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Temperamentvolle und farbenprächtige Aufführung einer selten gespielten Operette<br />

Das Operettentheater Salzburg lässt die selten aufgeführte Operette „Ball im Savoy“ des ungarischdeutschen<br />

Komponisten Paul Abraham im neuen Glanz und prächtiger Ausstattung erstrahlen<br />

von Manfred Drescher<br />

Neben der Operettenbühne Wien ist auch die Operettenbühne Salzburg ein gern gesehener Gast in<br />

Schweinfurt. Ist doch bekannt, dass sie farbenprächtige Ausstattungsoperetten mitbringt, die viel dem<br />

Auge aber auch dem Ohr bieten. Der Komponist Paul Abraham (1892 - 1960) hat etliche heute vergessene<br />

Operetten „Viktoria und ihr Husar“, „Blume von Hawaii“ und eben „Ball im Savoy“ komponiert und<br />

alle drei waren zur damaligen Zeit riesige Erfolge und erleben zur Zeit auf den europäischen Bühnen<br />

eine kleine Renaissance. Abraham verstand es das bewährte Gestrige mit dem neuen Zukünftigen zu<br />

verbinden, anders ausgedrückt gelang es ihm, traditionelle Elemente der Musik mit jazzigen Rhythmen<br />

zu kombinieren und damit sein Publikum zu begeistern.<br />

Lucia Meschwitz führt Regie und sie tut etwas, was leider heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist,<br />

sie verkitscht die Operette nicht sondern nimmt sie in allen Phasen ernst und sie schafft dadurch auch<br />

den Spagat zwischen dem althergebrachtem und der Moderne. Sie inszeniert „Ball im Savoy“ als farbenprächtiges<br />

Spektakel und das Publikum geht begeistert mit. Einen großen Anteil am Erfolg hat auch Gerlinde<br />

Höglhammer, die für die Kostüme verantwortlich ist. Einfach nur toll, wie bunt, farbenprächtig, ja<br />

fast fließen die Augen vor dieser Farbenpracht dahin, die Kostüme und die Ausstattung sind. Dem steht<br />

auch das ebenfalls bunte und einprägsame Bühnenbild von Christine Sadjina-Höfer in nichts nach. Man<br />

muss ja immer bei allem berücksichtigen, dass es sich hier um ein Tourneetheater handelt, welches es<br />

wesentlich schwerer hat, dies alles auf die Beine zu stellen, als ein fest bespieltes Haus. In diesem Zusammenhang<br />

muss man auch lobend die Choreografie von Monica Fotescu-Uta erwähnen, die das Ballett<br />

zu einem herausragenden Punkt dieser Aufführung führt. Auch dies ist seit vielen Jahren ein Markenzeichen<br />

des Operettentheaters Salzburg. Die Mitglieder des Ballettensembles Illo Tempore aus<br />

Dortmund wirbeln über die Bühne, dass es eine wahre Freude ist. Die musikalische Leitung hat an diesem<br />

Nachmittag im ausverkauften Theater in Schweinfurt Dimitar Panov und er hat sein Orchester gut<br />

im Griff. In allen Facetten weiß das Orchester zu überzeugen und lässt es zum Teil auch ordentlich swingen,<br />

den Foxtrott, den Stepp und den Blues erklingen. Leider ist das Orchester ab und zu etwas zu euphorisch<br />

dabei und überdeckt die ein oder andere etwas schwächere Gesangsstimme. Die Geschichte<br />

um das Paar Marquis Aristide und seiner Frau Madeleine, die nach einer einjährigen Hochzeitreise zurückkehren,<br />

ein bisschen flirten, was der jeweilige Partner total missversteht und dem eheerprobten<br />

Mustafa Bey, der in der Jazzkomponistin Daisy Parker sein endgültiges Glück findet, ist überzeugend auf<br />

die Bühne gebracht.<br />

84<br />

Die Spieldauer ist mit knapp drei<br />

Stunden (inklusive einer Pause)<br />

jedoch schon recht lange und es<br />

hätte der Geschichte sicher gut<br />

getan, etwas zu kürzen, vor allem<br />

in den teilweise doch sehr langen<br />

Dialogen. Etliche Ohrwürmer wie<br />

„Toujour lámour“, „Es ist so schön<br />

am Abend bummeln zu gehen“,<br />

„Was hat eine Frau von der<br />

Treue“, „Ich hab einen Mann der<br />

mich liebt“ oder „Wenn wir Türken<br />

küssen“ reißen das Publikum<br />

richtig mit, es ist halt eine Revueoperette,<br />

die richtig Spaß macht.

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