Monitoring zur Wirkung des Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG ...
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Effekte Landwirtschaft und Landschaftspflege<br />
Landschaftspflegeflächen um Flächen mit geringer Flächenleistung und geringem Eiweißgehalt (bezogen<br />
auf den Flächenertrag) handelt, reicht der Energiegehalt nicht aus, um die entsprechende<br />
Stromeinspeisemenge zu gewährleisten. Wirtschaftliche und technische Probleme, die bei großen<br />
Mengen von Material mit hoher Trockensubstanz entstehen, führten dazu, dass der Bonus nicht genutzt<br />
wurde und somit die mit dem Bonus einhergehenden Zielvorstellungen nicht erreicht wurden. So konnte<br />
weder die Zunahme <strong>des</strong> Maisanbaus noch ein weiterer Grünlandumbruch verhindert werden.<br />
Außer den technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen hat der <strong>Gesetz</strong>geber den Begriff<br />
„Landschaftspflegematerial“ nicht ausreichend definiert. Eine gesicherte bzw. von allen Marktbeteiligten<br />
anerkannte Auslegung ist bisher nicht gefunden. Diese Rechtsunsicherheit (Auszahlung <strong>des</strong> Bonus unter<br />
Vorbehalt) und die gesetzlich vorgeschriebene Min<strong>des</strong>teinsatzmenge von 50 % verhindern derzeit<br />
wahrscheinlich vielerorts den Einsatz von Landschaftspflegematerial, der in der Regel von Flächen<br />
stammt (überwiegend Grünland), die in keiner Nutzungskonkurrenz stehen. Insbesondere für größere<br />
Anlagen ist der Einsatz kaum sinnvoll, da nur an wenigen Standorten Landschaftspflegematerial in<br />
ausreichendem Umfang anlagennah <strong>zur</strong> Verfügung steht. Hohe Transportkosten und die niedrige<br />
Flächenleistung <strong>des</strong> Landschaftspflegematerials behindern bisher eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung.<br />
Starke Flächennachfrage in Veredelungsgebieten vor allem in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen<br />
führen weiterhin zu Grünlandumbruch. Dies betrifft insbesondere fruchtbare Standorte, z. B.<br />
Niedermoore, die für den Maisanbau geeignet sind. Im Rahmen <strong>des</strong> Workshops wurden Vorschläge <strong>zur</strong><br />
Verhinderung dieser Entwicklung gemacht, wobei es zunächst wichtig ist, den Landschaftspflegebonus<br />
in eine praxisnahe Form zu bringen. Dabei geht es vor allem darum, Anreize <strong>zur</strong> Verwendung<br />
alternativer Substrate wie Grassilage aber auch GPS (Sorten- und Artenmischungen), durchwachsende<br />
Silphie oder Zwischenfrüchte zu gestalten. Neben den geforderten Anteilen am Substrateinsatz könnte<br />
der Begriff „Landschaftspflegematerial“ auf weitere alternative Substrate, die <strong>zur</strong> effektiven Produktion<br />
beitragen, angestrebt werden. Aufgrund der niedrigen Methanausbeute von Leguminosen-Mischungen<br />
und Grünlandflächen rangieren diese deutlich hinter den gängigen Ackerkulturen. Besonders an<br />
extensiven Standorten (Goldhafer Bergwiese) können keine hohen Methanausbeuten erreicht werden.<br />
5.6 Gesamtbewertung und Schlussfolgerungen<br />
Wie in den Befragungen der Vorjahre nimmt die Fläche für die Biogasproduktion weiter zu. Mais war<br />
auch im Jahr 2010 die vorherrschende Energiefrucht, es war jedoch verglichen mit 2009 eine leichte<br />
Abnahme <strong>des</strong> anteiligen Einsatzes zu verzeichnen. Positiv ist die Entwicklung zu beurteilen, dass<br />
tendenziell mehr Anwelksilage von Grünlandflächen eingesetzt wurde. Dabei handelt es sich jedoch in<br />
den meisten Fällen um Material von Wirtschaftsgrünland und nicht um Material von<br />
Landschaftspflegeflächen. Zudem war Anwelksilage anteilig im Substratmix der einzelnen Anlagen<br />
vertreten, sodass der 50% Anteil zum Erhalt <strong>des</strong> Landschaftspflegebonus nicht erreicht wurde. Eine<br />
positive Entwicklung ließ sich auch in der Zunahme <strong>des</strong> Einsatzes von Zwischenfrüchten/Grünroggen<br />
feststellen, was zu einer Substitution von Mais führen kann. Der Einsatz von Körnergetreide nahm ab,<br />
dies ist wahrscheinlich dem höheren Getreidepreis geschuldet.<br />
Anhand der Betreiberumfrage 2010 wird deutlich, dass die Agarstruktur auf die<br />
Substratzusammensetzung in den Biogasanlagen einwirkt. Im Süden mit seiner kleinräumig<br />
strukturierten Landwirtschaft ist die Vielfalt der eingesetzten Substrate am größten. Tierbetriebe mit<br />
geringen Tierzahlen bewirken einen geringen Gülleeinsatz. Im Osten ist durch die großräumig<br />
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