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NeuesLeben-012016

Und wieder ein neues Heft!

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Der Intendant des Landestheaters Coburg, Bodo Busse, übernahm erstmalig die Moderation des Neujahrskonzertes.<br />

Und er tat dies abwechslungs- und kenntnisreich, humorvoll und charmant. Interessantes<br />

verknüpfte er mit Bonmots und gestaltete die Moderation sehr abwechslungsreich. In jedem Fall<br />

eine Moderation, die Spaß machte und dem Publikum auch gefallen hat. An diesem, seinem ersten Moderationstag,<br />

übertrieb Bodo Busse jedoch aus meiner Sicht die Danksagung an die Stadt ein bisschen<br />

und dadurch zog sich die Moderation doch etwas sehr in die Länge. Ich gehe davon aus, dass dies im<br />

nächsten Jahr anders sein wird, denn dann ist es ja nicht mehr der Neuanfang sondern schon Normalität.<br />

Und einen zweiten Hinweis darf ich mir noch erlauben. Da hat man drei exzellente Sopranisten, die<br />

das Publikum begeistern, und dann bekommt jede eine einzige Arie, wobei die letzte der drei diese auch<br />

noch mit ihren beiden Kolleginnen teilen darf. Keine zweite Arie, keine gesungene Zugabe, nichts. Da hat<br />

man doch aus meiner Sicht einiges Potential verschenkt.<br />

Roland Kluttig, der Generalmusikdirektor des Landestheaters Coburg musizierte erstmals in diesem<br />

Rahmen mit seinen Philharmonischen Orchester des Landestheaters. Und er hatte sein Orchester „im<br />

Griff“, ließ es aufblühen, nahm es bei den Gesangseinlagen wohltuend zurück und lebte mit seinem Orchester.<br />

Man merkte ihm am Dirigentenpult richtig die Freude an diesem Vormittag erstmalig das<br />

29. Coburger Neujahrskonzert zu gestalten an. Und sein Orchester folgte ihm ohne Fehl und Tadel.<br />

Man begann mit der Ouvertüre zu „Der Zigeunerbaron“, einem d e r Meisterwerke von Johann Strauss<br />

Sohn, begann vorsichtig zurückhaltend um dann immer stürmischer den herrlichen Walzer musikalisch<br />

auszukosten und riss das Publikum bereits von Anfang an mit. Präzise und schwungvoll, so kann man<br />

das Dirigat bezeichnen. Die Sopranistin Julia Klein sang dann die Arie der Rosalinde „Klänge der Heimat“<br />

aus „Die Fledermaus“. Und sie tat dies mit klarem höhensicherem Sopran, der aufstrahlte und in den<br />

Höhen fein perlte und auch mit Herzblut von ihr dargeboten wurde. Viel Beifall für eine tolle Leistung.<br />

Dann brillierte wieder das Orchester mit dem Csárdás aus „Ritter Pásmán“, welcher flott und schwungvoll<br />

dargeboten wird. Mit Ana Cvetkovic-Stojnic stellte sich die zweite Sopranistin des Konzerts vor. Mit<br />

geläufiger Gurgel, blitzend, wie gestochen dargebotenen Koloraturen bringt sie mit dem „Frühlingsstimmenwalzer“<br />

einen Hauch von Frühling in den nüchternen Saal. Das Orchester beendete dann den<br />

ersten Teil mit den „Rosen aus dem Süden“, welche flockig und zart, aber auch drängend und berauschend<br />

dargeboten werden.<br />

Heute ist nicht der kammermusikalische Strauss, sondern der feurige, durch das große Orchester beseelte<br />

Strauss zu hören. Und durch das große Orchester kommen auch die vier Ungarischen Tänze von<br />

Brahms erst so richtig zum Erklingen und können beeindrucken. Man merkte dem Orchester und seinem<br />

Dirigenten richtig die Freude an, die Pferde hier einmal so recht galoppieren zu lassen. Die dritte Sopranistin,<br />

Nadja Merzyn konnte mit der Arie der Sylva aus „Die Csárdásfürstin“ von Emmerich Kálmán punkten,<br />

die sie temperamentvoll und voller Feuer darbot, wobei am Schluss der Arie ihr beiden Kolleginnen<br />

mit einstimmen. Viel Applaus – und leider war es das dann auch schon mit den Gesangseinlagen. Mit<br />

dem Walzer der Walzer, „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauss beendete das Orchester<br />

leidenschaftlich, schwungvoll und mitreißend den offiziellen Teil des Neujahrskonzerts. Das Publikum,<br />

welches das gesamte Konzert mit starkem Beifall begleitete, hielt es nicht mehr auf den Sitzen. Unter<br />

stehenden Ovationen erklang ein weiterer ungarischer Tanz von Brahms, gefolgt von der Polka „Unter<br />

Donner und Blitz“.<br />

Und als Rausschmeißer fungierte der unverwüstliche Radetzkymarsch von Strauss Vater, der schwungvoll<br />

das Neujahrskonzert beendete. Leider auch hier wieder die schlimme Unsitte – leider vom Dirigenten<br />

noch zusätzlich vom Publikum gefordert – des fürchterlichen Mitklatschens, aber dagegen kommt<br />

man wohl kaum an.<br />

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