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Und wieder ein neues Heft!

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Auf Wunsch des Maestros traten wieder die Wiener Sängerknaben auf und der berühmte Knabenchor<br />

sang die Polka française „Sängerlust“, op.328 (erstmals dabei, Bilder vom Wiener Augarten-Palais, wo<br />

die Wiener Sängerknaben beheimatet sind, wurden gezeigt) von Johann Strauss Sohn und die Schnellpolka<br />

„Auf Ferienreisen“, op. 133, seines Bruders Josef mit einem neu unterlegten Text.<br />

Nach dem Zwischenspiel zwischen dem 2. und 3. Akt der Operette „Fürstin Ninetta“ kam ein bedeutender<br />

internationaler Zeitgenosse der Familie Strauss erstmalig im Rahmen des Neujahrskonzertes zu<br />

Ehren – Emil Waldteufel! Es war eine Freude, diesen Vertreter der französischen „Belle Epoque“ in den<br />

Mittagsstunden des 1. Januar im Musikverein zu hören! Der Walzer „Espana“, op. 236 (gestaltet nach<br />

der gleichnamigen Rhapsodie von Emmanuel Chabrier), mit dem Einsatz von Kastagnetten, war der erste<br />

Walzer von Waldteufel im Rahmen des Neujahrskonzertes der Wiener Philharmoniker. Der Musikwissenschaftler<br />

aus Großbritannien, Herr Andrew Lamb, schrieb Mitte der 1990er Jahre eine Biographie<br />

über Emil Waldteufel. Es wäre zu wünschen, weitere Walzer Waldteufel’s im Rahmen des Neujahrskonzertes<br />

der Wiener Philharmoniker zu spielen. Beispiele: „Die Schlittschuhläufer“, op. 183, „Sirenenzauber“,<br />

op. 154, „Mein Traum“, op. 151, „Immer oder nimmer“, op. 156, „Dolores“, op. 170, „Goldregen“,<br />

op. 160, „Ganz allerliebst“, op. 159, „Ich liebe Dich“, op. 177, etc.<br />

Fast immer dabei ist auch ein Werk von Joseph Hellmesberger junior. Diesmal war sein Vater Joseph<br />

Hellmesberger senior mit der „Ballszene“ vertreten. Dieses Werk ist auch auf der bei Marco Polo erschienenen<br />

CD mit dem Göttinger Symphonieorchester unter der Leitung von Christian Simonis abzuhören.<br />

Herr Prof. Wolfgang Dörner, Autor des legendären Buches über Joseph Lanner und Vorsitzender der<br />

Joseph-Lanner-Gesellschaft, erstellte die Partituren. Hoffentlich werden von den Hellmesbergers auch<br />

weitere Werke geboten, wie die Polka „Die Traumtänzerin“, der „Deutschmeister“-Marsch, Ouvertüre<br />

und Walzer aus „Das Veilchenmädel“ usw.<br />

Beschämend ist auch, dass von Johann Strauss Vater – genauso wie Eduard Strauss – neben dem<br />

Radetzky-Marsch am Ende meistens nur ein Galopp geboten wird, was dem kompositorischen Schaffen<br />

des Begründers der bedeutendsten Musikerfamilie des 19. Jahrhunderts keineswegs gerecht ist. Diesmal<br />

war es der frühe „Seufzer“-Galopp, op. 9, wo die Orchestermitglieder bei den entsprechenden Passagen<br />

des Werkes „seufzten“. Wann hören Musikfreunde aus aller Welt im Rahmen des Neujahrskonzertes die<br />

Walzer „Huldigung der Königin Victoria von Großbritannien“, op. 103, „Musikvereins-Tänze“, op. 140,<br />

„Loreley-Rhein-Klänge“, op. 154, „Die Friedensboten“, op. 241 (1. Jänner ist Weltfriedenstag! Als Beitrag<br />

für den Frieden in der Welt!) u. v. a?<br />

Berechtigt hingegen ist die Darbietung der Josef-Strauss-Mazurka „Die Libelle“, op. 204. Dieses Werk<br />

wird im Jahre 2016 150 Jahre alt. An dieser Stelle gilt es des Weiteren zu beklagen, dass keine Widmung<br />

an Fürstin Pauline Metternich (ihre sozialen Engagements wurden vor 150 Jahren bekannt, Organisatorin<br />

der Blumenkorsos auf der Wiener Prater Hauptallee) erklang (z. B. Johann Strauss Sohn „Wiener<br />

Bonbons“, op. 307, Josef Strauss „Deutsche Grüße“, Walzer, op. 191, „Pauline I und II“, Polka mazur,<br />

op. 190, Carl Michael Ziehrer „Metternich-Gavotte“, op. 378, Johann Schrammel „Frühlingsgruß an<br />

Pauline“, Polka mazur, op. 84).<br />

Schloss und Gartenanlage von Schönbrunn im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing waren Schauplatz<br />

einer Balletteinlage zum „Kaiser-Walzer“, op. 437, von Johann Strauss Sohn. Das Schloss Schönbrunn<br />

war Geburts- und Sterbeort von Kaiser Franz Joseph, in dessen Ära die Hochblütezeit dieser Musikrichtung<br />

war; der Bau der Wiener Ringstraße und die Wiener Weltausstellung auf dem heutigen Messegelände<br />

hinter dem Prater fallen ebenfalls in dieses Zeitalter und gehören zu den größten Leistungen der<br />

franzisko-josephinischen Zeit. Das Schloss Schönbrunn steht seit 1996 in der Welterbeliste der Vereinten<br />

Nationen.<br />

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