Verbandsbericht 2011 - Awo
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| AWO Landesverband Bayern e. V.<br />
Zivis, ade!<br />
Mit der Aussetzung der Wehrpflicht ging auch bei<br />
der bayerischen Arbeiterwohlfahrt <strong>2011</strong> die Ära des<br />
Zivildienstes zu Ende. 6.093 Zivis taten im Freistaat<br />
zwischen 2000 und 2010 bei der AWO ihren Dienst.<br />
Deren Aufgaben sollen nun, nach der Vorstellung<br />
der Bundesfamilienministerin Kristina Schröder,<br />
von Freiwilligen übernommen werden. Zum bereits<br />
existierenden Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) kam<br />
der Bundesfreiwilligendienst (BFD), der sich auch<br />
an Ältere wendet. Auch das Aufgabenspektrum ist<br />
größer, so können BFDler/innen unterstützend für<br />
handwerkliche Hilfstätigkeiten eingesetzt werden.<br />
Trotz chaotischer Einführung und nach wie vor vieler<br />
offener Fragen entwickelte sich der neue Dienst<br />
positiv. So taten Ende <strong>2011</strong> schon 237 BFDler/<br />
innen ihren Dienst bei der AWO in Bayern, 203<br />
davon jünger als 27 Jahre. Im FSJ sind 132 junge<br />
Menschen im Freistaat für die AWO tätig. Ein Erfolg,<br />
den AWO Landeschef Thomas Beyer auf die intensive<br />
Informationspolitik der AWO zurückführt.<br />
Kooperation mit dem SoVD<br />
Seit <strong>2011</strong> haben Mitglieder der bayerischen AWO<br />
noch mehr Möglichkeiten, sich beraten zu lassen. In<br />
einem Kooperationsvertrag mit dem Sozialverband<br />
Deutschland (SoVD) wurde vereinbart, dass sie Zugang<br />
zu einer kostenfreien Erstberatung in allen<br />
Fragen des Sozialrechts erhalten. Im Gegenzug kommen<br />
Mitglieder des SoVD in den Genuss der AWO-<br />
Beratungsangebote. Der SoVD bietet individuell<br />
zugeschnittene Beratungen an. Aus Sicht des AWO<br />
Landesverbandes Bayern schließt die Kooperation<br />
eine Lücke, da es bei der bayerischen AWO Beratungen<br />
zum Sozialrecht bislang nur punktuell gab.<br />
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Kitas sprechen mit einer Stimme<br />
Seit 2004 bilden die Träger von pflegesatzfinanzierten<br />
AWO-Einrichtungen in Bayern ein eigenes<br />
Gremium, die Trägerkonferenz. Dort findet die innerverbandliche<br />
Willensbildung statt. <strong>2011</strong> wurde<br />
innerhalb dieses Gremiums eigens eine Arbeitsgemeinschaft<br />
der Kindertageseinrichtungen nach<br />
BayKiBiG gegründet. Die darin vertretenen 65 Träger<br />
erarbeiteten eine gemeinsame Stellungnahme zur<br />
Novellierung des Bayerischen Kinderbildungs- und<br />
Betreuungsgesetzes. Darin fordern sie u. a. die Beitragsfreiheit<br />
für alle Kindertageseinrichtungen, da<br />
diese chancengerechte Bildungsorte für jedes Kind<br />
sein müssen. Bis zur Realisierung dieses Fernziels<br />
plädieren die AWO-Träger dafür, das erste Kita-Jahr<br />
beitragsfrei zu setzen – und nicht, wie es die Bayerische<br />
Staatsregierung vorhat, das letzte Jahr vor<br />
der Einschulung. Durch die Abstimmungen mit den<br />
AWO-Trägern erhält der AWO Landesverband das<br />
Mandat, deren Interessen zu vertreten.<br />
Warten, bis der Arzt kommt<br />
In den strukturschwachen Regionen Nord- und Ostbayerns<br />
gibt es zu wenige Hausärzte. In vielen Bereichen<br />
ist die ältere Bevölkerung medizinisch unterversorgt.<br />
Dies war Thema einer Pressekonferenz<br />
des AWO Landesverbandes am 17. Oktober <strong>2011</strong><br />
im PresseClub München. „Es besteht dringender<br />
Handlungsbedarf“, resümierte Landeschef Thomas<br />
Beyer Erkenntnisse der Praxis und der Wissenschaft.<br />
Es müsse endlich Abhilfe geschaffen werden, z. B.<br />
durch den Arzt im Heim.<br />
In Neustadt bei Coburg gaben sich die Zivis Kai (links im Bild) und Steffen Müller mit den neuen BFDlern wie Horst Görner (Mitte) fast<br />
die Klinke in die Hand. Rechts im Bild: Einrichtungsleiterin Margit Welscher und Küchenvize Carsten Langguth. (Foto: Schramm)<br />
Alarmierend schlecht ist die ärztliche Versorgung älterer Menschen in vielen Teilen Bayerns, das zeigt auch die Grafik der Studiengruppe<br />
für Sozialforschung, die im Auftrag der AWO entstanden ist.<br />
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