Festbuch 120 Jahre MGV

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80 Bürgerball 1991. Der berühmte Chorkomponist Robert Pappert zu Gast. MGV-Marktplatzfest in den neunziger Jahren.
81 Und die „Sterne der Heimat" habe er selbst erstmals überhaupt von einem Chor gehört. Beeindruckt von dieser Veranstaltung, komponierte der Meister einen Chor mit dem Titel „Tanz mit mir“, den er dem MGV 1896 Rheinau widmete. 1993 fand der letzte Bürgerball unter dem veränderten Konzept eines Oldie-Abends statt. Bereits im Vorverkauf konnten nahezu sämtliche Karten zu je 15 D-Mark verkauft werden, so dass sich zur Eröffnung 320 Gäste im eng bestuhlten Nachbarschaftshaus tummelten. Offenbar hatte der Verein eine Marktlücke entdeckt, nämlich die tiefe Sehnsucht der Menschen nach der guten alten Zeit der fünfziger Jahre. Und so waren es Titel wie „Don’t be cruel“, „Lolipp“ oder „Rote Lippen muss man küssen“, die von der Band „Just for Fun“ an jenem Abend intoniert und begeistert aufgenommen wurden. Doch obwohl der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt war, blieben dem Verein nach Abzug aller Unkosten gerade mal 150 D-Mark übrig – zu wenig angesichts der unsäglichen Mühen bei Planung, Organisation und Vorbereitung einer solchen Mammutveranstaltung. Die von der Stadt verlangte Saalmiete für das Nachbarschaftshaus sowie die Gagen für die Musiker nahmen ungeahnte Ausmaße an. Seither fand kein Bürgerball mehr statt. Marktplatzfest (1980-1997) Die andere große Veranstaltung der Sänger, die auf der Rheinau eine große Breitenwirkung erzielte, war das 1980 ins Leben gerufene Marktplatzfest. Im Veranstaltungskalender des Stadtteils hatte es bald seinen festen Platz, und zwar jeweils am letzten Wochenende im Juni. Charakteristisch für diese Veranstaltung waren die Holzbuden, die um den Platz herum gruppiert waren, und denen die Organsatoren den Vorzug gaben gegenüber einem FestzeIt. Die Buden wurden 1980 von den Sängern unter Leitung von Dieter Schmidt selbst gebaut. Erst 1995 ging man auf die nun in Mode gekommenen weißen Partyzelte über, die für die Sänger leichter aufzubauen waren. Jeweils freitags, unmittelbar nach Ende des Wochenmarktes, schlugen sie ihre Stände auf, aus denen heraus sie ihre Speisen und Getränke verkauften. Begehrt waren die Fischspezialitäten, die in großen Mengen Absatz fanden. Beim Musikprogramm war es lange Tradition und Attraktion zugleich, am zweiten Tag des Festes, also jeweils samstags, eine auswärtige Trachtenkapelle aufspielen zu lassen, zumeist den Musikverein Neuschönau aus dem bayerischen Wald, aber auch die Trachtenkapellen aus Böffingen im Schwarzwald oder Roßhaupten im Allgäu. Von der Pritsche eines Lastwagens herab heizten sie den Festbesuchern einen ganzen Tag lang mit zünftiger Blasmusik ein. Doch mit der Zeit wurden die Kosten für Anreise, Unterkunft und Verpflegung der auswärtigen Gäste immer unerschwinglicher; schließlich verzichtete der Verein 1993 schweren Herzens auf diesen Programmpunkt. 1998 wurde aus Arbeitsund Kostengründen das gesamte Fest nicht mehr gefeiert – zu Gunsten eines Standes auf einem noch größeren Fest, dem 1990 entstandenen Rheinauer Stadtteilfest „Fröhliche Meile“.
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