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Museen und Lebenslanges Lernen - Network of European Museum ...

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100<br />

Diese erheben keinen Anspruch<br />

auf Vollständigkeit, da alle <strong>Museen</strong><br />

verschieden sind. Sie sollen jedoch<br />

Gedankenst<strong>of</strong>f <strong>und</strong> Diskussionen über<br />

die Arbeit an der <strong>Museum</strong>sgestaltung<br />

<strong>und</strong> -ausstattung <strong>und</strong> deren Auswirkungen<br />

auf die Lernerfahrungen<br />

anregen.<br />

DAS KÖRPERLICHE<br />

WOHLBEFINDEN DER<br />

BESUCHERINNEN<br />

Es wird <strong>of</strong>t behauptet, dass <strong>Museum</strong>sbesucherInnen<br />

im wahrsten Sinne<br />

des Wortes ihre Meinung mit den<br />

Füßen äußern. Ein <strong>Museum</strong>sbesuch<br />

mag einerseits hochinteressant <strong>und</strong><br />

beflügelnd sein, andererseits wirkt<br />

die körperliche Beanspruchung<br />

häufig ermüdend. Sich konzentriert<br />

den Gemälden oder der Ausstellung<br />

- verb<strong>und</strong>en mit viel Zuhören, Laufen,<br />

Flanieren <strong>und</strong> Stehen - zu widmen,<br />

erfordert eine gehörige Mischung<br />

aus geistiger Konzentration <strong>und</strong><br />

körperlicher Anspannung. Sie zählt<br />

für gewöhnlich nicht zum alltäglichen<br />

Verhalten der meisten Menschen. Trotz<br />

aller Bemühungen, eine Ausstellung<br />

interessant zu gestalten oder die<br />

bedeutendsten Meisterwerke in einem<br />

<strong>Museum</strong> zusammenzuführen, fühlen<br />

sich durchschnittliche BesucherInnen<br />

innerhalb von etwa zwei St<strong>und</strong>en<br />

von den Eindrücken erschöpft. Ein<br />

besucherfre<strong>und</strong>liches <strong>Museum</strong><br />

versucht, trotz der bekannten<br />

bekannten Einschränkungendurch<br />

Gestaltungsvorgaben, Raum-,<br />

Brandschutz- <strong>und</strong> Sicherheitsvorschriften<br />

diesen Effekt zu minimieren,<br />

indem Ruhebereiche einschließlich<br />

Bänken, Stühlen <strong>und</strong> anderen<br />

Möglichkeiten zur Erholung<br />

eingerichtet werden.<br />

Das Nationalmuseum Island hat<br />

vor kurzem zwei interessante<br />

Neuerungen eingeführt. Es handelt<br />

sich um eine Bank, die an einem<br />

Ende mit einem Telefonhörer mit<br />

Audi<strong>of</strong>unktion ausgestattet ist, so dass<br />

BesucherInnen die Bewegungsfreiheit<br />

haben, sich um 180 Grad zu drehen,<br />

<strong>und</strong> ihre Aufmerksamkeit auf<br />

Ausstellungselemente in verschiedene<br />

Bereiche des Raums lenken können.<br />

Im selben <strong>Museum</strong> haben die<br />

BesucherInnen, wenn sie müde sind,<br />

die Möglichkeit, in einem Raum von<br />

einem mit Kissen, Betttuch <strong>und</strong> Decke<br />

ausgestatteten Bett Gebrauch zu<br />

machen, obwohl das <strong>Museum</strong> nicht<br />

einmal besonders groß ist.<br />

BESUCHERORIENTIERUNG<br />

Die Orientierung <strong>und</strong> das Leitsystem<br />

in <strong>Museen</strong> oder Galerien zielt auf<br />

eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Gruppen, die sich durch ihr Alter,<br />

ihre gesellschaftliche Position,<br />

ihre Nationalität, ihre Kultur oder<br />

andere besondere Interessen<br />

voneinander unterscheiden, ab. Um<br />

die Aufmerksamkeit solch einer<br />

heterogenen Gruppe zu gewinnen,<br />

benötigt man eine Kombination<br />

aus akustischen, visuellen <strong>und</strong><br />

digitalen Mitteln. Bei der Begrüßung<br />

bedarf es eines Gespürs für diese<br />

verschiedenen Gruppen, die je<br />

nach individuellem Lernbedürfnis,<br />

-interesse <strong>und</strong> -typ unterschiedliche<br />

Kommunikationsmittel erfordern.<br />

Wenn die Installationen sinnvoll <strong>und</strong><br />

gut umgesetzt werden, dann sind<br />

sie in diesem Fall unaufdringlich,<br />

aber hilfreich <strong>und</strong> wirkungsvoll. Eine<br />

schlechte Ausstellungsgestaltung wirkt<br />

durch den Gebrauch zu vieler Zahlen,<br />

Farben, Symbole <strong>und</strong> Schlüsselwörter<br />

in Form miteinander wetteifernder<br />

Texttafeln, Symbole <strong>und</strong> akustischer<br />

Reize irritierend <strong>und</strong> kontraproduktiv<br />

auf die BesucherInnen. In ähnlicher<br />

Weise kann ein zu starres Leitsystem<br />

die BesucherInnen sogar daran<br />

hindern, die Exponate auf ihre eigene<br />

Art <strong>und</strong> Weise <strong>und</strong> in ihrer persönlichen<br />

Geschwindigkeit zu entdecken.<br />

DIE KOEXISTENZ VON ALT<br />

UND NEU<br />

Ein <strong>Museum</strong> in einen besucher- <strong>und</strong><br />

lernfre<strong>und</strong>lichen Ort der Kommunikation<br />

zu verwandeln bleibt manchmal ein<br />

Wunschtraum. Die Vorschriften <strong>und</strong><br />

Einschränkungen verhindern teilweise<br />

Modernisierung <strong>und</strong> Veränderung, die

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