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1 1. Ophthalmologische Untersuchung S. 1 - ÖH Med Wien Social

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110- Stereoskopisches (räumliches Sehen): dies ist die qualitativ höchste Stufe des Binokularsehens:es ist aufgrund folgender Voraussetzungen möglich: damit Objektpunkte auf korrespondierendeoder identische Netzhautstellen beider Augen abgebildet werden können,müssen sie auf demselben geometrischen Horopter liegen; Objektpunkte, die vor oderhinter diesem Horopter liegen, werden folglich nicht auf identische, sondern auf nichtkorrespondierendeNetzhautstellen abgebildet; sie werden dadurch doppelt wahrgenommen(Diplopie); in einem eng begrenzten Areal vor und hinter dem jeweiligen Horopter werdendie nichtkorrespondierenden Netzhautbilder jedoch zu einem Bild verschmolzen =Panum-Areal; nichtkorrespondierende Netzhautbilder, die innerhalb des Panum-Arealsliegen, werden im Gehirn zu einem dreidimensionalen, räumlichen Seheindruck verarbeitetund nicht als Doppelbilder interpretiert; vielmehr setzt das Gehirn die Doppelbilder inTiefenunterschiede umBegleitschielen (Strabismus congomitans, manifestes Schielen)beim Begleitschielen ist der Schielwinkel (im Unterschied zum Lähmungsschielen) in allenBlickrichtungen gleich, d.h. das schielende Auge begleitet das andere, nicht schielende Augein einem immer gleichen WinkelEpidemiologie: entsteht fast ausschließlich im Kindesalter (ca. 5,3 – 7,4% aller Kinder sinddavon betroffen); in 60 – 70% der Fälle manifestiert es sich erstmals vor Abschluss des 2.LebensjahresÄtiologie: bei der Geburt ist weder scharfes noch binokulares Sehen vorhanden, und auch inden ersten Lebensjahren sind die sensomotorische Koordination und das beidäugige Sehensehr labil; treten in dieser Zeit Störungen in bezug auf die Sensorik, Motorik oder die zentraleVerarbeitung der Seheindrücke auf, kann die Zusammenarbeit beider Augen unterbrochenwerden und ein Strabismus entstehen; Ursachen des Begleitschielens bleiben jedoch häufigunklar; folgende Ursachen sind heute bekannt:- genetische Faktoren: bei ca. 60% der schielenden Kinder lässt sich anamnestisch eine familiäreHäufung nachweisen- unkorrigierte Refraktionsfehler: sind eine Teilkomponente in der Entstehung des Begleitschielens:dabei neigen Kinder mit Hyperopie zum Einwärtsschielen: Konvergenz (gleichzeitigeEinwärtsbewegung beider Augen bei Fixierung eines Objektes in der Nähe) undAkkommodation (Scharfeinstellung eines Gegenstandes) sind immer miteinander gekoppelt:ein Kind mit Hyperopie muss, um seine Übersichtigkeit auszugleichen, beim Sehen

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