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Bei anleihen drohen grobe Kursverluste aktien ... - GELD-Magazin

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<strong>aktien</strong> ° DeutschlandDie Zinswende hat ihren Schreckenschon wieder verlorenNach der scharfen Korrektur an den Wertpapiermärkten wittern die Börsianer wieder Höhenluft. Im Sog derUS-Börsen hat auch der DAX eine Wende hingelegt und strebt nach Norden. Die laufende Veröffentlichung derHalbjahresergebnisse wird nun die Spreu vom Weizen trennen. Eine Sommer-Rally scheint möglich.Wolfgang FreislebenMit der Zinswende haben sich diemonetären Rahmenbedingungenvon Grund auf geändert. Die nervösen undmitunter überzogenen Reaktionen derMärkte zeigten deutlich, dass es den Marktteilnehmernschwer fällt, die künftige Zinspolitikder amerikanischen Notenbank undderen Folgen einzuschätzen. Prompt relativierteBernanke Ende letzter Woche seineAussage, was auch den deutschen BörsenzusätzlichenAuftrieb gab. Sie waren ohnediesschon von EZB-Präsident Mario Draghiberuhigt worden, der im Gegensatz zuseinem amerikanischen Pendant eindeutigein Festhalten an der Niedrigzinspolitik bekräftigte.Das hat das Vertrauen der Anlegergestärkt.Rückenwind bekommen die deutschenBörsen von der New Yorker Wall Street. DerAufwärtstrend am US-Aktienmarkt warvergangene Woche intakt, der NebenwerteindexRussell 2000 ist bereits auf neue Jahreshochsgestiegen. Der S&P 500 lag unterhalbder Jahreshochs, da die schwachen undRückenwind. Nach der Verteidigung der 200-Tage-Linie überstieg der DAX die verschiedenenHochpunkte der jüngeren Vergangenheit zwischen8.015 und 8.038. Als dieser „Deckel“ nachhaltiggelüftet blieb, war der Weg bis zur hartnäckigenWiderstandszone bei 8.107, der Kurslücke vom20. Juni bei 8.086/8.161 Punkten und derfallenden 38-Tage-Linie frei. Ein Sprung über dieehemaligen Rekordstände aus den Jahren 2000und 2007 bei 8.136/52 könnte die laufendeKonsolidierung endgültig abgeschlossen haben.zinssensitiven Sektoren mit ihrer relativenSchwäche ihren Tribut für diesen Index zollen.Solange die relativ starken Sektoren wieBanken, Broker, Nebenwerte und Einzelhandelihren Aufwärtstrend fortsetzen, bestehtfür den S&P 500 die Chance auf neueBewegungshochs, zumindest aber für einenTest des Mai-Hochs. Im Gegensatz zu denPreishochs im Mai bestehen bei einemneuer lichen Test der Hochpunkte in einigenSektoren (überwiegend zinssensitive Sektoren)Divergenzen, die den Indexanstiegnicht bestätigen. Daher ist das Risiko desScheiterns der Aufwärtsbewegung miteinem Fehlausbruch auf der Oberseite odereinem niedrigeren Hochpunkt gegeben.Die Börsianer können aber inzwischenmit der Aussicht auf steigende Renditen beiZinsanlagen und einer gedrosselten Geldpolitikgut leben. Analysten halten es fürmöglich, dass die Fed auf ihrer Sitzung am18. September eine Beschränkung der Anleihenkäufeankündigt. Und dieses Szenarioscheint an der Wall Street bereits eingepreistdaxzu sein. Richtungsweisend sind natürlichauch die Halbjahresergebnisse der US-Unternehmen,die jetzt laufend veröffentlichtwerden. Die Prognosen für das Ertragswachstumwurden mehrmals nach untenrevidiert und liegen jetzt nur noch imSchnitt bei 0,7 Prozent. Die Messlatte hängtalso niedrig, die Erwartungen könntendaher relativ leicht übertroffen werden.Realistische Chanceauf BodenbildungDie Lage für die deutschen Börsen bliebdamit zu Redaktionsschluss (12.7.) unverändert:Es bestand weiterhin eine realistischeChance, dass es sich bei dem derzeitigenGeschehen um eine Phase der Bodenbildungim Vorfeld einer potenziellen Sommer-Rallyhandelte, deren Startschuss Donnerstag/Freitagletzter Woche bereits gefallenist. Solange der DAX in den kommendenWochen nicht signifikant unter 7.400Punkte fällt, ist jedenfalls Optimismus erlaubt.Auf dem aktuellen Niveau ist derDAX durchaus attraktiv. Die Unternehmensind weltweit sehr gut aufgestellt, würdenvon einer konjunkturellen Erholung profitierenund sind durchaus günstig bewertet.Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) desDAX, bezogen auf die Gewinnschätzungendes nächsten Jahres, liegt bei rund 11,5 undwürde somit höhere Kurse rechtfertigen.Wichtiger als das KGV wird aber dieBewertung der Strategie eines Unternehmensals Ganzes. Wer Milliarden investierenmuss, wie die großen Investoren, schautweder auf KGV noch auf die Quartalszahlenoder Ad-hoc-Meldungen. Entscheidend istcreditS: shutterstock.com64 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Juli 2013

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