NeuesLeben-012016
Und wieder ein neues Heft!
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hat, will den vermeintlichen Grafen täuschen<br />
und führt ihm junge hübsche Mädchen<br />
aus der Umgebung und seine Tochter<br />
Janka vor. Das Bauernmädchen Etelka verliebt<br />
sich in den vermeintlichen Grafen<br />
und dieser auch in sie, während Graf Stefan<br />
als Sprecher der Kolonisten sich unsterblich<br />
in Janka verliebt. Als Janka erfährt,<br />
dass der vermeintliche Kolonist in<br />
Wahrheit der Schürzenjäger Graf Stefan<br />
ist, schiebt sie ihm zur großen Hochzeitszeremonie<br />
die Magd Anna unter. Nach der<br />
Trauung große Enttäuschung bei Etelka,<br />
die dachte zu etwas Höherem geboren zu<br />
sein und bei Graf Stefan, der seine geliebte Janka nicht bekommen hatte. Kaiserin Maria Theresia persönlich<br />
lässt alle auf ihr Schloss kommen, löst die unter falschen Voraussetzungen zustande gekommenen<br />
Ehen, außer der von Árpád und Etelka, die merken, dass sie zusammengehören, auf. Auch die Ehe<br />
von Graf Stefan wird aufgelöst – wenn sich eine Frau findet, die ihn zum Mann nimmt. Janka und Stefan<br />
fallen sich in die Arme und die Kaiserin gibt ihren Segen.<br />
Der Regisseur und Choreograph Leonard Prinsloo hat viel Spaß an diesem ganzen Ränkespiel und setzt<br />
alles recht stimmig in Szene. Showteile wechseln mit traditioneller Operettenseligkeit ab und bieten<br />
insgesamt gesehen gute Unterhaltung – und das ist doch heutzutage schon viel. Das Bühnenbild von Su<br />
Pitzek ist zweckgebunden, nicht zu aufwendig, gerade in der richtigen Mischung und auch die Kostüme<br />
von Barbara Häusl sprechen an. Bunt, manchmal bewusst etwas überzogen, aber schön anzusehen ist<br />
das alles allemal. Dem Publikum gefällt es und es spart nicht mit Applaus.<br />
Marius Burkert leitet das Franz Lehár-Orchester und dies mit Feuer und Leidenschaft. Es ist bewundernswert,<br />
wie er dieses Orchester, welches gerade einmal 10 Tage für die Proben hatte, zu einem Spitzenorchester<br />
führt. Glutvoll und durchschlagskräftig, aber zum Wohle der Sänger auch wieder zurücknehmend<br />
und klangsicher begleitend. Eine ganz tolle Leistung von Dirigent und Orchester ebenso zu<br />
loben wie der tolle Chor, der von Lázló Gyükér entsprechend einstudiert worden ist.<br />
Die Gesangskrone gebührt einwandfrei den Damen. Und hier an erster Stelle der zauberhaften Regina<br />
Riel als Janka. Die niederösterreichische<br />
Sopranistin hat<br />
mit Sicherheit eine große<br />
Karriere als Operettenprimadonna<br />
vor sich. Spitzentöne,<br />
zart gesetzt, leise ausflirrend,<br />
lassen die Zuhörer<br />
die Luft anhalten. Ein strahlend<br />
leuchtender Sopran,<br />
der alle Nuancen der Rolle<br />
bis ins Kleinste erfüllen<br />
kann, verbunden mit einem<br />
lebendigen und überzeugenden<br />
Spiel, setzt hier die<br />
Krone der heutigen Vorstellung<br />
auf. Selbst das etwas<br />
eigenartige Kleidchen, was<br />
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