NeuesLeben-012016
Und wieder ein neues Heft!
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Monte in Mailand wurde sie ins Ensemble der Wiener Staatsoper aufgenommen – und war in glänzender<br />
Gesellschaft: berühmte Sopranistinnen wie Ljuba Welitsch, Elisabeth Schwarzkopf, Irmgard Seefried,<br />
Sena Jurinac und Hilde Güden! Aus deren Schatten trat sie 1948, als sie als Königin der Nacht in Mozarts<br />
„Zauberflöte“ einsprang. Die Premierenbesetzung Maria Stader war nach einem Patzer beim hohen F<br />
abgereist… Wilma Lipp sang diesen stratosphärischen Ton gebunden oder mehrmals angeschlagen nicht<br />
zart, sondern mit Feueratem. Sie nahm die Rolle auch in Gesamtaufnahmen mit Herbert von Karajan,<br />
Karl Böhm und Wilhelm Furtwängler auf. Da sie aber ein Sopran war, der über tiefere Töne verfügte,<br />
sang sie 1950 unter Josef Krips in der ersten Studioaufnahme der „Entführung aus dem Serail“ auch die<br />
dramatischen Koloraturen der Konstanze. Ein Kabinettstück der besonderen Art gelang ihr dann in Gesang<br />
und Darstellung neben Hilde Güden und Julius Patzak als Adele in Strauss‘ Meisterwerk „Die Fledermaus“<br />
(unter Clemens Krauss).<br />
Nach der Neueröffnung der Wiener Staatsoper sang Wilma Lipp auch die Pamina („Die Zauberflöte“), die<br />
Nedda („Pagliacci“), Donna Elvira („Don Giovanni“), Margarethe („Faust“), und Eva („Die Meistersinger<br />
von Nürnberg“). Herbert von Karajan, darauf bedacht, schlanke, attraktive Sängerinnen im dramatischen<br />
Fach einzusetzen, bot ihr die Rolle der Kaiserin in Richard Strauss‘ Oper „Die Frau ohne Schatten“ an.<br />
Wilma Lipp sagte ab, denn damals gehörte Leonie Rysanek zum Ensemble der Wiener Staatsoper! Die<br />
Wiener Philharmoniker zeichneten sie mit der Silbernen Rose aus, die Wiener Staatsoper, der sie trotz<br />
vielen Auslandsgastspielen während mehr als vier Jahrzehnten verbunden blieb und das Ensembletheater<br />
verteidigte, ernannte sie zur Wiener Kammersängerin. Am 26. April 2016 wird diese wunderbare<br />
Sängerin nunmehr 91 Jahre alt…<br />
Interessante CD-Neuerscheinungen im Herbst 2015<br />
von Johannes Böck<br />
Im Herbst 2015 fand der Autor im Internet und im Plattenhandel interessante neu erschienene Tonträger<br />
der Werke von Julius Fucik und der Familie Strauss.<br />
I.<br />
Anfang September 2015 gab die in Großbritannien beheimatete Plattenfirma CHANDOS eine CD mit<br />
Werken des aus dem heutigen Tschechien stammenden k. u. k. Militärkapellmeisters Julius Fučik heraus.<br />
Dieses Programm beinhaltet vorwiegend bekannte Werke dieses in Prag gebürtigen exzellenten Tonkünstlers:<br />
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