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Festbuch 120 Jahre MGV

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Konzert der sieben Rheinauer Chöre 2001<br />

Viele Rheinauer, Freunde des Chorgesangs gleich gar, hatten es bereits seit langem beklagt:<br />

Der einzige Anlass, zu dem die drei Gesangvereine des Stadtteils – der <strong>MGV</strong> 1896,<br />

der Liederkranz 1897 und der Frohsinn Hochstätt-Ptingstberg 1914 – gemeinsam sangen,<br />

bildete jeweils die Totengedenkfeier der beiden Gemeinnützigen Vereine zum<br />

Volkstrauertag auf dem Rheinauer Friedhof. Eindrucksvoll ohne Zweifel, doch kein Anlass,<br />

fröhliches Liedgut aufzuführen, Geselligkeit zu pflegen oder gar fröhlich zu sein.<br />

Lange war es daher der Wunsch vieler Sangesfreunde in allen Vereinen, ein gemeinsames<br />

Konzert zu veranstalten. Mehrere Anläufe dazu hatte es denn auch bereits gegeben,<br />

Manfred Hipp, der Vorsitzende des <strong>MGV</strong>, hielt den Jahrtausendwechsel für den<br />

richtigen Anlass, es noch einmal versuchen, und diesmal hatte er Erfolg: Für den 12. Mai<br />

2001 wurde ein gemeinsames Konzert vereinbart. Besonders attraktiv wurde es dadurch,<br />

dass nicht nur die drei traditionsreichen Chöre <strong>MGV</strong> 1896, Liederkranz 1897 und<br />

Frohsinn 1914 auftreten sollten, sondern auch zwei jüngere Formationen: Da Capo und<br />

der Shanty-Chor.<br />

Der Eintritt betrug zwölf Mark. Der Reinerlös sollte an zwei Einrichtungen für Menschen<br />

mit geistiger bzw. seelischer Behinderung im Vorort gehen, nämlich je zur Hälfte<br />

an das Wohnhaus Stengelhof der Lebenshilfe, die in jenem Jahr bekanntlich 40. Jubiläum<br />

feiern konnte, sowie an das St. Anna-Haus im Casterfeld. 400 Gästen nahmen teil.<br />

Die Moderation übernahm in bewährter Weise „MM“-Redakteur Konstantin Groß.<br />

Sowohl klanglich als auch optisch wurde die Veranstaltung eindrucksvoll. Immerhin<br />

brachte der <strong>MGV</strong> 50 Frauen und Männer auf die Bühne, der Frauen- und Männerchor<br />

des Frohsinn 35. Der Liederkranz verfügte über 20 Sänger, der Shanty-Chor über 25 und<br />

Da Capo über 30 Männer und Frauen – zusammen also 160 Sängerinnen und Sänger.<br />

Damit es auch wirklich ein schönes Bild gab, wurde auch die äußere Präsentation genau<br />

festgelegt: Trat ein Chor alleine auf, trug er seine Chorkleidung; sangen die Männerchöre<br />

zusammen, so war eine gemeinsame Kleidung mit schwarzer Hose, weißem Hemd<br />

und Krawatte vorgesehen.<br />

Die Dirigenten der fünf beteiligten Chöre – vom Liederkranz Willibald Schreck, beim<br />

<strong>MGV</strong> 1896 Lucia Lewczuk, beim Frohsinn Gerhard Speich, bei Da Capo Elena Kleiser<br />

und beim Shanty-Chor Peter Göttert – hatten in monatelanger Kleinarbeit ein abwechslungsreiches<br />

Programm zusammen gestellt. Die Chöre traten an jenem Abend sowohl<br />

einzeln als auch zusammen auf, so dass die Veranstaltung sowohl Selbstdarstellung jedes<br />

einzelnen Chors als auch Visitenkarte für den Rheinauer Chorgesang insgesamt wurde.<br />

Als eine brillante Demonstration des Chorgesangs erwies sich das Konzert dann in der<br />

Tat. Wegen der sommerlichen Temperaturen waren die Saaltüren des Nachbarschaftshauses<br />

weit geöffnet, so dass der „Chor der Gefangenen“ aus Verdis „Nabucco“ weithin<br />

zu hören war, bei dem am Ende des Konzerts die Stimmen aller 160 Sängerinnen und<br />

Sänger zu einem herrlichen Opernchor verschmolzen.<br />

Der Männerchor des <strong>MGV</strong> 1896 sang das gefühlsbetonte Lied „Die Rose“, danach<br />

das temperamentvolle Bekenntnis des Chors: „Freunde, das ist Musik“, das die Besucher

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