Monitoring zur Wirkung des Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG ...
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Anlagen <strong>zur</strong> Nutzung biogener Festbrennstoffe<br />
2.5 Thermochemische Vergasung<br />
Innerhalb der Nutzung biogener Festbrennstoffe unterscheidet sich der Bereich der thermochemischen<br />
Vergasung in seinen Grundzügen (Marktentwicklung, Betreiberstrukturen, Anwendungsbereiche)<br />
teilweise stark von der Nutzerstruktur verbrennungsbasierter Systeme und soll an dieser Stelle separat<br />
betrachtet werden. Die thermochemische Vergasung von Biomasse bezeichnet Prozesse, bei denen feste,<br />
trockene und überwiegend lignocellulosehaltige Biomasse wie Holz in brennbare Gasgemische<br />
umgesetzt werden. Für das <strong>EEG</strong> <strong>Monitoring</strong> sind dabei vor allem die Technologien relevant, bei denen<br />
diese Gase dann in Arbeitsmaschinen zu Strom und Wärme umgewandelt werden. Die folgenden<br />
Betrachtungen beruhen im Wesentlichen auf Erkenntnissen aus dem „Bun<strong>des</strong>messprogramm <strong>zur</strong><br />
Weiterentwicklung der kleintechnischen Biomassevergasung“ (FKZ 03KB017A-D) und Kontakten <strong>zur</strong><br />
AG „Vergasung von Biomasse“ der Fördergesellschaft <strong>Erneuerbare</strong>r <strong>Energien</strong> (FEE e.V.).<br />
2.5.1 Entwicklung <strong>des</strong> Anlagenbestan<strong>des</strong><br />
Aufgrund der vergleichsweise hohen Anzahl an Akteuren und der hohen Anzahl sich in der Entwicklung<br />
befindlichen Anlagen ist die Ermittlung <strong>des</strong> Anlagenbestan<strong>des</strong> von Biomassevergasungs-KWK-Anlagen<br />
ein sehr aufwändiger Prozess. Die Anlagen können nur dort <strong>zur</strong> Anwendung gebracht werden, wo sich<br />
Märkte für biogene Brennstoffe mit den Wärme- und Strommärkten zeitgleich überschneiden und sich<br />
dabei wirtschaftlich positiv von Wettbewerbstechnologien abheben. Trotz so spezifischer<br />
Marktbedingungen versuchen viele Akteure, Vergasungskonzepte zu entwickeln/ weiterzuentwickeln<br />
und in Verkehr zu bringen. Die Entwicklung dieser Technologie wäre vor 2004 fast zum Erliegen<br />
gekommen. Erst durch die Novellierung <strong>des</strong> <strong>EEG</strong> 2004 mit seiner Vergütungsstruktur und dem<br />
Bonussystem (v.a. Technologiebonus, KWK-Bonus) erhielt die Nachfrage nach Holzvergasungsanlagen<br />
wieder einen Aufschwung. Dementsprechend kam es zu einer Wiederaufnahme und Neuentwicklung<br />
vieler Konzepte. Die darauffolgenden Jahre liefen sehr dynamisch ab und waren geprägt von einem<br />
Inverkehrbringen modifizierter bekannter Vergasungskonzepte (Imbert-Prinzip) und dem Bemühen,<br />
stärker wissenschaftlich erarbeitete Verfahren umzusetzen. Die Etappe war aber auch geprägt von<br />
Rückschlägen, führte zu Entwickler- und Betreiberinsolvenzen und <strong>zur</strong> darauffolgenden und nach wie<br />
vor anhaltenden Skepsis gegenüber dieser Technologie. In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der in<br />
Betrieb gesetzten Anlagen dennoch stetig vergrößert.<br />
Die Anzahl der Anlagen, die von Entwicklern, Herstellern oder Anbietern seit dem <strong>EEG</strong> in der Fassung<br />
von 2004 mit dem Ziel der Stromeinspeisung betrieben wurden, kann nach einer Evaluierung Anfang<br />
2011 derzeit auf min<strong>des</strong>tens 84 eingegrenzt werden. Die damit verbundene installierte elektrische<br />
Leistung beträgt rund 6,7 MWel (Tabelle 2-3).<br />
Tabelle 2-3: Entwicklung <strong>des</strong> Anlagenbestan<strong>des</strong> von Holzvergasungsanlagen in Deutschland<br />
mit dem Ziel der<br />
Stromeinspeisung<br />
betriebene Anlagen [-]<br />
Inst. elektrische Leistung<br />
[MWel]<br />
12/2008 62 7,4<br />
12/2009 73* 7,1*<br />
12/2010 84 6,7<br />
*geschätzter Mittelwert auf Basis der Daten von 12/2008 und 12/2010<br />
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