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Verbandsbericht 2011 - Awo

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qualitative und quantitative Erhebungen sowie<br />

Bereisungen und Workshops für die Modellstandorte.<br />

Inhaltlich werden in der Evaluation zwei Schwerpunkte<br />

gelegt: Zum einen sollen Praxis und Erfahrungen<br />

der beteiligten JMDs und MBEs mit dem<br />

Einsatz von verbindlichen Integrationsvereinbarungen<br />

(mit oder ohne Unterschrift) im Rahmen<br />

des Case Managements evaluiert werden und zum<br />

anderen werden die Kooperationen mit am Integrationsprozess<br />

beteiligten Stellen sowie die lokale<br />

Netzwerkarbeit untersucht.<br />

Nach gut der Hälfte der Projektlaufzeit kann als<br />

zentrales Zwischenergebnis festgehalten werden,<br />

dass die Qualität des Beratungsprozesses deutlich<br />

von der Qualität der Kooperation und der Netzwerkarbeit<br />

der Migrationsberatungsdienste vor Ort<br />

abhängt: „Die Vernetzung und Kooperation mit<br />

Netzwerkpartnern ist somit eine wesentliche Voraussetzung<br />

für das Gelingen des Beratungs- und<br />

Unterstützungsprozesses“ (erster Zwischenbericht<br />

der wissenschaftlichen Begleitung des Modellvorhabens,<br />

<strong>2011</strong>). Demzufolge kann also das Projektziel,<br />

nämlich „Integration verbindlicher zu machen,<br />

nur im Rahmen einer Zusammenarbeit vor<br />

Ort […] erreicht werden.“ (ebd.).<br />

Für 2012 ist eine Fokussierung auf diesen zweiten<br />

Schwerpunkt „Kooperation und lokale Vernetzung“<br />

vorgesehen. Hierzu werden zwei bundesweite<br />

Workshops zum Thema „Professionelles<br />

Netzwerkmanagement“ sowie drei Regionalkonferenzen<br />

zum Austausch der beteiligten Standorte<br />

angeboten.<br />

Kinderrechtskampagne „Jetzt erst Recht(e) für<br />

Flüchtlingskinder!“<br />

Die Arbeiterwohlfahrt engagiert sich in einem<br />

Kampagnen-Netzwerk von über 50 deutschen<br />

Nichtregierungsorganisationen (NGO), die sich<br />

für einen verbesserten, umfassenden Menschenrechtsschutz<br />

einsetzen – weltweit, in bestimmten<br />

Weltregionen, Ländern und in Deutschland. Die<br />

Kampagne „Jetzt erst Recht(e) für Flüchtlingskinder!“<br />

möchte mit kreativen Aktionen, Öffentlichkeitsarbeit<br />

und politischem Druck Gesetzesänderungen<br />

und weitere konkrete Verbesserungen für<br />

Flüchtlingskinder in Deutschland erreichen. Denn<br />

obwohl die Bundesregierung im Juli 2010 offiziell<br />

den seit 18 Jahren bestehenden Vorbehalt zur<br />

UN-Kinderrechtskonvention zurücknahm, werden<br />

Flüchtlingskinder im Vergleich zu Kindern mit<br />

deutschem Pass weiterhin massiv benachteiligt.<br />

So zum Beispiel haben sie Nachteile unter anderem<br />

in der Gesundheitsversorgung, bei Schul- und<br />

Berufsbildung, Arbeitsmöglichkeiten, der Be-<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> im Bundesverband<br />

wegungsfreiheit sowie der Möglichkeit, mit ihrer<br />

Familie oder Verwandten zusammenzuwohnen.<br />

Nach wie vor widersprechen einige gesetzliche<br />

Regelungen, zum Beispiel im Aufenthaltsgesetz,<br />

im Asylverfahrensgesetz und im SGB III, sowie das<br />

Asylbewerberleistungsgesetz an sich den Vorgaben<br />

der UN-Kinderrechtskonvention. Diese Regelungen<br />

müssten dringend im Hinblick auf ihre Auswirkungen<br />

auf das Wohl des Kindes überarbeitet werden.<br />

Die Kampagne, die im Juni <strong>2011</strong> begann, verfolgt<br />

drei Ziele:<br />

• die Öffentlichkeit für das Thema „Flüchtlingskinder“<br />

sensibilisieren und gewinnen,<br />

• die Politik von der Notwendigkeit gesetzlicher<br />

und verfahrenstechnischer Anpassungen nach<br />

der Rücknahme des Vorbehalts überzeugen,<br />

• dazu beitragen, dass sich die Lebensbedingungen<br />

von Flüchtlingskindern tatsächlich verbessern.<br />

Übergeordnetes Ziel ist die vollständige Umsetzung<br />

der Kinderrechtskonvention in Deutschland. Bisher<br />

ist durch die Ansprache von Prominenten als<br />

Unterstützende der Kampagne und eine Pressekonferenz<br />

mit dem Schirmherrn, Prof. Dr. Lothar<br />

Krappmann, die Öffentlichkeit auf das Anliegen<br />

der Kampagne aufmerksam gemacht worden. Für<br />

den weiteren Verlauf der Kampagne stehen Aktivitäten<br />

und Maßnahmen für eine konkrete Umsetzung<br />

der Kinderrechte in den Einrichtungen der<br />

Kinder- und Jugendhilfe sowie der Jugendberufshilfe<br />

der AWO an.<br />

AWO gegen Rechtsextremismus<br />

Im November <strong>2011</strong> erschütterte die Republik die<br />

Aufdeckung der NSU (Nationalsozialistischer Untergrund),<br />

von den Medien auch als „Zwickauer<br />

Terrorzelle“ bezeichnet. Die rechtsextreme terroristische<br />

Vereinigung konnte für etliche rassistisch<br />

motivierte Morde verantwortlich gemacht werden.<br />

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