Festbuch 120 Jahre MGV

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124 Ein versierter Repräsentant des Vereins. Vorsitzender Helmut Schmitt (l.) 1986 nach Überreichung der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg durch Oberbürgermeister Gerhard Widder. Ein Mann, der anpackt. Vorsitzender Dieter Schmidt mit seinem Vize Manfred Hipp (vor ihm), Pressesprecher Konstantin Groß (rechts neben ihm) und Dirigentin Lucia Lewczuk (links).
125 Doch Schmitt sollte den Verein 28 Jahre lang führen und ihm maßgeblich seine gesellschaftliche Bedeutung im Stadtteil verschaffen. Schmitt war ein versierter Repräsentant des Vereins, dessen Tätigkeit bei der Rudergesellschaft Rheinau und dem Mannheimer Regattaverein ihm und damit dem Verein darüberhinaus wertvolle Kontakte sicherte. Die praktische Arbeit jedoch lag bereits in jenen Jahren bei anderen, vor allem bei Schmitts Stellvertreter Dieter Schmidt und dem Schatzmeister Manfred Hipp. Anfang der neunziger Jahre ließ Helmut Schmitt durchblicken, dass er sein Amt gerne abgeben würde: „Die zehn Jahre, die der Herrgott mir noch schenken mag, möchte ich ohne Terminkalender leben“, sagt er damals. Als passender Zeitpunkt erschien ihm die Generalversammlung im Jahre 1990, als er das 25. Jahr seiner Amtszeit vollendet hatte. Doch in jener Sitzung fand sich kein Nachfolger. In einer Pause, für die die Versammlung unterbrochen wird, konnte Rolf Fischer den Vorsitzenden noch einmal zum Bleiben überreden. Mit 61 Ja- gegen fünf Nein-Stimmen wurde Schmitt erneut bestätigt. Dieser machte jedoch unmissverständlich klar: „Es ist endgültig das letzte Mal“. Die Nach-Schmitt-Ära Zwei Jahre später war es soweit: Im Gegensatz zu 1990 hatten diesmal eingehende Vorgespräche stattgefunden. Als Ergebnis dessen erklärte sich Dieter Schmidt bereit, im Rahmen eines Tandems mit Manfred Hipp als seinem Stellvertreter den Vorsitz zu übernehmen. Bei der Generalversammlung im Januar 1992 wurde der damals 52-Jährige mit 71 von 73 Stimmen zum neuen Vorsitzenden und Hipp zu seinem Stellvertreter gewählt. Das neue Führungsduo – beide übrigens am gleichen Tag geboren – verfügte über reichhaltige Erfahrung. Schmidt trat 1956 dem Verein bei und war bereits 1992 die Hälfte seines Lebens Vorstandsmitglied. Als Kulturwart war er für die Organisation aller Vereinsveranstaltungen vom Bürgerball bis zum Marktplatzfest, von Ausflügen und Konzertreisen verantwortlich – ein Mann, der selten im Rampenlicht stand, aber zentralen Aufgaben erledigte. Die Amtszeit Schmidts war von zentralen Weichenstellungen für den Verein gekennzeichnet: dem Einstieg in das umfassende karitative Engagement des Vereins mit dem großen Benefizkonzert von 1992, dem Bau des neuen Probenraums und der Renovierung des Kriegerdenkmals 1995 sowie den Feierlichkeiten zum 100. Vereinsjubiläum 1996. Zwei Jahre nach diesem Jubiläum gab Dieter Schmitt den Vorsitz ab. Im Januar 1998 wurde sein bisheriger Stellvertreter Manfred Hipp zu seinem Nachfolger gewählt. Der 1939 geborene Hipp trat 1955 dem Verein bei und wurde bereits 1964 als „2. Kassier“ erstmals Mitglied des Vorstandes. 1972 bis 1988 verantwortete er als Schatzmeister die Finanzen des Vereins. Höhepunkt seiner Amtszeit als Vorsitzender wurde das von ihm initiierte große Konzert aller sieben Rheinauer Chöre im Jahre 2001. Doch fast entscheidender für den Verein war die Unterstützung, die er mit seiner Hallenbau-Firma für seinen Verein leistete.
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