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Was wir den bisher vorliegenden Dokumenten entnehmen können, ist kurz zusammengefasst:<br />

- Erfüllung eines Auftrags für die Faschings-Liedertafel des Wiener Männer-Gesangvereins für den<br />

Karneval 1867<br />

- Zusage des MGV-Chormeisters Rudolf Weinwurm, bei der Zubereitung der Chorstimmen dem<br />

Meister behilflich zu sein<br />

- Skizzen Sommer oder Herbst 1866 (Mailer II, Seite 29) bzw. Spätherbst 1866 und Winter 1866/67<br />

(Rubey SEV Seite 478)<br />

- Titelbezug aus einem Gedicht von Karl Beck<br />

- Particell von JSS zur MGV-Probe, Textunterlegung Josef Weyl, Chorstimmen-Einrichtung<br />

Weinwurm<br />

- Uraufführung am 15. Februar 1867 im Wiener Dianasaal – Ausführende: Wiener Männer-<br />

Gesangverein und die Kapelle des IR 42, Leitung: Rudolf Weinwurm<br />

- Im Presse-Echo ein großer Erfolg: ein „Schlager“ (neuer Begriff)<br />

- Uraufführung der alleinigen Orchesterfassung: 10. März 1867 im k.k. Volksgarten mit der<br />

Strauss-Kapelle, Leitung: JSS<br />

- Auslieferung von Drucken:<br />

22.1.1867 (Chorstimmen TTBB)<br />

15.2.1867 erste Klavierausgabe (am Tag der Uraufführung)<br />

11.5.1867 Orchesterstimmen usw.<br />

Der Chormeister des Wiener MGV, Rudolf Weinwurm, stammte aus Scheideldorf im Waldviertel, äußerster<br />

Nordosten von Niederösterreich im Grenzgebiet zu Tschechien und zur Slowakei (1835 - 1911 Wien).<br />

Bis 1850 Hofsängerknabe in Wien, danach Studium der Rechtswissenschaft an der Universität, Universitäts-Musikdirektor,<br />

Direktor der Singakademie und Chormeister des MGV. Auch als Komponist hervorgetreten,<br />

blieb er zeitlebens seinem Förderer Anton Bruckner verbunden. Der Wiener Gelegenheitsdichter<br />

Josef Weyl (1821 - 1895), Journalist und Übersetzer von französischen Bühnenstücken und Operetten,<br />

Verfasser von zahlreichen humoristischen Couplets, hatte seine Beamtenlaufbahn im Waldviertel<br />

begonnen, woher Weinwurm stammte.<br />

Neben diesen allgemein zugänglichen Daten ist eine Reihe von Fragen offen geblieben und bis heute<br />

unbeantwortet.<br />

Zum Beispiel:<br />

- Wie kam es zu der Mitwirkung der Musikkapelle des IR 42, mit der Strauss nicht (bzw. kein zweites<br />

Mal) konzertierte?<br />

- Wer war der Kapellmeister der Militärmusik des IR 42? (bei Mailer und im SEV: Fehlanzeige)<br />

- In welcher orchestralen Stimmenverteilung fand die Uraufführung statt?<br />

- Auf welche autografe Melodie-Skizzen konnte sich JSS stützen?<br />

- Wer zeichnete für die rein orchestrale Zweitfassung mit Introduktion und Coda, die einen Monat<br />

später aufgeführt wurde, verantwortlich?<br />

Über das IR 42 Ernst August Herzog von Cumberland, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, informieren<br />

uns Brixel/Martin/Pils 1982 (S. 335), dass es bereits 1685 eingesetzt war und seinen Standort im<br />

nord-böhmischen Theresienstadt (heute: Terezín) besaß (Foto vom Festungseingang daselbst S. 120).<br />

Die Aufschlagfarbe war orangegelb, die Knöpfe waren weiß.<br />

Als Kapellmeister ist Josef Wiedemann genannt und als Komponist des „Wagram Marsch“ op. 60 (1885),<br />

auch „42-Regiments Marsch“ oder „Grenadier Marsch“ (zu hören auf YouTube) und des „Abschiedsgruß<br />

Marsch“ op. 98 (1896) erwähnt.<br />

Seit 2013 hat Weiteres Elisabeth Anzenberger-Ramminger zugänglich gemacht: im Bericht „Zum<br />

175. Todestag des Militärkapellmeisters Josef Wiedemann – seine Kapelle führte den berühmten ‚Donauwalzer‘<br />

zum ersten Mal auf“.<br />

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