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Festbuch 120 Jahre MGV

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Architekt Helmut Duschl, der sich in Rheinau bereits mit Bauten für die Rudergesellschaft<br />

und den Turnverein einen Namen gemacht hatte, konnte dafür gewonnen werden,<br />

zu günstigen Konditionen die Planung zu übernehmen. Am 6. Juni 1994 begannen<br />

die Arbeiten, während derer der Verein im Gasthaus „Zur Eintracht“ von Siegfried und<br />

Vesna Knoblauch in der Stengelhofstraße freundliche Aufnahme fand. Eine neue Außenwand<br />

wurde gemauert, das bisherige Dach abgerissen. Bei den oft tropischen Temperaturen<br />

jenes Sommers 1994 leisteten die 27 fleißigen Helfer unter Bauleitung von Manfred<br />

Hipp insgesamt 1.400 Arbeitsstunden; Walter Morath, Manfred Schweizer, Seppl<br />

Kuhn und Günter Friedrichs bildeten den unermüdlichen „harten Kern“. Nicht selten<br />

mussten sie sich von den Gästen der angrenzenden Gartenwirtschaft kluge Ratschläge<br />

oder besser gesagt: dumme Sprüche anhören. „Die störten uns aber nicht, denn wir dachten<br />

dann immer an die beiden Alten in der Muppets-Show“, hieß es im <strong>Jahre</strong>sheft 1994. Im<br />

Innern verlegten Jupp Wollschläger und Karl Stahl die Stromkabel, die Firma Leander<br />

Bausch verputzte, Ludwig Zenger verlegte 80 m 2 Bodenfliesen und Ursula Franzen brachte<br />

die Vorhänge an.<br />

Trotz aller Eigenarbeit der Sänger und Spendenbereitschaft der Firmen bedeutete das<br />

Projekt für den Verein dennoch eine finanzielle Kraftanstrengung. Ursprünglich hatte er<br />

mit Baukosten in Höhe von 10.000 D-Mark gerechnet. Doch es wurden bald mehr. Um<br />

das Geld zusammen zu bringen, legte der Verein sogenannte „Baustein-Zertifikate“ im<br />

Wert von zehn D-Mark pro Stück auf. Mitgliederwart Jürgen Ruf war unschlagbar in seinem<br />

Können, diese an den Mann und an die Frau zu bringen. Und <strong>MGV</strong>-Mitglied und<br />

Bezirksbeirat Harald Hipp ging bei Firmen auf seine gewohnt erfolgreiche Betteltour.<br />

Im Oktober 1994 konnte der neue Raum feierlich eingeweiht werden, bestaunt von<br />

allen Ehrengästen, die daran teilnahmen. „Wir haben auch Raumprobleme“, berichtete<br />

zum Beispiel Winfried Rahm, der Vorsitzende des befreundeten Gesangvereins Neuhermsheim,<br />

„aber ein solches Projekt hätten wir uns nie getraut und nicht geschafft.“ Am<br />

11. Oktober 1994 konnte unter Leitung von Lucia Lewczuk die erste Singstunde im neuen<br />

Probenraum stattfinden.<br />

Als die TSG knapp zehn <strong>Jahre</strong> später ihr lange gehegtes Projekt anging, im Rahmen<br />

einer Kooperation mit den Einzelhandelskonzern Lidl eine neue Vereinsanlage zu errichten,<br />

wurde klar, dass der 1994 gestaltete Probenraum nicht dauerhaft erhalten werden<br />

kann. Doch auch diese Problematik wurde von <strong>MGV</strong> und TSG einvernehmlich gelöst:<br />

Beide Vereine vereinbarten, dass der <strong>MGV</strong> für die Zeit der Bauarbeiten auf Kosten der<br />

TSG im Vereinsraum des angrenzenden Nachbarschaftshauses unterkommen und nach<br />

Fertigstellung des neuen Vereinsheims der TSG auch dort einen Probenraum erhalten<br />

solle.<br />

Als der Abriss desjenigen Teils des TSG-Heims näher rückte, in dem sich der <strong>MGV</strong>-Probenraum<br />

befand, bauten die Sänger im April 2016 ihr Mobiliar ab und verstauten es für<br />

die Zeit der Bauarbeiten, bis sie dereinst ihren neuen Probenraum beziehen können.

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