NeuesLeben-012016

Mitte November 2015 brachte der in Kalifornien/USA lebende japanische Elektronikingenieur und Pianist,
Herr Dr. Taka „Strauss“ Otagawa (ausführliche Würdigungen siehe Hefte 44 und 48 „Neues Leben“)
bereits die 8. Folge seiner auf 20 (oder mehr!) Folgen ausgelegten Klavieredition heraus. Diese CD-
Produktion der Werke der Brüder Strauss – vor allem Eduard – ist eine ehrgeizige, ambitionierte und
beispiellose Pionierleistung in Zusammenarbeit der Johann Strauss-Gesellschaften von Großbritannien
und Japan. Dies verdient den Dank der Liebhaber und Freunde dieser Musikrichtung! Der Walzer
„Cycloiden“, op. 207, unseres Meisters Johann Strauss entstand im Jahre 1858 und wurde beim Ball der
Techniker in den Wiener Sofiensälen uraufgeführt. Die Aufnahme dieses Werkes im Rahmen der Klavieredition
widmete der Pianist dem in Miami (Florida, USA) lebenden Übersetzer, Strauss-Liebhaber
und Mitglied unserer Gesellschaft, Herrn Dr. Louis A. de la Vega, welcher die von Herrn Prof. Franz Mailer
verfassten Begleittexte zur Josef Strauss-Gesamtaufnahme in internationale Fremdsprachen (Englisch,
Französisch, Spanisch) übersetzte.
Der Autor dieses Beitrages hofft auch hier, dass der „Cycloiden“-Walzer und andere weniger bekannte
Werke der Familie Strauss verstärkt im Rahmen des Neujahrskonzertes der Wiener Philharmoniker gebracht
wird. Dies gilt vor allem den ungerecht und schändlich vernachlässigten Werken von Eduard
Strauss. Dessen Polka „Märzveilchen“, op. 129, und der Walzer „Traumgebilde“, op. 170, widmete er
dem Fürsten Konstantin Hohenlohe-Schillingsfürst und seiner Gattin. Die Aufnahme des Walzers
„Traumgebilde“ widmete Herr Dr. Taka Otagawa Herrn Jonny Lau, Mitglied der Johann-Strauss-
Gesellschaften in Wien und Großbritannien, der bei der Erstellung dieser CD-Edition hilfreich zur Seite
stand. Der Fairness und der Vollständigkeit halber ist auf eine Gesamteinspielung der Werke von Eduard
Strauss in Orchesterfassung ebenfalls zu hoffen.
III.
Ebenso gaben Ende Oktober die Wiener Philharmoniker in Zusammenarbeit mit der Plattenfirma SONY
aus Anlass des 75-jährigen Jubiläums des Neujahrskonzertes der Wiener Philharmoniker eine komplette
Edition auf 23 CDs all jener Werke heraus, welche bereits im Rahmen des berühmtesten Strauss-
Konzertes der Welt gebracht wurden.
319 Werke der Familie Strauss und Zeitgenossen wurden bisher im Rahmen des berühmtesten Strauss-
Konzertes der Welt im Zeitraum von 1941 - 2015 gespielt. Darunter befinden sich 25 Werke, welche bei
früheren Tonträger-Einspielungen nicht berücksichtigt wurden und diese der Liebhaber und Freund
dieser Musikrichtung nach 14 und mehr Jahren wieder hören kann. 13 Werke, welche im Rahmen des
Neujahrskonzertes der Wiener Philharmoniker wohl gespielt, aber nie aufgenommen wurden: Hier holte
dies ein Ensemble der Wiener Philharmoniker nach. Diese sind auf der Folge 23 dieser Edition
nachzuhören.
Ein Booklet mit Erläuterungen des ehemaligen Vorstandes der Wiener Philharmoniker, Herrn Prof.
Clemens Hellsberg, in drei Sprachen und der Auflistung der Werke liegt bei.
Es ist lobenswert, dass die Wiener Philharmoniker eine CD-Gesamtedition der im Rahmen ihrer
Neujahrskonzerte gespielten Werke bringen. Aber es gilt doch, Einiges zu ergänzen:
1946 und 1947 wurde das Neujahrskonzert von Josef Krips dirigiert; die Verdienste von Herrn Prof. Franz
Mailer, welcher 28 Jahre lang (!) das Orchester bei der Programmerstellung beriet; da immer wieder
dieselben Werke gespielt wurden und erst in den letzten 25 Jahren auch weniger bekannte Werke
vermehrt zum Einsatz kamen, ist die Ausbeute in puncto Gesamtwerk – ausgelegt auf 70 Jahre –
trotzdem sehr gering. Ein Blick in die Werksverzeichnisse der Familie Strauss, Joseph Lanners, Carl
Michael Ziehrers und anderer Zeitgenossen verrät, dass ein enormer Nachholbedarf besteht:
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