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1 1. Ophthalmologische Untersuchung S. 1 - ÖH Med Wien Social

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116eine supranukleäre Läsion handelt, also eine Störung in den Blickzentren à Abklärung durchden NeurologenDoppelbilder: der Verlust der binokularen Zusammenarbeit der Augen aufgrund einer Augenmuskellähmungführt zu Doppelbildern; manche Patienten lernen nach einigen Stunden,Tagen oder Wochen eines der Doppelbilder zu unterdrücken, andere hingegen sehen ständigdoppeltUrsachen: Doppelbilder entstehen, wenn das Fixationsobjekt nur in einem Auge auf der Foveaabgebildet wird, im anderen aber auf einen peripheren Netzhautpunkt fällt; das Objekt wirddemzufolge in 2 verschiedenen Richtungen lokalisiert; das Doppelbild des abgewichenen Augesist dabei meistens etwas unschärfer, da das Auflösungsvermögen des Auges in der Peripherieder Netzhaut eingeschränkt ist, trotzdem weiß der Patient nicht, welches Bild das realeund welches das irreale ist und kann deshalb z.B. nicht gezielt nach Gegenständen greifen(der Abstand der Doppelbilder ist bei Augenmuskellähmungen bei Blick in die Hauptzugrichtungdes ausgefallenen Muskels am größten)Bsp. Trochlearisparese: der vom N. trochlearis innervierte M. obliquus superior ist v.a. einEinwärtsroller und in Adduktion Senker, außerdem in Geradausstellung Abduktor; deshalbwird die Motilitätseinschränkung und der gleichzeitige Höherstand des gelähmten Auges ambesten sichtbar, wenn der Patient nach nasal unten blickt (wie dies z.B. beim Lesen der Fallist); bei dieser Blickrichtung, der eigentlichen Hauptzugrichtung des gelähmten M. obliquussuperior, ist folglich auch der Abstand der Doppelbilder für den Patienten am größten, dieDoppelbilder sind daher am unangenehmstenKompensatorische Kopfhaltung: der Patient kann die Doppelbilder nur vermeiden, wenn erden gelähmten Muskel gar nicht erst zu beanspruchen versucht; aus diesem Grund nimmt ereine typische kompensatorische Kopfhaltung mit Blick in das doppelbildfreie Blickfeld ein: erneigt den Kopf und wendet ihn zu der Schulter, die dem gelähmten Auge gegenüber liegt:Absicherung der Diagnose einer Trochlearisparese: Bielschowsky-Kopfneigetest: der Untersucherneigt den Kopf des Patienten auf die Seite des gelähmten Auges; fixiert der Patientdann mit dem gesunden Auge, weicht das gelähmte Auge nach oben ab; wird der Kopf zurSeite des gesunden Auges geneigt, entsteht keine HöhenabweichungOkulärer Schiefhals: die kompensatorische Kopfhaltung ist bei der Trochlearisparese vonallen Hirnnervenparesen am ausgeprägtesten und am typischsten; eine Trochlearisparese kanndeshalb zum okulären Schiefhals führenInkomitanter Schielwinkel: auch der Schielwinkel ist beim Lähmungsschielen von der Blickrichtungabhängig (also nicht gleichbleibend oder konkomitant wie beim Begleitschielen);

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