30 Kriegerdenkmal auf dem Rheinauer Marktplatz 1933. Seine Einweihung wurde vom <strong>MGV</strong> 1896 Rheinau musikalisch gestaltet. Sängerausflug 1934 in den Odenwald. Versuch der Unbeschwertheit in schwerer Zeit.
31 hierauf, diese Richtlinien seien nicht maßgebend, sondern der Vereinsführer muss vor dem 31. Januar 1933 Nationalsozialist gewesen sein. Liehr fragt die Anwesenden, ob sich ein solcher in der Versammlung befindet. Hierauf meldet sich der Sangesbruder Philipp Held. Herr Liehr bestimmte sodann Sangesbruder Philipp Held als Vereinsführer. Herr Heck wendet dagegen, dass doch nach den vorliegenden Richtlinien der alte Vorstand als Führer weiterwalten könne. Auch Sangesbruder Iser spricht sich für den ehemaligen Ersten Vorstand als zukünftigen Vereinsführer aus. Herr Heck betonte nochmals, dass doch seine seitherige Arbeit nur im Dienste der nationalen Idee gewesen sei und dass er den Übergang über seine Person nicht verstehe. Herr Liehr betonte, dass nur Herr Philipp Held als Führer in Betracht kommt, und als Herr Heck immer wieder Einwendungen macht, schloss Herr Liehr Kraft seines Amtes die Versammlung Schluss 11 Uhr“. Wenn man diese Sätze Revue passieren lässt, so ergibt sich eine Wertung, die dem Verein durchaus zur Ehre gereicht. Sie zeigen nämlich: Gegen den Willen zahlreicher Mitglieder im Verein setzte der Vertreter der NSDAP den bisherigen Vereinschef ab und ein ihm ergebenes Vereinsmitglied als Vorsitzenden ein, ohne darüber abstimmen zu lassen – offenbar in der nicht unbegründeten Furcht, für seine Marionette keine Mehrheit zu bekommen. Dem neuen Vereinsführer Philipp Held, von Beruf Schuldiener und Bruder des oben erwähnten Vinzenz Held, war der Widerstand seines Vorgängers Heck ein Dorn im Auge. Held trachtete danach, ihn mundtot zu machen oder zumindest seine Glaubwürdigkeit zu erschüttern. Dazu zog man eine alte Sache aus der Tasche, die im zurückliegenden Jahr in der Tat zu viel Unmut im Verein geführt hatte. Man kreidete Heck an, seine Frau habe die Vereinsfahne zu einem unangemessen hohen Preis restauriert; Auslagen für Porto und Telefon seien zu hoch ausgefallen und darüber hinaus durch keine Quittungen belegt gewesen. In einer Vereinsführerschafts-Sitzung wurde Heck mit diesen Anschuldigungen konfrontiert und ihm gedroht, sie weiter zu verfolgen, wenn er nicht endlich Ruhe gebe. Der zweite Schritt zur Gleichschaltung erfolgte bereits kurz danach: Die Eingliederung des Arbeitersängerbundes Rheinau am 10. Oktober 1933. Dieser der SPD nahestehende Verein durfte nach dem Verbot der Sozialdemokraten natürlich ebenfalls nicht länger weiterbestehen. Sein Vermögen – immerhin ein eigener Flügel und volle Notenschränke – war beschlagnahmt worden, seine Sänger durften sich aber anderen Vereinen anschließen. Einige Arbeitersänger wie Ludwig Gärtner wechselten zum Liederkranz, die Mehrheit unter dem Vorsitzenden Fritz Thomas jedoch beantragte, im <strong>MGV</strong> 1896 Mitglied werden zu dürfen. Im „Rheinauhafen“ kam es zu einem Treffen, bei dem für den ASB die Sänger Thomas, Kauffmann, Molitor, Birkenmaier, Haag sen. und Haag jun., Spilger, Zimmermann, Hoh, Ludwig, Heider und Arnold teilnahmen und für den <strong>MGV</strong> die Sänger Held, Heck, Hild, Kappes, Reffert, Iser, Stehler, Wehe sen. und Willi Weber. Aus den Protokollen ergibt sich, dass sich die <strong>MGV</strong>-Vertreter gegenüber den früheren Arbeitersängern ausgesprochen fair verhielten; so akzeptierten sie den Wunsch der Neulinge, ihre bisherigen Zeiten im ASB bei der Berechnung von Jubiläen anzurechnen. So wurde beispielsweise August Heckert, der nie zuvor beim <strong>MGV</strong> gesungen hatte, 1936 dessen Ehrenmitglied, weil ihm seine Zeiten beim Arbeitersängerbund angerechnet wurden.
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