NeuesLeben-012016
Und wieder ein neues Heft!
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Geboten wurde ein Konzert mit Werken von Johann Schrammel, der Familie Strauss (alle vier Sträusse<br />
waren vertreten), Camille Saint-Saens und Alois Strohmayer. Das Quintett besteht aus zwei Violinen<br />
(gespielt von den Herren Prof. Helmut Lackinger und Edwin Prochart), einer Alt-Wiener Kontragitarre<br />
mit zwei Hälsen und dreizehn Saiten (gespielt von Prof. Peter Hirschfeld, der auch das Konzert mit seinen<br />
profunden Kenntnissen moderierte), der kleinen G-Klarinette, das sogenannte „Picksüße Hölzel“<br />
(gespielt von Herrn Kurt Franz Schmid) sowie der Alt-Wiener Knopfharmonika (gespielt von Herrn Prof.<br />
Rudolf Malat).<br />
Es begann mit dem Marsch „So wollen wir ˈs haben“ von Johann Schrammel, welcher auch beim Festakt<br />
„40 Jahre Deutsche Johann Strauss-Gesellschaft“ in Coburg gespielt wurde. Dieses Werk bezieht sich<br />
darauf, dass bei diesem Konzert darauf Wert gelegt wurde, alle Mitglieder der Familie Strauss zu berücksichtigen.<br />
Die „Heiligenstädter Rendezvous“-Polka, op. 78, des jungen Johann Strauss-Sohn aus<br />
dem Jahre 1850 eröffnete den „Block“ mit der Familie Strauss. Sein Bruder Josef Strauss war mit dem<br />
Walzer „Delirien“, op. 212, und der heute kaum bekannten – trotzdem wertvollen – Polka mazur „Lieb<br />
und Wein“, op. 122, vertreten. Anzumerken ist, dass Josef Strauss mit einigen Walzern und Mazurkas<br />
den Rechten der Frau den nötigen Respekt zollte! Die Frauenwürde (ein gleichnamiger richtungsweisender<br />
Walzer von Josef Strauss, op. 277 – bei diesem Konzert leider nicht dabei gewesen…) wird in einigen<br />
gewissen Kreisen auch heute noch mit Füßen getreten… Der vielfach schändlich vernachlässigte<br />
jüngste der Brüder Strauss, Eduard, war mit der Schnellpolka „Wien über alles!“, op. 172 (Namensgeber<br />
der neuerschienenen CD – s.u.) und der Polka française „Die Biene“, op. 54, vertreten. Von Eduard<br />
Strauss soll endlich einmal mehr im Rahmen des Neujahrskonzertes der Wiener Philharmoniker gespielt<br />
werden! Ebenso wäre eine Gesamteinspielung der Werke von Eduard Strauss – aus Gründen der Fairness<br />
und der Vollständigkeit – vonnöten. Die „Beliebte Kathinka“-Polka, op. 210, von Johann Strauss<br />
Vater führte in die Pause, wo auch die neu erschienene CD zum Verkauf angeboten wurde.<br />
In der Pause konnten sich die Besucher des Konzertes ein Bild des neuen Museums der Johann Strauss-<br />
Dynastie machen. In 15 Abschnitten werden auf 200 fix aufgehängten Bildern Leben und Werk der Familie<br />
Strauss und Zeitgenossen dem Besucher nähergebracht. Angebracht wurden diese Bilder von Frau<br />
Yvette Reichenauer, der Tochter des „Gründervaters“ dieses Museums. Ihr ist Lob und Anerkennung<br />
dieser Leistung zu zollen. Bei jedem Kapitel ist auch eine Hörstation installiert, in der man die aufgelisteten<br />
Werke zum jeweiligen Kapitel abhören kann.<br />
Nach der Pause begann der zweite Teil dieses Konzertes mit dem Liebesduett aus „Samson und Dalila“<br />
von Camille Saint-Saëns, einem französischen Opernkomponisten. Danach wechselten sich Werke von<br />
Johann Strauss und Johann Schrammel ab, abgerundet wurde der offizielle Teil mit der Schnellpolka<br />
„Hallodrie“ von Alois Strohmayer. Von Johann Strauss Sohn erklangen hier die „Aesculap“-Polka,<br />
op. 130, der Walzer „O schöner Mai“, op. 375, aus der Operette „Prinz Methusalem“, die „Vöslauer<br />
Polka“, op. 100, und als Zugabe die „Annen“-Polka, op. 117. Johann Schrammel war im zweiten Teil mit<br />
seinem Marsch „Wien-Berlin“ und den „Wiener Heurigentänzen II“ bei diesem Konzert vertreten.<br />
Redlich belohnt wurde das Ensemble mit einer Kassette, bestehend aus „Johann Strauss“-Schokolade-<br />
Talern, und einem verdienten Applaus der anwesenden Zuhörer.<br />
Die neu erschienene CD mit dem Titel „Wien über alles“ (nach der Schnellpolka, op. 172, von Eduard<br />
Strauss) wurde in den Räumen des Strauss-Museums im Servitenviertel erstellt.<br />
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