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Festbuch 120 Jahre MGV

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noch einmal zum Bleiben überreden. Mit 61 Ja- gegen fünf Nein-Stimmen wurde er gewählt.<br />

„Es ist endgültig das letzte Mal“, machte Schmitt jedoch klar.<br />

Zwei <strong>Jahre</strong> später war es soweit: Erneut stand die Wahl des Vorsitzenden an. Im Gegensatz<br />

zu 1990 hatten dieses Mal jedoch eingehende Vorgespräche stattgefunden.<br />

Dieter Schmidt war bereit, im Rahmen eines Teams, das ihn unterstützen sollte, den Vorsitz<br />

zu übernehmen. Bei der Generalversammlung im Januar 1992 wurde der damals<br />

52jährige mit 71 von 73 Stimmen zum neuen Vorsitzenden gewählt. Als seinen Stellvertreter<br />

schlug er Manfred Hipp vor und machte klar, dass er die Spitze des Vereins als Duo<br />

sah.<br />

Von dem neuen Führungsduo Schmidt/Hipp – beide übrigens am gleichen Tag, dem<br />

26. November 1939, geboren – hatte jeder in den zurückliegenden <strong>Jahre</strong>n im Verein<br />

reichhaltige Erfahrung angesammelt. Schmidt war bereits damals die Hälfte seines Lebens<br />

Vorstandsmitglied. Auch Manfred Hipp gehörte zu diesem Zeitpunkt bereits 25 <strong>Jahre</strong><br />

dem Vorstand an.<br />

Gleichwohl war der Abgang Helmut Schmitts natürlich ein tiefer Einschnitt nicht nur<br />

für ihn persönlich, sondern auch für den Verein. 28 <strong>Jahre</strong> lang hatte er den Verein geführt<br />

und nach außen gekonnt repräsentiert. Im Vorstand jedoch hatte es, nicht zuletzt<br />

schlichtweg generationenbedingt, vor allem in den letzten <strong>Jahre</strong>n immer wieder unterschiedliche<br />

Meinungen über den künftigen Weg des Vereins gegeben.<br />

Das neue Führungsgespann schlug denn auch umgehend neue Wege ein. Eine völlig<br />

neue Aktivität begann mit dem karitativen Engagement. Bereits zu ihrem 50. Geburtstag<br />

1989 hatten Dieter Schmidt und Manfred Hipp auf Feiern und Geschenke zugunsten<br />

der Aktion Krebskranke Kinder verzichtet. Nun setzten sie die Idee um, anstelle des<br />

traditionellen Bürgerballs ein Benefiz-Konzert zugunsten dieser Aktion zu veranstalten –<br />

zu Allerheiligen 1992 – einem für einen solchen Zweck ja nicht falschen Datum. Und es<br />

war schon ein eindrucksvoller Augenblick, wie die stolze Hundertschaft der Sänger (die<br />

Frauen in Blau und die Männer in Weinrot) auf der ganzen Breite der Bühne des Nachbarschaftshauses<br />

Beethovens „Freude, schöner Götterfunke“ schmetterten. Kurz vor<br />

Weihnachten konnte Dieter Schmidt rund 7.000 D-Mark Professor Niessen, den Chef<br />

der Mannheimer Kinderklinik, übergeben.<br />

Zu einem für die Vereinsgeschichte bedeutenden Auftritt kam es am 25. Februar 1994.<br />

Nach nahezu zehnjähriger Diskussion wurde an jenem Tag der bundesligataugliche<br />

Umbau des Rhein-Neckar-Stadions eingeweiht, das fortan Carl-Benz-Stadion hieß. Gegen<br />

18.45 Uhr betraten die 50 Rheinauer Sängerinnen und Sänger zusammen mit<br />

1.400 Aktiven anderer Gesangsvereine die Arena; unter Leitung von Volker Schneider<br />

und Dietrich Edinger stimmten sie die Titelmelodie der ARD-Sendung „Tausend Stimmen“<br />

an. Für die Rheinauer Sänger jedoch war die Teilnahme an diesem für Mannheim<br />

bedeutenden Ereignis ein unvergeßliches Erlebnis. Selbst das Fernsehen konnte an diesem<br />

traditionsreichen Verein nicht vorbeigehen: So waren die Rheinauer Sänger zu Gast<br />

im „Rhein-Neckar-Fernsehen“, dem regionalen Partner des Privatsenders RTL, das zu jeder<br />

Sendung Vereine, Gruppen oder Einrichtungen aus der Region als Zuschauer in sein<br />

Studio in der Dudenstraße einlädt. Die leutseligen Sänger fanden schnell und unkompliziert<br />

Kontakt zu den Männern vom Fernsehen; Moderator Norbert Lang war bereits<br />

nach kurzer Zeit nur noch der „Nobbi“.

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