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Man kann nicht gerade sagen,<br />

dass die „Banditenstreiche“ bei<br />

ihrer Uraufführung am 27. April<br />

1867 im Wiener Carltheater<br />

(sieben Jahre nach der ersten<br />

Wiener Operette „Das Pensionat“,<br />

ebenfalls von Suppé) ein<br />

Erfolg gewesen wären. Der<br />

Einakter soll wegen seines Textes<br />

(Libretto nach B.<br />

Boutonnier, vermutlich eine<br />

französische Komödie) durchgefallen<br />

sein. Was aber Offenbach<br />

nicht hinderte, zwei Jahre<br />

später mit „Les Brigands“ („Die<br />

Banditen“, 1869) einen großen<br />

Erfolg zu verbuchen, und was die Entwicklung der Operette 1884 zu einem einsamen Banditen-<br />

Höhepunkt (Karl Millöckers „Gasparone“) geführt hat. Banditen auf der Bühne kannte man ja schon lange,<br />

denn bereits 1830 erlebte Jean François Esprit Auber einen Riesenerfolg mit seinem „Fra Diavolo“.<br />

Im 20. Jahrhundert stieß man wieder auf die „Banditenstreiche“, bedauerte den Verlust der herrlichen<br />

Musik, und damit schrieb Ludwig Bender (1908 - 1973) ein neues, diesmal dreiaktiges Libretto, für das<br />

August Peter Waldenmaier (1915 - 1995) unbekannte Melodien von Suppé mit der Musik der „Banditenstreiche“<br />

aussuchte und die Musik neu instrumentierte. Im Jahre 1955 ging das neue Werk als komische<br />

Oper über die Bühne und wurde stürmisch aufgenommen.<br />

Nach 1977 bringt die Operette Möriken das Werk (nun überarbeitet in 2 Akten) wiederum auf die Bühne<br />

– und der Aufwand hat sich gelohnt. Die Premiere wurde zu einem Erfolg, ein köstlicher Abend, der anfangs<br />

etwas langsam, aber sich dann mit der Zeit immer schwungvoller drehte. Am Golf von Neapel soll<br />

die Hochzeit der Bürgermeisterstochter<br />

Lidia mit ihrem<br />

mausarmen Geliebten Gaetano<br />

stattfinden, was dem Bürgermeister<br />

Babbeo gar nicht passt,<br />

worauf er dem reichen Lelio von<br />

Aversa schreibt, er möge herkommen<br />

und sein Schwiegersohn<br />

werden. Zum Leidwesen<br />

des Liebespaars zögert nun der<br />

Vater die Hochzeit immer wieder<br />

hinaus. Lidias Cousine Stella<br />

fühlt sich nun einsam und hätte<br />

gerne auch einen Mann. Der<br />

Räuberhauptmann Malandrino,<br />

der einst in dem betreffenden<br />

Städtchen bei Schulmeister<br />

Tondolo in die Schule ging,<br />

kommt mit seinem Männern,<br />

raubt den ankommenden Lelio<br />

aus, übergibt ihn den Polizei,<br />

spielt nun selbst den Lelio, möchte die Liebenden zusammenführen und dem Bürgermeisters eins aus-<br />

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