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62<br />

chael Lakner erneut viel Glück. Glück<br />

mit dem Ensemble, mit dem Orchester,<br />

dem Dirigenten usw. Doch alles<br />

der Reihe nach.<br />

Der Inhalt von „My Fair Lady“ im<br />

Schnellverfahren: Ein arroganter,<br />

selbstverliebter Professor, natürlich<br />

Junggeselle, wettet mit Oberst Pickering,<br />

dass es ihm als Sprachwissenschaftler<br />

gelingt, ein Mädchen aus<br />

der Gosse, mit praktisch keinem Benehmen<br />

und einer vulgären<br />

Kauderwelschsprache, so auszubilden,<br />

dass sie auf einer Einladung in<br />

höchste Kreise als „Prinzessin“ bestehen kann. Und tatsächlich, das einfache Blumenmädchen Eliza wird<br />

von ihm so gedrillt, dass sie alles schafft. Statt sie danach in höchsten Tönen zu loben, lobt er nur sich<br />

und seine tolle Leistung, zusammen mit Oberst Pickering. Eliza will von ihm fort, zutiefst gekränkt, aber<br />

er hat sich „so gewöhnt an ihr Gesicht“<br />

- und Eliza kehrt zu ihm zurück.<br />

Ob sie ein Liebespaar werden,<br />

ob sie ihn wieder verlässt, dass lässt<br />

das Musical und auch die heutige<br />

Inszenierung offen. Um diese Hauptfiguren<br />

gibt es mit dem Vater von<br />

Eliza, einem philosophischen Müllkutscher<br />

und dem unglücklich in sie<br />

verliebten Freddy sowie der Haushälterin<br />

Mrs. Pearce und Mrs. Higgins<br />

weitere Figuren, die zum Erfolg<br />

beitragen.<br />

Die Regie von Isabella Gregor, das<br />

Bühnenbild von Karl Fehringer und<br />

Judith Leikauf sowie die teilweise schönen Kostüme von Alexia Redl sind eigentlich herrlich konventionell,<br />

auch wenn die Handlung in das Salzkammergut verlegt wird. Der Bordsteinpflanze Eliza hat man<br />

leider ein recht unvorteilhaftes Gewand beschert mit Topfhut. Der Migrationshintergrund der Eliza<br />

kommt kaum zum Tragen, der Bezug zur EU ist nur ganz leicht angedeutet. Die Choreographie von Mandy<br />

Garbrecht kommt dem allen entgegen. Die Aufführung jedenfalls liegt ganz nahe beim Stück – und<br />

das ist auch gut so.<br />

Das Franz-Lehár-Orchester wird an diesem Tag von Lázló Gyükér geleitet, der auch den ausgezeichneten<br />

Chor, der viel zum Gelingen des Abends beitrug, einstudiert hat und er macht seine Sache ausgezeichnet.<br />

Das Orchester selbst brilliert und das ist für eine so kurze Probenzeit schon sehr außergewöhnlich.<br />

Hier ist ein richtiges homogenes Ensemble zusammengewachsen, welches leicht und locker, aber auch<br />

feurig und gewaltig auftrumpfen kann. Schmissig und einfühlsam gehen die Melodien in das Ohr und<br />

auch die Füße der äußerst angetanen Zuhörer.<br />

Als Eliza Doolittle erntet Theresa Grabner großen und verdienten Beifall. Darstellerisch hat sie keinerlei<br />

Probleme, gesanglich kann sie ihren schönen leuchtenden und hohen Sopran nicht so ganz in die Rolle<br />

einbringen und das ist etwas schade. Zu sehr ist sie etwas in der Sprachbarriere gefangen. Sie singt sich

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