Festbuch 120 Jahre MGV

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134 Festakt zum 75. Jubiläum 1971 im Nachbarschaftshaus. Im Publikum links des Mittelgangs Innenminister Walter Krause, Oberbürgermeister Prof. Dr. Ludwig Ratzel, Bundestagsabgeordneter Prof. Dr. Hans-Georg Schachtschabel, Stadtrat Winfried Höhn, Landtagsabgeordneter Willibald Kimmel. Festakt zum 90-jährigen Bestehen 1986 im Nachbarschaftshaus. In der ersten Reihe von rechts: Oberbürgermeister Gerhard Widder, Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Roswitha Wisniewski, Landtagsabgeordneter Gerhard Bloemecke, Stadtrat Winfried Höhn, Frau Gremm, Stadtrat Valentin Gremm, Stadtrat Rolf Schmidt, Stadtrat Paul Buchert.
135 Zur Popularisierung der Festlichkeiten hatte der Verein in jenem Jahr übrigens bei der Textilgeschäft Baral in der Neuhofer Straße (späterer Penny-Markt) ein Schaufenster mit Fahne, Pokalen und Notenheften ausgerichtet – ein Brauch, der wie so viele andere in den zurückliegenden Jahrzehnten verlorenging oder sich nicht mehr realisieren ließ. Erstmals in einer Periode des Wohlstands konnte der Verein 1971 ein Jubiläum unbeschwert feiern: Zum 75-jährigen Bestehen veranstaltete er einen Festakt im Nachbarschaftshaus, an dem der aus Mannheim stammende Innenminister des Landes Baden- Württemberg, Prof. Walter Krause, Oberbürgermeister Prof. Dr. Ludwig Ratzel und der Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Hans-Georg Schachtschabel teilnahmen. Ihm folgte ein Festball in der TSG Rheinau. 90-jähriges Bestehen 1986 Obwohl kein klassisches rundes Jubiläum, feierte der MGV sein 90-jähriges Bestehen am 3. Mai 1986 mit einem großen Festakt im Nachbarschaftshaus Rheinau. Anwesend war alles, was in Rheinau und darüber hinaus Rang und Namen hatte, allen voran die Bundestagsabgeordnete Professor Dr. Roswitha Wisniewski, die Landtagsabgeordneten Gerhard Bloemecke und Jörg Ueltzhöffer, Oberbürgermeister Gerhard Widder, die Stadträte Winfried Höhn, Valentin Gremm, Rolf Schmidt, Rolf Dieter, Helmut Wetzel und Konstanze Wegner sowie die Vereinsvorsitzenden Paul Buchert (Gemeinnütziger Verein Rheinau), Oskar Blum (Gemeinnütziger Verein Pfingstberg-Hochstätt), Philipp Genazino (Mannheimer Rudergesellschaft), Horst Burger (Heimatverein) und Michael Unrath (TSG Rheinau). Die Festrede hielt Oberbürgermeister Gerhard Widder. Jubiläen zu feiern, so betonte das Stadtoberhaupt, heiße keineswegs, vor der Gegenwart zu flüchten. Vielmehr sei es eine Würdigung der Leistung derer, die mit ihrem Engagement die Grundlagen für die erfolgreiche Vereinsarbeit von Heute geschaffen hätten: „Wir leben zwar nicht für die Vergangenheit, aber aus der Vergangenheit.“ Gesangvereine seien unverzichtbar, da sie für den Fortbestand des Kulturgutes Lied sorgten. Widder mahnte die Gesangvereine aber auch, sich verstärkt um die Jugend zu bemühen. In diesem Zusammenhang kritisierte er die Trennung von ernster und unterhaltsamer Musik, weil dadurch oft unnötige Grenzen zwischen Jung und Alt aufgebaut würden: „Glaube doch niemand, junge Menschen seien nicht zu künstlerischen Leistungen fähig!“ Widder würdigte die Mitarbeit in den Vereinen als wichtigste Form bürgerschaftlichen Engagements: „Vereine sind auf Dauer angelegte Bürgerinitiativen.“ Die Gesangvereine seien dabei die „lebendigen Körperzellen im Organismus Stadt.“ Stellvertretend für alle Aktiven überreichte der Oberbürgermeister dem Vorsitzenden Helmut Schmitt die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg und die von Ministerpräsident Lothar Späth unterzeichnete Ehrenurkunde. Schmitt habe in den bislang 22 Jahren als Vorsitzender den Bestand des Vereins durch die Etablierung eines Frauenchores mit Weitblick langfristig gesichert und sich mit traditionsreichen Veranstaltungen wie dem „Bürgerball“ und dem „Marktplatzfest“ um die Pflege des Kulturgutes Lied verdient gemacht: „Wir zählen auch künftig auf den MGV 1896 Rheinau“, betonte Widder.
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