Monitoring zur Wirkung des Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG ...
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Anlagen <strong>zur</strong> Nutzung biogener Festbrennstoffe<br />
Altholz in Anlagen zum Einsatz, die nach 17. BImSchV für Althölzer bis A IV genehmigt sind. Die<br />
prognostizierte Menge für 2010 beträgt hier zusammen rund 2,3 Mio tatro (29,9 %). Hier überwiegt ganz<br />
klar die Größenklasse ab 10 MWel. Insgesamt kommen in 31,4 % der Anlagen (bezogen auf die inst. elek.<br />
Leistung von 388 MWel) ausschließlich Althölzer bis AIV zum Einsatz. Einen weiteren großen Anteil<br />
stellen die Anlagen, die neben naturbelassenem Holz auch unterschiedliche Altholzklassen einsetzen<br />
dürfen, dar. Hierbei handelt es sich um rund 23,9% der inst. elek. Leistung (296 MWel), die 24,3 % der<br />
eingesetzten Brennstoffe nutzen (1,9 Mio. tatro). Wie hoch die tatsächlichen Anteile der naturbelassenen<br />
Hölzer bzw. Althölzer in diesen Anlagen sind, kann derzeit nicht hinreichend genau abgeschätzt werden.<br />
Die verbleibende rund 1 Mio. tatro Brennstoff (12,7 %) wird den Althölzern der Klasse A I + II, die in<br />
entsprechenden Anlagen zum Einsatz kommen (11,4 %, 141 MWel), zugeordnet.<br />
2.4.2 Markt- und Preisentwicklung<br />
Nachfolgend wird ein kurzer Überblick der Preisentwicklung von Holzsortimenten gegeben, die für die<br />
hier betrachteten Biomasse(heiz)kraftwerke relevant sind. Die Daten beruhen zum einen auf<br />
vierteljährlich publizierte Angaben der Europäischen Wirtschaftsdienst (EUWID) GmbH, zum anderen<br />
auf Marktbeobachtungen von C.A.R.M.E.N. e.V.<br />
Sie können regional betrachtet z. T. deutliche Unterschiede aufweisen. Im Nordosten Deutschlands z. B.<br />
liegen die Preise für Althölzer i. d. R. höher als im Rest der Republik. In Abb. 2-14 ist der<br />
gesamtdeutsche Durchschnitt der Altholzsortimente dargestellt. Ein leichter Aufwärtstrend ab 2003 ist<br />
hier erkennbar. Vor allem das Jahr 2009 zeichnete sich für alle Altholzsortimente mit hohen<br />
Preissteigerungen aus. In 2010 wiederum hat sich die Versorgungslage etwas entspannt. Die Gründe<br />
hierfür sind vielfältig. Eine vergleichsweise kurze Kälteperiode in den Wintermonaten führte dazu, dass<br />
Altholzmengen aus dem Baubereich in die Verwertung fließen konnten. Die Verwerter wiederum<br />
deckten sich in 2010 als Folge der teilweise prekären Situationen <strong>des</strong> Vorjahres früh genug mit<br />
ausreichenden Lagermengen ein. Zudem führte abnehmende Konkurrenz aus der Müllverbrennung bzw.<br />
erhöhte Revisionstätigkeiten bei einigen Anlagen zu Entlastungen <strong>des</strong> Marktes [27]. Trotz sich<br />
konsolidierender Märkte im <strong>zur</strong>ückliegenden Jahr wird von Branchenverbänden in Zukunft mit einem<br />
europaweit steigenden Bedarf gerechnet. Nach Aussage <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verbands für Altholzaufbereiter und<br />
–verwerter (BAV) besteht in Deutschland momentan eine Deckungslücke von rund 1 Mio. t/a, die derzeit<br />
durch Importe gedeckt werden kann. Bei steigendem Bedarf im europäischen Ausland durch verstärkten<br />
Zubau von Holzheizkraftwerken, der nach Aussagen <strong>des</strong> BAV zu erwarten ist, ist von verminderten<br />
Möglichkeiten <strong>des</strong> Altholzimportes durch deutsche Betreiber auszugehen [36]. Des Weiteren sieht die<br />
Holzwerkstoffindustrie als stoffliche Nutzer von Holzhackschnitzel die sich entwickelnde Lage äußerst<br />
kritisch. Durch einen konzentrierten, kurzzeitigen Produktionsstopp im Oktober 2010 wollten<br />
europäische Holzwerkstoffunternehmen ihren Forderungen Nachdruckt verleihen, der Kaskadennutzung<br />
von Holz (d. h. energetische Nutzung erst nach ausgeschöpfter stofflicher Nutzung) Priorität<br />
ein<strong>zur</strong>äumen. Dies soll auch für Altholzsortimente gelten. Auf Seiten <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> der deutschen<br />
Holzwerkstoffindustrie (VHI) wird die anhaltende Subventionierung der energetischen Holznutzung zu<br />
Lasten der stofflichen Nutzung weiterhin kritisiert. Die daraus resultierenden Versorgungsengpässe<br />
führten zu teilweise erheblichen Preissteigerungen. In ähnlicher Weise argumentiert auch die European<br />
Panel Federation (EPF) – aufgrund von Subventionen für die energetische Nutzung ist es<br />
Anlagenbetreibern in Großbritannien möglich, hohe Holzpreise zu zahlen, was den stofflichen<br />
Holznutzern in der Form nicht möglich ist und deren Betriebe gefährdet [25].<br />
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