Monitoring zur Wirkung des Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG ...
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Anlagen <strong>zur</strong> Nutzung biogener Festbrennstoffe<br />
Der Markt für Holzsortimente aus der Landschaftspflege befindet sich weiterhin in der Entwicklung.<br />
Unter Landschaftspflegehölzern versteht man die gesamte Bandbreite an holzhaltiger Biomasse, die bei<br />
Pflegearbeiten im Rahmen lan<strong>des</strong>pflegerischer oder naturschutzfachlicher Maßnahmen, bei der<br />
Baumpflege sowie im Rahmen von Verkehrssicherungsmaßnahmen anfällt. Wie auch 2009 spielen<br />
Landschaftspflegeholzsortimente in 2010 bei Anlagenbetreibern eine immer größere Rolle, was auch auf<br />
die NawaRo-Bonusvergütung im <strong>EEG</strong> 2009 <strong>zur</strong>ückzuführen ist. Der Hintergrund dieser Förderung ist,<br />
dass Landschaftspflegeholz ein hohes, bisher ungenutztes Potenzial besitzt und hierbei derzeit kaum<br />
Konkurrenz zu anderen holzartigen Rohstoffen besteht. Eine Ausnahme bilden hier Kompostieranlagen,<br />
die holzartiges Material als Strukturbildner für die Rottehaufen benötigen.<br />
Bei Landschaftspflegehölzern handelt es sich um Material unterschiedlichster Herkunft und weist somit<br />
hohe Bandbreiten in Qualität und Preis auf. Die bei Pflegemaßnahmen an Autobahnböschungen<br />
beispielsweise anfallenden stammholzartigen Sortimente liegen qualitativ nahe an Waldholzsortimenten<br />
und werden mit entsprechend höheren Preisen gehandelt als Hackschnitzel aus Pflegemaßnahmen von<br />
Sträuchern, Hecken und ähnlichen Strukturen [25]. Landschaftspflegehölzer weisen oftmals<br />
problematische Verbrennungseigenschaften auf. Aus erhöhten Anteilen von Rinde, mineralischen<br />
Bestandteilen und anderen Fremdkörpern resultieren hohe Anteile von Asche und inerten Stoffen, die<br />
eine darauf abgestimmte Feuerungs- und Kesseltechnologie benötigen. Minderwertige<br />
Brennstoffqualitäten in nicht darauf ausgelegten Anlagen führen zu erhöhtem Wartungsaufwand,<br />
kürzeren Kessel-Reisezeiten und somit geringeren Verfügbarkeiten. Nach allgemeiner anfänglicher<br />
Euphorie über neu zu erschließende Biomassepotenziale aus dem Landschaftspflegebereich sind viele<br />
Anlagenbetreiber beim Thema Brennstoffqualität mittlerweile sensibilisierter als noch vor zwei Jahren.<br />
Neben regionalen Preisunterschieden spielt für die Brennstoffbeschaffung (Waldrestholz sowie<br />
Landschaftspflegeholz) vor allem die Anlagengröße eine Rolle. Betreiber kleiner Anlagen (Heizwerke,<br />
< 1 MWth) bezahlen vergleichsweise mehr für ihren Brennstoff als Betreiber von Großanlagen<br />
(Heiz(kraft)werke, >1 MWth). Die Ursache hierfür liegt in den größeren Abnahmemengen und einer<br />
höheren Toleranz gegenüber minderwertigeren und somit günstigeren Hackschnitzelqualitäten durch<br />
Großanlagenbetreiber [24]. Abb. 2-16 stellt eine Übersicht von Ankaufpreisen für Hackschnitzel aus<br />
Waldholz und Landschaftspflegeholz in Abhängigkeit der Anlagengröße und <strong>des</strong> Zeittraumes dar. Bei<br />
den dargestellten Preisen handelt es sich um das gewichtete Mittel der Betreiberangaben (€/tatro, frei<br />
Verwerter) mit Angabe der Schwankungsbreiten. Zwischen den beiden dargestellten Quartalen ist eine<br />
leichte Preissteigerung bei den meisten Sortimenten erkennbar. Die sehr großen Schwankungsbreiten<br />
zeigen jedoch auch die hohe qualitative Varianz der vorhandenen Brennstoffe.<br />
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