Verbandsbericht 2011 - Awo
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| AWO Bezirksverband Niederrhein e. V.<br />
AWO-Präventionskette überzeugt auch<br />
Landesregierung<br />
Die AWO-ISS-Studie veranlasste die AWO am Niederrhein,<br />
den Kampf gegen die Folgen von Armut<br />
bei Kindern und Jugendlichen zu einer Schwerpunktaufgabe<br />
zu machen und Gunder Heimlich<br />
2001 zum Vorsitzenden der Projektgruppe „Kinderarmut“<br />
zu berufen. Zehn Jahre später präsentierten<br />
die Landesregierung NRW und die Bertelsmann<br />
Stiftung das Modellprojekt „Kein Kind<br />
zurücklassen - Kommunen in NRW beugen vor“.<br />
Durch eine bessere Vernetzung vorhandener vorbeugender<br />
Angebote und Strukturen der Städte<br />
und Gemeinden sollen lokale Präventionsstrategien<br />
entwickelt und kommunalspezifische Präventionsketten<br />
aufgebaut werden.<br />
Im Hintergrund dieser Entscheidung stehen keineswegs<br />
nur die von Prognos für das Jahr 2009<br />
ermittelten Folgekosten unzureichender Sozial-,<br />
Bildungs- und Familienpolitik in einer Größenordnung<br />
von 2,5 Milliarden Euro allein für Nordrhein-Westfalen.<br />
Maßgeblichen Anteil an diesem<br />
Schwenk der Landesregierung vom Reparaturbetrieb<br />
zur Prävention hat das Projekt „MoKi - Monheim<br />
für Kinder“, in dem die Stadt Monheim am<br />
Rhein und der Bezirksverband Niederrhein der<br />
AWO bereits seit 2002 erfolgreich am Aufbau einer<br />
Präventionskette arbeiten. Dem Projektstart<br />
mit MoKi I für drei- bis sechsjährige Kinder folgten<br />
2005 MoKi II für Grundschulkinder bis zu zehn<br />
Jahren und 2008 MoKi 0 für Kinder unter drei Jahren.<br />
Für 2012 ist der Start von MoKi III für Kinder<br />
von zehn bis sechzehn Jahren geplant. Der Erfolg<br />
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Prävention zahlt sich aus: MoKi.<br />
MoKi als Präventionskette für Kinder und Jugendliche aller Altersstufen.<br />
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dieser Präventionskette wurde vom Institut für Sozialpädagogik<br />
und Sozialarbeit (ISS) wissenschaftlich<br />
belegt.<br />
Da aber selbst harte Fakten allein nicht immer und<br />
jeden überzeugen, war die AWO am Niederrhein<br />
zur praktischen Sozialarbeit parallel kontinuierlich<br />
sozialpolitisch aktiv. Mit einer Vielzahl von<br />
Fachtagungen, mit landesweiten Bündnissen mit<br />
dem Kinderschutzbund, dem DGB und dem Paritätischen,<br />
mit Positionspapieren und Aufrufen, mit<br />
Pressemeldungen und Landespressekonferenzen,<br />
mit dem Memorandum Kinderarmut und einem<br />
10-Punkte-Programm zur Bekämpfung der Kinderarmut<br />
wurde der Druck auf Politik und Verwaltung<br />
stetig erhöht. Das hatte zur Folge, dass der<br />
Landschaftsverband Rheinland schon 2008 nach<br />
dem Modell MoKi sechs weitere Städte und Kreise<br />
für den Aufbau von „Netzwerken Frühe Förderung“<br />
gewinnen konnte. „Mit MoKi fing alles an“, heißt<br />
es in einer Sonderausgabe des Jugendhilfereports.<br />
„Die in vielfacher Hinsicht benachteiligten Kinder<br />
bekamen ganz neue Bildungschancen eröffnet<br />
und der beklagenswerte Zusammenhang von sozialer<br />
Herkunft und Bildungserfolg konnte deutlich<br />
gemildert werden.“ <strong>2011</strong> wurde das Projekt<br />
des Landschaftsverbandes auf 15 Kommunen ausgeweitet.<br />
In den zehn Jahren vom Start bis <strong>2011</strong><br />
ist es dem AWO Bezirksverband Niederrhein e.V. in<br />
enger Zusammenarbeit mit der Stadt Monheim am<br />
Rhein und circa 60 weiteren Kooperationspartnern<br />
gelungen, eine lückenlose Präventionskette für sozial<br />
benachteiligte Kinder von der Geburt bis zum<br />
Alter von zehn Jahren aufzubauen. (NRZ-Grafik: ib/mai)<br />
Niederrhein<br />
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