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Verbandsbericht 2011 - Awo

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| Bereich: Alter<br />

2. Sozialkonferenz <strong>2011</strong> „Pflege von morgen<br />

braucht eine starke Gemeinschaft“<br />

Am 16. Dezember <strong>2011</strong> fand in Berlin die 2. Sozialkonferenz<br />

der AWO statt. Mit dem Titel „Pflege<br />

von morgen braucht eine starke Gemeinschaft“<br />

demonstrierte die AWO, welche herausragende<br />

Bedeutung sie dem Thema Pflege gibt.<br />

Mit der Veranstaltung richtete die AWO den Blick<br />

nach vorn. Sie formulierte und diskutierte zukünftige<br />

Anforderungen der Pflege. Dabei ging es<br />

um die vier großen Eckpfeiler: Personal, Finanzierung,<br />

Strukturen und Nutzerorientierung.<br />

Die zentralen Kernbotschaften der Veranstaltung<br />

waren:<br />

Es muss neben den Bemühungen zur Gesunderhaltung<br />

des Personals mehr denn je darum gehen,<br />

die Zufriedenheit der Mitarbeiter/innen zu erhalten,<br />

sie zu steigern oder sie wiederherzustellen. Es<br />

muss zudem gelingen, die Rahmenbedingungen<br />

der Pflege so auszugestalten, dass Menschen gern<br />

in diesem Beruf arbeiten wollen. Dazu gehört aber<br />

auch, dass die Einrichtungen noch transparenter<br />

werden und nach außen offensiv darstellen, dass<br />

sie viel besser sind als ihr Ruf.<br />

Der demografische und soziale Wandel wird eine<br />

Wandlung der Pflegeangebote nach sich ziehen<br />

müssen. Die Menschen wollen Teil der Gemeinschaft<br />

auch im Fall von Pflegebedürftigkeit sein.<br />

Pflege muss ins Quartier und nicht „auf die grüne<br />

Wiese“. Und Pflege braucht künftig Unterstützung<br />

durch viele, nach dem Prinzip der geteilten Verantwortung<br />

auch außerhalb klassischer Familienstrukturen.<br />

Die AWO muss Ansätze gemeinschaftlicher<br />

Unterstützung fördern, moderieren und/oder<br />

Teil dieser Unterstützung sein. Die 2. Sozialkonferenz<br />

mündet in der Berliner Erklärung.<br />

Berliner Erklärung<br />

Unter dem Leitmotiv „Das solidarische Einstehen<br />

aller Gesellschaftsmitglieder für diejenigen, die<br />

alleine nicht zurechtkommen, ist der uns leitende<br />

Gedanke für die Sicherung der Zukunftsfähigkeit<br />

von Altenhilfe, Pflege und Pflegeversicherung“<br />

wurde in der Berliner Erklärung die Positionierung<br />

der AWO zur Pflegepolitik zusammengefasst.<br />

Kernforderungen der Berliner Erklärung:<br />

• Einführung der Pflege-Bürgerversicherung und<br />

• eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes,<br />

• bedarfsorientierte personelle Ausstattung,<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> im Bundesverband<br />

• Vernetzung der Versorgungsstrukturen,<br />

• Stärkung der ambulanten Dienste und<br />

• Verbesserung der Situation von pflegenden Angehörigen.<br />

Pflege-Bürgerversicherung.<br />

Die AWO fordert seit Langem die Einführung einer<br />

Pflege-Bürgerversicherung als solidarische Finanzierungsgrundlage<br />

in der Pflegeversicherung, denn<br />

sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Verminderung<br />

von sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit.<br />

Das von der AWO in Auftrag gegebene und von<br />

Prof. Heinz Rothgang von der Uni Bremen vorgestellte<br />

Gutachten bestätigt die AWO in ihrer Forderung,<br />

dass von einer solidarischen Bürgerversicherung<br />

alle profitieren, dass sie zukunftsfähig und<br />

nachhaltig ist und eine Finanzierungsbasis für eine<br />

menschenwürdige Pflege bietet.<br />

Die Ergebnisse des Gutachtens machen deutlich,<br />

dass eine Pflege-Bürgerversicherung sogar Leistungsverbesserungen<br />

für pflegebedürftige Menschen<br />

und ihre Angehörigen möglich machen<br />

würde. Das grundsätzliche Problem der Sozialen<br />

Pflegeversicherung liegt in ihrer Einnahmeschwäche.<br />

Die Mehreinnahmen, die man durch die Einbeziehung<br />

der gesamten Bevölkerung, die Verbeitragung<br />

aller Einkommensarten in einer Säule<br />

und die Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze<br />

auf die derzeit in der Rentenversicherung geltende<br />

Höhe von 5.500 Euro pro Monat erzielen würde,<br />

lösen dieses Problem. Auch die sofortige Umset-<br />

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