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Jubiläumsoperette bringt Stimmung nach Schweinfurt<br />

Die „Operettenbühne Wien“ unter Heinz Hellberg feiert 20-jähriges Jubiläum mit der Erfolgsoperette<br />

„Der Bettelstudent“ in Schweinfurt<br />

von Manfred Drescher<br />

Ein gerngesehener Gast in Schweinfurt ist seit vielen Jahren Heinz Hellberg mit der Operettenbühne<br />

Wien. Diesmal ist es etwas Besonderes, feiert die Bühne doch ihr 20-jähriges Jubiläum. Zwanzig Erfolgsjahre<br />

liegen hinter der Wiener Bühne und die treuen Besucher hoffen, dass noch ein paar Jubiläen<br />

draufgepackt werden können. Der große Erfolg von Prof. Heinz<br />

Hellberg, der auch heute wieder für die Regie verantwortlich<br />

zeichnet, liegt vor allem darin, dass er die Operette authentisch<br />

inszeniert, dass er sie nicht zum Kasperltheater macht, sondern<br />

dass er sie ernsthaft und mit Respekt behandelt. In dieser Art<br />

wird die schon so oft totgesagte Operette noch ein langes Leben<br />

führen, auch wenn sie vom Fernsehen und teilweise auch vom<br />

Rundfunk gnadenlos verbannt wird. Wo bleibt der Auftrag der<br />

öffentlichen Anstalten auch die Operette einem jungen Publikum<br />

näher zu bringen. Wo bleiben die Leserbriefe, die Schreiben<br />

an die Rundfunkhäuser, endlich auch hier der Öffentlichkeit<br />

etwas zu bieten und damit auch den Ruf nach der Operette wieder<br />

hörbar zu machen. Wie sollen unsere Kinder denn mit dieser<br />

Musikgattung Kontakte aufnehmen können, wenn sie gnadenlos<br />

von unseren öffentlich-rechtlichen Anstalten davon ferngehalten<br />

werden. Für mich ist dieses einfach nicht nachvollziehbar<br />

und durch die vielen zigtausend Operettenliebhaber in unserem<br />

Land sicherlich auch nicht.<br />

Die Geschichte des tief gekränkten Oberst Ollendorf, der mit einer Ohrfeige durch die schöne Laura,<br />

einer Tochter der verarmten Gräfin Nowalska, für seine Zudringlichkeit „belohnt“ wird, daraufhin zwei<br />

Bettelstudenten als Fürst und Adjutant auftreten lässt, um nach geschlossener Ehe der schönen Laura<br />

den Bettelstudenten zu präsentieren, um sie damit vorzuführen, ist wohlbekannt. Durch seine Überheblichkeit<br />

wird er durch einen der Bettelstudenten, der eigentlich ein Herzog ist, abgesetzt und der andere<br />

Bettelstudent geadelt. Beide finden in den Töchtern der Gräfin ihr Glück und bei Hellberg bekommt der<br />

Oberst Ollendorf zum Schluss noch die Gräfin Nowalska, in sehr gewagter Auslegung des Librettos.<br />

Das Orchester der Operettenbühne Wien wird von Lazlo Gyüker mit straffer und gleichzeitig leichter<br />

Hand geleitet. Er atmet mit dem Orchester mit,<br />

nimmt es auch behutsam zurück, um die ein<br />

oder andere Singstimme besser zur Geltung<br />

kommen zu lassen und ist insgesamt feurig und<br />

ohne Fehl und Tadel bei der Sache. Ein stimmiges<br />

Bühnenbild, einprägsam und immer darauf<br />

bedacht, dass es ja bei einem Tourneetheater<br />

nur begrenzte Möglichkeiten gibt, wird hier von<br />

Adrian Boboc auf die Bretter der Bühne gestellt.<br />

Ebenso gute Arbeit geleistet hat auch<br />

Lucya Kerschbauer, die für die Kostüme die<br />

Verantwortung trägt und diese recht farbenprächtig<br />

und stimmig darbietet. Das gefällt auch<br />

den Augen des Publikums, welches mit Beifall<br />

nicht geizt. Auch der Chor und das Ballett der Operettenbühne können voll überzeugen. Gerade im Bettelstudenten,<br />

bei dem die Dialoge wesentlich kürzer geraten sind, als bei anderen Operetten, kommt<br />

dies ganz besonders zur Geltung.<br />

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