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Gesehen – gehört – gelesen: Rezensionen<br />

„Giuditta“ mit Höhen und Tiefen in Fürth<br />

Leichte Inszenierungsprobleme und ein etwas zu lautes Orchester trüben den<br />

insgesamt positiven Gesamteindruck<br />

von Manfred Drescher<br />

Ja, in Heft 44 (S. 56 – 58) berichtete ich bereits über die Zweitpremiere der „Giuditta“ aus der Staatsoperette<br />

in Dresden. Als sie nun zum Spielzeitende in Fürth angeboten wurde, wollte ich sehen, wie sich die<br />

Inszenierung geändert hatte. Außerdem waren die Protagonisten andere als vor zwei Jahren. Ja und an<br />

der Inszenierung hat sich nicht sehr viel geändert und ich kann hier meine Einstellung von 2013 fast<br />

wiederholen.<br />

Wie wir alle wissen, hatte Franz Lehár ja<br />

einen gewissen Drang zur Oper und mit<br />

seinem Spätwerk „Giuditta“ ist er diesem<br />

Traum von der Oper ein ganzes Stück näher<br />

gekommen. Viele durchkomponierte<br />

Stellen und kein Happy End, alles etwas<br />

operettenuntypisch. Die „Regieeinfälle“<br />

von Regisseur Robert Lehmeier sind nicht<br />

besser geworden und berührten mich<br />

weiterhin nicht sonderlich. Man konnte<br />

sie, da sie doch etwas versteckt im Hintergrund<br />

spielten, mit etwas gutem Wille<br />

auch übersehen. Mir persönlich erschloss<br />

sich der Sinn des älteren jüdischen Paares nicht, welches durch alle Akte schlurft und sich am Ende mitten<br />

im Finale von Octavio und Guiditta vergiftet. Ebenso für mich nicht nachvollziehbar, dass sich Lord<br />

Barrymore, endlich am Ziel seiner Träume, also bei Giuditta, angelangt erschießt. Kranke Soldaten, die<br />

dann wieder putzmunter aufspringen, werden durch selbstlos sie „bedienende“ Schwestern aufgepäppelt<br />

– das alles passt nicht so recht in den Rahmen einer sonst recht flott inszenierten Operette. Man<br />

mischt Unterhaltung mit Betroffenheit, für mich ist dies nicht sinnvoll, lenkt von der wunderschönen<br />

Musik und dem Geschehen auf der Bühne ab und schadet der Operette mehr als es ihr nützt. In meiner<br />

damaligen Rezension schrieb ich, dass für mich, auch heute noch, Operette unbeschwerte Unterhaltung<br />

ist, auch wenn es einmal kein Happy End gibt. Für Vergangenheitsbewältigung sollte man aber die herrlichen<br />

Melodien nicht hernehmen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Wenn man diesen ganzen<br />

Inszenierungsbereich übergeht, bleibt eine<br />

recht ordentlich in Szene gesetzte Operette<br />

übrig, die auch musikalisch und gesanglich einiges<br />

zu bieten hat und das Publikum zufrieden<br />

stellt. Und das ist doch heutzutage auch schon<br />

etwas.<br />

57<br />

Am Dirigat von Christian Garbosnik hat sich<br />

leider seit damals nichts geändert. Einerseits<br />

führt er das Orchester mit straffer Hand, lässt<br />

es schwellen und schwelgen und aufblühen.<br />

Andererseits lässt er leider die orchestralen<br />

Wogen teilweise zu sehr fließen, so dass sich

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