehr starke Preisdisziplin. Im Gegensatz zuanderen Value-Managern, die das Prinzipdes Wachstums zum einem vernünftigenPreis verfolgen, würde ich lieber in Titel zueinem schottischen Preis investieren“, meintBoersma. So investiert er in Europa primärin global tätige Konzerne wie Shell, Sanofioder Vodafone, da diese niedriger bewertetseien als vergleichbare US-Konzerne. AuchBanken sind wieder ein Thema. „Die Bankensind nicht mehr so profitabel wie vorder Finanzkrise, stehen heute aber stabilerda als 2008/2009“, konstatiert er. Last, butnot least Klaudius Sobczyk, Manager desPEH Universal Fonds Value Strategie. „Value-Wertehängen stark vom wirtschaftlichenZyklus ab. Deshalb haben sich Value-Aktien aus USA bislang besser entwickeltals etwa jene aus Europa. Langfristig hat Valuedie besseren Karten. Unternehmen, dievom Markt vernachlässigt werden, bietenOpportunitäten. Gerade solche Firmenwerden häufig übernommen, zerschlagenund reorganisiert. Wenn der Preis attraktivist, werden sich aktive Investoren finden,die den Unternehmenswert erkennen undeine Reorganisation trotz der damit verbundenenKosten als lohnend ansehen. Auchdie Fremdfinanzierung wird dann wiederattraktiver und leichter zugänglich.“interview °Hendrik Leber, Fondsmanager des Acatis Aktien Global Fonds UI<strong>GELD</strong> ° <strong>Magazin</strong>: Die letzten Jahre hatte derGrowth-Anlagestil die Nase vorne – könnte sichnun das Blatt zugunsten des Value-Ansatzeswenden?hendrik leber: Ich erwarte eine sehr langeund starke Outperformance der Value-Fonds,weiß aber nicht, wann diese kommt. Seit 1926haben Value-Aktien Growth-Aktien um rundvier Prozent p.a. geschlagen. Seit 2007 stopptdieser Trend. Sobald sich die Märkte wiedernormalisieren, müssten Value-Aktien diesenRückstand wieder wettmachen. Da kommt einigeszusammen: Sechs verlorene Jahre à vierProzent Rückstand ergeben ein erheblichesWiederaufholungspotenzial.Welche Gründe könnten für Value-Fondssprechen?Das ist eine schlichte Trendumkehr. Märkte unterliegenModen und Value ist derzeit nicht in.Stichworte des Tages sind „Low Vola“ und „RiskParity“. Wir warten nur darauf, dass die Langweiler<strong>aktien</strong>mit niedriger Volatilität, die inden letzten Jahren so populär waren, wieder einStück in die Durchschnittlichkeit zurückfallenund schwierigere, aber lohnendere Value-Aktienbesser laufen.Worin liegt der Kern der langfristigenÜberlegenheit des Value-Stils?Value heißt, unpopuläre Dinge anzufassen, dieandere nicht haben wollen. Man kann mit diesenMauerblümchen auf Partys keine Punktemachen. Dafür sind sie billiger, und bekanntlichliegt im Einkauf der Gewinn. Der Lohnfür die Unpopularität und das Stehvermögenist die langfristig höhere Rendite. Am bestenläuft Value, wenn eine schwierige Phase, etwaeine Rezession, zu Ende geht. Danach erholensich Value-Titel am schnellsten. Am Ende einesBooms kann Value nicht mehr mithalten undfällt wieder zurück.Wie funtioniert Ihr Value-Investmentprozess?Wir nutzen rund 50 Kennziffern, um interessanteAktien zu markieren. Tatsächlich sind dieeinfachen Kennziffern, wie z.B. Cashflow-Yieldoder Gewinnrendite (+Eigenkapitalrendite),noch sehr brauchbar. Haben Sie keine Angst voreinfachen Kennziffern! Wir verlangen von unserenPortfoliokandidaten einen erheblichenPreisabschlag. Der Discount sollte mindestens20 Prozent betragen (der Durchschnitt liegtzwischen 25 und 35 Prozent). In besonders stabilenBranchen haben wir geringere Discounts(die bis auf null zurücklaufen dürfen), in wenigerstabilen Branchen wollen wir 40 Prozentund mehr Discount sehen. Wir optimieren dieKaufkurse, indem wir in mehreren Trancheneinsteigen, etwa, wenn der Kurs weiter fällt.creditS: beigestellt34 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Juli 2013

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