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Festbuch 120 Jahre MGV

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Und die „Sterne der Heimat" habe er selbst erstmals überhaupt von einem Chor gehört.<br />

Beeindruckt von dieser Veranstaltung, komponierte der Meister einen Chor mit dem Titel<br />

„Tanz mit mir“, den er dem <strong>MGV</strong> 1896 Rheinau widmete.<br />

1993 fand der letzte Bürgerball unter dem veränderten Konzept eines Oldie-Abends<br />

statt. Bereits im Vorverkauf konnten nahezu sämtliche Karten zu je 15 D-Mark verkauft<br />

werden, so dass sich zur Eröffnung 320 Gäste im eng bestuhlten Nachbarschaftshaus<br />

tummelten. Offenbar hatte der Verein eine Marktlücke entdeckt, nämlich die tiefe Sehnsucht<br />

der Menschen nach der guten alten Zeit der fünfziger <strong>Jahre</strong>. Und so waren es Titel<br />

wie „Don’t be cruel“, „Lolipp“ oder „Rote Lippen muss man küssen“, die von der Band<br />

„Just for Fun“ an jenem Abend intoniert und begeistert aufgenommen wurden.<br />

Doch obwohl der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt war, blieben dem Verein nach<br />

Abzug aller Unkosten gerade mal 150 D-Mark übrig – zu wenig angesichts der unsäglichen<br />

Mühen bei Planung, Organisation und Vorbereitung einer solchen Mammutveranstaltung.<br />

Die von der Stadt verlangte Saalmiete für das Nachbarschaftshaus sowie die<br />

Gagen für die Musiker nahmen ungeahnte Ausmaße an. Seither fand kein Bürgerball<br />

mehr statt.<br />

Marktplatzfest (1980-1997)<br />

Die andere große Veranstaltung der Sänger, die auf der Rheinau eine große Breitenwirkung<br />

erzielte, war das 1980 ins Leben gerufene Marktplatzfest. Im Veranstaltungskalender<br />

des Stadtteils hatte es bald seinen festen Platz, und zwar jeweils am letzten Wochenende<br />

im Juni. Charakteristisch für diese Veranstaltung waren die Holzbuden, die um den<br />

Platz herum gruppiert waren, und denen die Organsatoren den Vorzug gaben gegenüber<br />

einem FestzeIt. Die Buden wurden 1980 von den Sängern unter Leitung von Dieter<br />

Schmidt selbst gebaut. Erst 1995 ging man auf die nun in Mode gekommenen weißen<br />

Partyzelte über, die für die Sänger leichter aufzubauen waren. Jeweils freitags, unmittelbar<br />

nach Ende des Wochenmarktes, schlugen sie ihre Stände auf, aus denen heraus sie<br />

ihre Speisen und Getränke verkauften. Begehrt waren die Fischspezialitäten, die in großen<br />

Mengen Absatz fanden.<br />

Beim Musikprogramm war es lange Tradition und Attraktion zugleich, am zweiten Tag<br />

des Festes, also jeweils samstags, eine auswärtige Trachtenkapelle aufspielen zu lassen,<br />

zumeist den Musikverein Neuschönau aus dem bayerischen Wald, aber auch die Trachtenkapellen<br />

aus Böffingen im Schwarzwald oder Roßhaupten im Allgäu. Von der Pritsche<br />

eines Lastwagens herab heizten sie den Festbesuchern einen ganzen Tag lang mit zünftiger<br />

Blasmusik ein. Doch mit der Zeit wurden die Kosten für Anreise, Unterkunft und Verpflegung<br />

der auswärtigen Gäste immer unerschwinglicher; schließlich verzichtete der<br />

Verein 1993 schweren Herzens auf diesen Programmpunkt. 1998 wurde aus Arbeitsund<br />

Kostengründen das gesamte Fest nicht mehr gefeiert – zu Gunsten eines Standes<br />

auf einem noch größeren Fest, dem 1990 entstandenen Rheinauer Stadtteilfest „Fröhliche<br />

Meile“.

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