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Festbuch 120 Jahre MGV

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im neuen gemeinsamen Vereinsnamen beinhaltet sein; der neue gemeinsame Vorstand<br />

solle für die ersten beiden <strong>Jahre</strong> jeweils zur Hälfte aus Mitgliedern des <strong>MGV</strong> und des Liederkranzes<br />

zusammengesetzt werden; der neue gemeinsame Chor solle von dem bisherigen<br />

<strong>MGV</strong>-Dirigenten Herbert Szymanski dirigiert werden.<br />

Am 21. Dezember 1973 trafen sich die kompletten Vorstände der beiden Vereine im<br />

„Rheinauhafen“, um über die Fusion zu beraten. Für den <strong>MGV</strong> nahmen die Sänger<br />

Schmitt, Schmidt, Klug, Bumann, Mächerlein, Ehrhardt und Feige teil, für den Liederkranz<br />

Fritz, Stemler, Schilling, Weiß und Wölfle. Schnell wurden unterschiedliche Auffassungen<br />

über Zeitpunkt und Tempo einer Fusion deutlich; Alois Fritz, der Vorsitzende des<br />

Liederkranzes, sprach sich für eine schrittweise Vereinigung innerhalb von zwei <strong>Jahre</strong>n<br />

aus. Knackpunkt war außerdem die Singstunde, die der Liederkranz unbedingt an seinem<br />

angestammten Freitags-Termin beibehalten wollte, sowie die Übernahme des<br />

<strong>MGV</strong>-Dirigenten Herbert Szymanski; der Liederkranz hielt an Willibald Schreck fest, der<br />

immerhin bereits seit 1959 sein Dirigent war. Gleichwohl wurde beschlossen, jeweils abwechselnd<br />

dienstags und freitags gemeinsame Singstunden abzuhalten; Veranstaltungen<br />

wie der Fasnachtsball oder der Frühlingsball sollten gemeinsam durchgeführt werden.<br />

Der künftige Vereinsname sollte lauten: „<strong>MGV</strong> Liederkranz 1896 Rheinau“.<br />

Als Folge dieser Sitzung berief der Vorstand des Liederkranzes für den 22. März 1974<br />

eine Versammlung ein, auf der seine Mitglieder über die Fusion entscheiden sollten.<br />

Doch mit großer Mehrheit wurde die Fusion abgelehnt. Als Gründe nannten die Gegner<br />

der Fusion den geplanten Tag der gemeinsamen Singstunde – den Dienstag – sowie die<br />

Verpflichtung des Dirigenten Szymanski und damit die Trennung von ihrem Chorleiter<br />

Willibald Schreck. „Wir bleiben alleine, auch wenn wir dabei kaputtgehen“, lautete die<br />

überlieferte Äußerung eines Liederkranz-Sängers, dessen Name dem Autor bekannt ist,<br />

an dieser Stelle aber nicht genannt werden soll, um keine alten Wunden aufzureißen.<br />

Allerdings kam es in der Tat so, wie es diese Äußerung beinhaltete: Am 9. Januar 2015<br />

musste sich der Liederkranz nach 118 <strong>Jahre</strong>n seines Bestehens offiziell auflösen.<br />

Diese Entwicklung der Fusionsdiskussion führte beim <strong>MGV</strong> zu großer Enttäuschung -<br />

erst recht als bekannt wurde, dass der Liederkranz parallel dazu auch Fusionsgespräche<br />

mit dem Gesangverein Frohsinn Pfingstberg-Hochstätt geführt hatte, die allerdings<br />

ebenso erfolglos endeten. Die für den 26. März 1974 einberufene Mitgliederversammlung<br />

des <strong>MGV</strong> zum Thema „Fusion“ wurde jedenfalls abgeblasen. Der <strong>MGV</strong> musste seine<br />

Zukunft also alleine meistern.<br />

Neuartige Veranstaltungen<br />

Bereits ein Jahr nach der gescheiterten Fusion hatte der <strong>MGV</strong> 1896 Rheinau einen großen<br />

Auftritt: und zwar im Zuge der sogenannten „Chorspirale“ bei der Mannheimer<br />

Bundesgartenschau von 1975. Innerhalb Rheinaus jedoch verlagerte der Verein in den<br />

folgenden <strong>Jahre</strong>n sein Wirken zunehmend von den klassischen Chorkonzerten weg hin<br />

zu eher geselligen Veranstaltungen für eine breitere Öffentlichkeit, bei denen die Liedvorträge<br />

fast nur noch die Umrahmung bildeten. In diesem Sinne wurden in den siebziger<br />

und achtziger <strong>Jahre</strong>n eine Reihe neuer Veranstaltungen begründet, so etwa das<br />

Frühlingsfest, das Marktplatzfest und vor allem der Bürgerball.

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