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Festbuch 120 Jahre MGV

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Apropos andere Zeiten: Wie stellte sich der <strong>MGV</strong> dar, als Sie dazugestoßen sind?<br />

„Wir waren damals 50 Sänger, dirigiert von dem Dirigenten Erich Bender aus Plankstadt. Die<br />

Singstunden fanden beim Flörsch, also in der Gaststätte „Rheinauhafen“ in der Stengelhofstraße/Ecke<br />

Karlsruher Straße, statt, und zwar immer dienstags von 20 bis 21.30 Uhr, zwischendrin<br />

mit einer Viertel Stunde Pause.“<br />

Welches Liedgut wurde gesungen?<br />

„Das waren vor allem Weinlieder oder auch Volkslieder. An einen Titel erinnere ich mich noch<br />

genau: Wo’s Dörflein traut zu Ende geht/Wo’s Mühlenrad am Bach sich dreht/Dort steht in<br />

duft’gem Blütenstrauß/Mein liebes, altes Elternhaus./Dahin, dahin verlangt mein Sehnen/<br />

Ich denke Dein gar oft mit Tränen/Mein Elternhaus, so lieb und traut/Das ich schon lang<br />

nicht mehr geschaut!”<br />

Wie sind Sie als Jugendlicher von den gestandenen Sängern aufgenommen worden?<br />

„Sehr gut. Es war von Anfang an eine enge Kameradschaft zwischen Jung und Alt.“<br />

Wann war Ihr erster öffentlicher Auftritt als Sänger?<br />

„Das war bei der Weihnachtsfeier 1958 im Saal der TSG Rheinau. Die Weihnachtsfeiern waren<br />

damals noch ganz anders als später: Sie fanden samstagabends statt und waren außerdem<br />

noch ohne Kinder.“<br />

Wie ging Ihre Karriere im Gesangverein weiter?<br />

„Na ja, ich war normaler Sänger – mit kurzer Pause wegen meiner Bundeswehrzeit und nach<br />

meiner Hochzeit 1965. Und wenn anzupacken war, habe ich immer mitgeschafft. 1978 bin<br />

ich dann Mitgliederwart im Vorstand geworden.“<br />

Was hat man sich denn darunter vorzustellen?<br />

„Das ist ein Amt, das damals erst neu geschaffen wurde, um die Verwaltung der Mitglieder<br />

besser zu organisieren. Für mich war das natürlich eine Herausforderung, denn ich war ja<br />

kein Kaufmann, sondern Handwerker. Insofern bin ich einigermaßen stolz, dass ich damals<br />

das Mitglieder- und Ehrungswesen neu organisiert bzw. erst aufgebaut habe.“<br />

Können Sie ein Beispiel nennen?<br />

„Bis 1982 wurde bei jedem Mitglied persönlich kassiert. Wenn der Betreffende bezahlt hatte,<br />

dann wurden für den betreffenden Zeitraum Beitragsmarken in ein Mitgliedsbuch eingeklebt.<br />

Auch das Ehrungswesen war noch nicht optimal organisiert. Durch Vermittlung meines<br />

Sangesfreundes Günter Friedrichs, der auch im Fußballkreis engagiert war, habe ich mir beim<br />

Fußballkreis-Vorsitzenden Kurt Gaissert erst einmal die Informationen darüber besorgt, wie<br />

man eine Landesehrennadel für ein verdientes Vereinsmitglied beantragt.“<br />

Fast 60 <strong>Jahre</strong> Engagement im und für den <strong>MGV</strong> – worauf sind Sie besonders stolz?<br />

„Ich würde sagen: Dass der Frauenchor gegründet wurde. Meine Frau hat mich auf die Idee<br />

gebracht, als wir 1982 bei einem Konzert in der Konrad-Duden-Schule den Frauenchor des<br />

Gesangvereins Frohsinn Hochstätt-Pfingstberg gehört haben. Und ich habe diese Initiative<br />

dann in den Vorstand des <strong>MGV</strong> eingebracht, und die Sache hat ihren Lauf genommen.“<br />

Was war oder ist für Sie das Schöne im <strong>MGV</strong>?<br />

„Der Zusammenhalt untereinander. Ich habe viele schöne Zeiten erlebt. Der <strong>MGV</strong> war ein<br />

Verein, der Niveau hatte. So lange ich kann, werde ich daher für den <strong>MGV</strong> arbeiten.“

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