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Bei anleihen drohen grobe Kursverluste aktien ... - GELD-Magazin

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geldanlage ° Zinswende und KapitalfluchtRückzug der US-Investoren bedroht nunden Aufschwung.In China, Indien und Brasilienschwächt sich das Wachstum abJüngste Daten aus China zeigen, dassdie Exporte im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonatlediglich um ein Prozentgewachsen sind. Das war die geringsteSteigerung seit zehn Monaten. Der chinesischeRenminbi/Yuan hatte gegenüberdem Dollar seit Mitte 2010, dem jahrelangenDruck der USA nachkommend, um11,5 Prozent auf zuletzt 0,1634 Dollar aufgewertet.Das dämpft natürlich die Exportein die USA. Gleichzeitig lassen die Käufeaus dem krisengeschüttelten Europa nach.Aber auch Indien und Brasilien, derenVolkswirtschaften als die vielversprechendstender Welt galten, leiden unter einerWachstumsabschwächung. Die indischeWirtschaft gehört zu jenen, die am stärkstenvon den Kapitalabflüssen betroffen sind.Die Wachstumsrate ist auf Jahressicht auffünf Prozent in den beiden vergangenenQuartalen gesunken, vor einigen Jahren betrugsie noch zehn Prozent. Dieser Rückgangund die schwache Rupie haben eineanfällige Wirtschaft noch verletzlicher gemacht.Um zu verhindern, dass der Kapitalzuflussaus dem Ausland versiegt, will dieindische Regierung weitere Restriktionenbei Auslandsinvestitionen in die indischenWirtschaftssektoren kappen.Indiens Zentralbank schritt bereits massivein, um den Wertverfall der Rupie zustoppen. Ist die Rupie schwach, werden Importewie Öl und Kohle deutlich teurer fürdas Land. Das ohnehin große Haushaltsdefizit,von dem ein großer Teil auf Subventionenfür Kraftstoffe zurückgeht, wirdnoch größer. Höhere Importkosten heizenauch die Inflation an und schränken denSpielraum der indischen Zentralbank ein,ihre Zinsen zu senken, um das Wachstumzu befeuern.Ebenfalls mit sinkenden Notierungenkämpft der brasilianische Real, weil Investorensich seit geraumer Zeit aus der größtenVolkswirtschaft des Landes zurückziehen.Brasiliens Zentralbank hat seineMarkt interventionen gegen die seit Märzbei rund 14 Prozent liegende Abwertungdes Real gegenüber dem US-Dollar ausgeweitetund mehrere Auktionen für Währungsswapsveranstaltet. Investoren könnendabei Anleihen mit Verzinsung in brasilianischeReal in Anleihen tauschen, die direktmit dem Dollar verbunden sind. DerartigeAuktionen wirken gegen die Abwertungen,der Effekt hält sich aber in Grenzen.Der Zinsauftrieb birgt echte Dramatikin sich. Die hoch bewerteten Aktienmärktein Asien gerieten in den Abwärtsstrudel.Die Währungen werten vor allem in Indien,Thailand und Indonesien massiv gegenüberder der amerikanischen Währung ab, dievon der Repatriierung der Dollar-Milliardenjener amerikanischen Geldhäuser nachoben getrieben wird, in die sich die Geldflutder US-Notenbank Federal Reserve (Fed)ergossen hat. Mancherorts wurden die Währungsabwertungenauch positiv gewertet,weil dies langfristig dafür sorgen kann, dassdie Exporte betroffener Länder internationalwettbewerbsfähiger werden. Doch jetztversuchen die Zentralbanken in den Schwellenländern,ihre Wechselkurse zu stabilisieren.Denn ab 18. Juni beschleunigte sich derAbzug aus den Anleihemärkten und glicheiner regelrechten Stampede. Die US-Investorenversuchten möglichst schnell, denparallelen Verlusten mit Währungs- undAnleihekursen in der Dritten Welt zu entkommen.Türkei hat MaSSnahmen gegendie Kapitalflucht ergriffenDie türkische Zentralbank ergriffebenfalls bereits Maßnahmen gegen dieKapitalflucht, nachdem sie in den vergangenenvier Jahren vornehmlich damitbeschäftigt war, zu große Mittelzuflüsse zuverhindern. Mit Devisenmarktinterventionengelang es kurzfristig den Verfallder türkischen Lira wenigstens temporärzu stoppen, die bis nahe auf ein Mehrjahrestief,verglichen mit dem Dollar, abgerutschtwar. Die Maßnahmen der Türkei spiegelnwider, was erst kürzlich in Brasilien geschah:Streichung der Steuer von sechs Prozentauf Anleihekäufe für ausländische Ivestoren,um den Kapitalabfluss zu bremsen.Da sich die Wachstumsaussichten abschwächen,haben die Zentralbanken inSüdkorea, Indien, Thailand, Türkei und Israelihre Zinsen gesenkt, um die Konjunkturin ihrem jeweiligen Land zu stützen.Brasilianischer RealIndische RupieTürkische LiraDer brasilianische Real verlor gegenüberdem US-Dollar genauso dramatisch ....... wie die indische Rupie. Auf den Dollar-Zustrom folgt jetzt der befürchtete Abluss.Auch die türkische Zentralbank ergriff Maßnahmengegen die Kapitalflucht.creditS: Shutterstock40 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Juli 2013

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