Festbuch 120 Jahre MGV

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Die Vorsitzenden des Vereins
Das Amt eines Vorsitzenden
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die gedeihliche Entwicklung eines Vereins ist
eine gute Führung, sprich: der oder die „richtige“ Vorsitzende. Ein guter Vorsitzender
alleine mit schlechten Mitarbeitern um ihn herum ist sicher nichts wert; aber ebenso
nützt das beste Team nichts, wenn die Spitze nicht funktioniert. Am Ende ist es nämlich
nur einer, ist es nur er, der Vorsitzende, der die Verantwortung für das Geschehen und
das Nicht-Geschehen im Verein trägt – natürlich gegenüber den Mitgliedern, aber auch
vor der Öffentlichkeit und nicht zuletzt auch juristisch. Eine gesonderte Betrachtung der
Vorsitzenden in dieser Chronik ist daher nicht nur erlaubt, sondern auch geboten, ohne
natürlich die Leistungen der übrigen Vorstandsmitglieder dadurch geringschätzen zu
wollen.
Beim Blick auf die Liste der bisherigen Vorsitzenden des MGV 1896 Rheinau fällt eine
große Fluktuation an der Spitze des Vereins auf, vor allem in den ersten 50 Jahren seines
Bestehens. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges amtierten 22 Vorsitzende, was einer
durchschnittlichen Amtszeit von lediglich etwas über zwei Jahren entspricht. Dies änderte
sich erst nach der Wiedergründung des Vereins 1945: In den 70 Jahren seither amtierten
lediglich neun Vorsitzende, was einer durchschnittlichen Amtszeit von fast acht
Jahren entspricht.
Von diesen 70 Jahren seit Kriegsende amtierte jedoch alleine 25 Jahre lang Helmut
Schmitt, der damit unerreichbarer Spitzenreiter unter den Vorsitzenden ist. Ihm folgen
auf Platz 2 Paul Maron mit insgesamt elf Jahren, auf Platz 3 Manfred Hipp mit zehn Jahren
und auf Platz 4 der heutige Vorsitzende Jürgen Ruf, der mit Ablauf seiner Amtszeit im
Januar 2017 neun Jahre lang im Amt gewesen sein wird.
Die frühen Vorsitzenden
Nach Entstehung des Vereins 1896 wurde zunächst der Initiator der Gründung, Philipp
Rothacker, naturgemäß im wahrsten Sinne des Wortes erster Vorsitzender. Nach nur
einem Jahr gab er den Vorsitz jedoch wieder ab, blieb jedoch weiterhin die prägende
Gestalt. Denn nach mehreren schnellen Vorstandwechseln übernahm er 1901 erneut
die Führung, bis er am 17. Januar 1905 mit dem gesamten Vorstand aus heute nicht
überlieferten Gründen sein Amt abgab.
Prägende Gestalten der darauffolgenden drei Jahrzehnte wurden August Geißler und
Franz Klube, die sich mehrmals an der Vereinsspitze ablösten. Vor dem Ersten Weltkrieg
hatte Geißler die erste seiner insgesamt drei Amtsperioden inne. Nach seinem allgemein
bedauerten Rücktritt 1912 kandidierten gleich fünf Mitglieder für das Amt des Vorsitzenden
– so viele wie bis dahin und danach nie mehr. Es waren dies die Sänger Klube,