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Konzert am österreichischen Staatsfeiertag im Wiener Musikverein<br />

von Johannes Böck<br />

Am 26. Oktober 1955 wurde das Gesetz zur immerwährenden Neutralität beschlossen. Am selben Tag<br />

verließ der letzte fremde Soldat nach siebenjähriger Naziherrschaft<br />

und zehnjähriger alliierter (USA, Großbritannien,<br />

Frankreich, Sowjetunion) Besatzungszeit Österreich.<br />

1965 wurde der 26. Oktober zum österreichischen<br />

Nationalfeiertag erklärt.<br />

Auf den Tag genau 60 Jahre später veranstaltete das<br />

Wiener Johann Strauss-Orchester ein Konzert unter der<br />

Leitung des strausserfahrenen Dirigenten Johannes<br />

Wildner mit Werken von Johann Strauss Vater (am Ende)<br />

sowie den Brüdern Johann und Josef Strauss im Goldenen<br />

Saal des Wiener Musikvereinsgebäudes. Der Dirigent<br />

ist an internationalen Opernhäusern gefragt. Er beteiligte<br />

sich u.a. am Projekt der Gesamtaufnahme der Werke von Johann Strauss-Sohn der Plattenfirma Marco<br />

Polo. Eduard Strauss wurde leider wieder nicht berücksichtigt! Der Autor dieses Berichtes hofft im Eduard-Strauss-Gedenkjahr<br />

2016 auf die Darbietung auch in den Konzerten des Wiener Johann-Strauss-<br />

Orchesters. Die Strauss-Welt gedenkt in diesem Jahr des 100. Todestages des jüngsten der Brüder<br />

Strauss! Am Tag davor (25. Oktober 2015) galt es allerdings, des 190. Geburtstages unseres Meisters<br />

Johann Strauss Sohn zu gedenken.<br />

Es begann um 10.00 Uhr mit einem kenntnisreichen Einführungsvortrag<br />

im Saal 1873 des Hotels Imperial, der teuersten Nobelherberge<br />

der österreichischen Bundeshauptstadt, den diesmal Herr Norbert<br />

Rubey vom Wiener Institut für Strauss-Forschung hielt. Der Vorsitzende<br />

der „Freunde des Wiener Johann Strauss-Orchesters“, Herr<br />

Nikolai Wochinz begrüßte den Referenten und die anwesenden Zuhörer.<br />

Diesmal wurden – anders als bei Herrn Prof. Reichenauer –<br />

keine Tonbeispiele gebracht. Auch ließ die Akustik leider zu wünschen<br />

übrig. Strauss-Freunde aus Deutschland (aus der Pfalz) und den<br />

Niederlanden (Ehepaar van Wijk) nahmen wegen diesem Konzert<br />

eine weite Reise auf sich.<br />

Um 11.00 begann das Konzert im Goldenen Saal des Wiener Musikvereinsgebäudes<br />

mit der Ouvertüre zu Johann Strauss-Sohns drittem<br />

Bühnenwerk, der „Fledermaus“. Diese gehört zu den elitärsten Werken<br />

der Familie Strauss und wird immer wieder auch in den Neujahrskonzerten<br />

der Wiener Philharmoniker (zuletzt 2010 unter Georges<br />

Prêtre) gespielt. Sie vertrat die „Goldene Operettenära“ genauso wie die Polka schnell „Im Sturmschritt“,<br />

op. 348, aus des Walzerkönigs erster Operette „Indigo und die 40 Räuber“. 1874 unternahm<br />

der Walzerkönig mit seiner ersten Frau Jetty eine Konzertreise nach Italien. Daran erinnert ein Walzer,<br />

der ursprünglich „Bella Italia“ hieß, in Wien dann in „Wo die Citronen blüh’n“, op. 364, umbenannt<br />

wurde. Dieses Werk erklang erstmalig in Turin.<br />

1866 – das Jahr, in dem Österreich den Preußen in der Schlacht bei Königgrätz in Nordböhmen unterlag<br />

sowie die sozialen Engagements der Fürstin Pauline Metternich bekannt wurden, wurden die Schnellpolka<br />

„For ever!“, op. 193, und die Polka Mazur „Die Libelle“, op. 204, des Begabteren der Brüder<br />

Strauss uraufgeführt. Diese kostbaren Kleinodien werden 2016 150 Jahre alt. Zwei Jahre später wurde<br />

beim Medizinerball im Wiener Sophiensaal einer der kostbarsten Walzer von Josef Strauss uraufgeführt<br />

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