Festbuch 120 Jahre MGV

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52 100. Jubiläum des Vereins im Jahre 1996. Links das von MGV-Mitglied Konstantin Groß verfasste Festbuch, rechts Kanzleramts-Minister Bernd Schmidbauer bei seiner Rede auf dem Festakt. Festakt zum 100. Jubiläum 1996. Männer- und Frauenchor bei ihrem Auftritt unter Leitung von Lucia Lewczuk.
53 zu, einen kleinen Teil ihres Vereinshauses umzubauen und per vertraglich abgesichertem Dauernutzungsrecht zu übergeben – eine „Ehe von Kultur und Sport“, wie Dieter Schmidt formulierte, mit der Verein in Mannheim Neuland betrat. Am 6. Juni 1994 begannen die Arbeiten. Eine neue Außenwand wurde gemauert, das bisherige Dach abgerissen. Bei den oft tropischen Temperaturen des Sommers 1994 leisteten die 27 fleißigen Sänger unter Bauleitung von Manfred Hipp insgesamt 1.400 Arbeitsstunden. Im Oktober 1994 konnte der neue Raum feierlich eingeweiht werden. „Wir haben auch Raumprobleme“, lobte Winfried Rahm, der Vorsitzende des befreundeten Gesangvereins Neuhermsheim, „aber ein solches Projekt hätten wir uns nie getraut und nicht geschafft“. Das 100-jährige Jubiläum Die wohl größte Herausforderung nahte für den neuen Vorstand in Gestalt des 100jährigen Jubiläums im Jahre 1996. Bereits zu Beginn des Jahres 1994 hatte sich der Vorstand grob auf die Struktur der Jubiläumsaktivitäten geeinigt: ein Festakt mit den Festreden und Ehrungen, eine davon getrennte musikalische Veranstaltung sowie ein Festbuch. Mit der Abfassung des Festbuches beauftragte der Vorstand bereits 1993 das Vereinsmitglied Konstantin Groß, der als studierter Historiker und Redakteur der Tageszeitung „Mannheimer Morgen“ dafür mehr als prädestiniert war. Dank seiner ausgezeichneten Verbindungen gelang es ihm außerdem, den Ministerpräsidenten des Landes Baden- Württemberg, Erwin Teufel, als Schirmherrn, und den Staatsminister im Bundeskanzleramt, Bernd Schmidbauer, als Festredner zu gewinnen. Vor allem Letzteres war natürlich eine Sensation, galt Schmidbauer doch als enger Vertrauter von Bundeskanzler Helmut Kohl und als in seiner Funktion auch Koordinator aller deutschen Geheimdienste. Für seine Festrede im Nachbarschaftshaus Rheinau galt denn auch höchste Sicherheitsstufe. Eine Stunde, bevor der hohe Gast eintreffen sollte, rückte die Hundestaffel der Polizei an, um noch einmal unter die Bühne zu schnüffeln und den Keller zu durchsuchen. Den ganzen Nachmittag über blieb der Mannschaftswagen vor der Tür postiert, Revierführer Winfried Scherer schaute selbst nach dem Rechten. Die Rede selbst, die Schmidbauer hielt, beeindruckte alle Anwesenden – auch jene, die dem Auftritt des CDU-Politikers anfänglich skeptisch gegenüber gestanden hatten. Protokollarischer Höhepunkt des Nachmittags kam, als Schmidbauer im Auftrag von Bundespräsident Roman Herzog dem Vereinsvorsitzenden Dieter Schmidt Zelterplakette des Bundespräsidenten überreichte, die alle Gesangvereine erhalten, die 100 Jahre alt werden. Zwei Jahre nach diesem Jubiläum gab Dieter Schmitt den Vorsitz ab. Im Januar 1998 wurde sein bisheriger Stellvertreter Manfred Hipp zu seinem Nachfolger gewählt. Der 1939 geborene Hipp trat 1955 in den Verein bei und wurde bereits 1964 als „zweiter Kassier“ erstmals Mitglied des Vorstandes. 1972 bis 1988 verantwortete er als Schatzmeister die Finanzen des Vereins. Mit seiner Hallenbau-Firma leistete er nicht erst als Vorsitzender dem Verein wertvolle Dienste. Glanzvoller Höhepunkt seiner Amtszeit als Vorsitzender wurde das von ihm initiierte große Konzert aller sieben Rheinauer Chöre im Jahre 2001.
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