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Festbuch 120 Jahre MGV

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Soziales Engagement<br />

Die ersten <strong>Jahre</strong><br />

Durch die gesamte Geschichte des <strong>MGV</strong> 1896 Rheinau zieht sich nicht nur die Pflege<br />

des Kulturgutes „Deutscher Chorgesang“ und der Geselligkeit der Aktiven untereinander,<br />

sondern auch ein starkes karitatives Engagement für Kranke und in irgendeiner Weise<br />

Bedürftige.<br />

Im Ersten Weltkrieg kam dieses karitative Engagement den vom Völkerschlachten Geschundenen<br />

zu Gute. In der Mitgliederversammlung vom 11. August 1918 wurde einstimmig<br />

beschlossen, vom Vereinskonto, das damals 700 Reihsmark umfasste, immerhin<br />

100 Reichsmark an das Rote Kreuz Rheinau zu überweisen. Außerdem wurde der<br />

Vorstand ermächtigt, an notleidende Mitglieder Unterstützungsgelder bis zu einer Summe<br />

von 10 Reichsmark zu gewähren.<br />

Am 25. September 1914 beschloss der Vorstand zusätzlich, im Felde kämpfende Sänger<br />

mit Paketen zu bedenken. Am 28. Oktober 1914 wurde entschieden, dass darin vor<br />

allem Socken und Unterhosen geschickt werden sollen. Am 30. Dezember 1914 beschloss<br />

der Vorstand ein Benefiz-Konzert zu Gunsten des Roten Kreuzes Rheinau.<br />

In den nachfolgenden Jahrzehnten fanden keine derartigen Benefizaktionen statt; die<br />

Zeiten waren derart schlecht, dass der Verein alle Hände voll zu tun hatte, sein eigenes<br />

Überleben zu sichern. In den späten fünfziger, sechziger und siebziger <strong>Jahre</strong>n schienen<br />

derartige wohltätige Aktivitäten auf Grund des Wirtschaftswunders und dem immer enger<br />

gespannten sozialen Netzes auch nicht mehr notwendig. Das änderte sich jedoch<br />

ab den achtziger <strong>Jahre</strong>n, in denen immer deutlicher wurde, dass es auch in einem Sozialstaat<br />

wie der Bundesrepublik Anliegen gab, die nicht oder lediglich unzureichend abgedeckt<br />

werden konnten.<br />

Benefiz-Konzert für Kinderkrebshilfe 1992<br />

Bereits zu ihrem 50. Geburtstag 1989 hatten Vorsitzender Dieter Schmidt und sein Stellvertreter<br />

Manfred Hipp auf Feiern und Geschenke zu Gunsten der Aktion Krebskranke<br />

Kinder verzichtet. Später verwirklichten sie ihre Idee, an Stelle des traditionellen Bürgerballs<br />

ein Benefiz-Konzert zu Gunsten dieser Aktion zu veranstalten, die 1985 von einer<br />

Rheinauer Familie ins Leben gerufen worden war. Nach dem Tode ihrer Tochter hatte sie<br />

sich nicht in ihre Trauer zurück gezogen, sondern sich engagiert, um Leidensgefährten<br />

zu helfen.<br />

Zu Allerheiligen 1992 – einem für einen solchen Zweck ja durchaus symbolträchtigen<br />

Datum – fanden sich zum Eintrittspreis von 15 Mark 450 Rheinauer im Nachbarschaftshaus<br />

ein. Durch das Konzert (Eintritt und Bewirtung) kamen 5.591,27 D-Mark zusammen,

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