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Museen und Lebenslanges Lernen - Network of European Museum ...

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ergeben: finanzielle Gründe, zeitliche<br />

Einschränkungen aufgr<strong>und</strong> familiärer<br />

<strong>und</strong> beruflicher Verantwortung,<br />

Krankheit oder Beeinträchtigung,<br />

Probleme mit Verkehrsanbindung oder<br />

Kinderbetreuung <strong>und</strong> ein fehlendes<br />

Angebot am Wohnort.<br />

Untersuchungsergebnisse belegen,<br />

dass die Haupthindernisse auch<br />

kulturelle, soziale oder psychologische<br />

Ursachen haben können. Dazu zählen<br />

eine im Kindesalter entstandene<br />

Abneigung gegenüber der Schule<br />

oder Zugehörigkeit zu einer sozialen<br />

Klasse oder Geschlechtervorstellung,<br />

die <strong>Lernen</strong> nicht als adäquate<br />

Beschäftigung für Erwachsene ansieht.<br />

Solche Barrieren sind schwieriger zu<br />

überwinden, weil sie mit Gefühlen <strong>und</strong><br />

Vorurteilen verb<strong>und</strong>en sind, die auf tief<br />

verwurzelten Wertvorstellungen <strong>und</strong><br />

Einstellungen basieren.<br />

1.4 Einstellungen<br />

<strong>und</strong> Motivationen,<br />

die den Lernprozess<br />

begünstigen<br />

Was macht den Unterschied aus?<br />

Warum entschließen sich manche<br />

Erwachsene dazu, auf den Lernprozess<br />

einzugehen <strong>und</strong> andere nicht?<br />

Die Antwort auf diese Frage kann<br />

für <strong>Museum</strong>spädagogInnen bei<br />

der Entwicklung neuer Strategien<br />

zur Erschließung erwachsener<br />

Besuchergruppen hilfreich sein.<br />

Verschiedene Studien im Bereich<br />

der Erwachsenenbildung ergeben für<br />

das Lerninteresse bei Erwachsenen<br />

weitgehend übereinstimmende<br />

Faktoren. Die Einstellung wird stark<br />

von der Familie <strong>und</strong> der kulturellen<br />

Herkunft beeinflusst, ebenso der<br />

Klassenzugehörigkeit, dem Geschlecht,<br />

dem Bildungsweg <strong>und</strong> den sozialen<br />

Netzwerken. Obwohl streng genommen<br />

nicht alle dieser Aspekte auf das<br />

<strong>Lernen</strong> im <strong>Museum</strong> zutreffen, ist es<br />

nützlich, sie im Gedächtnis zu behalten,<br />

wenn man Vermittlungsprogramme <strong>und</strong><br />

-projekte für Erwachsene in <strong>Museen</strong> <strong>und</strong><br />

Galerien entwirft.<br />

�� Familie: Verstehen, was die Kinder in<br />

der Schule lernen, um sie besser im<br />

Lernprozess unterstützen zu können.<br />

Darüber hinaus regt die Teilnahme am<br />

Familienprogramm des <strong>Museum</strong>s die<br />

Eltern häufig zu eigener Lernaktivität an.<br />

�� Sozial: Neue Fre<strong>und</strong>schaften knüpfen, dem<br />

Bedürfnis nach sozialem Umgang <strong>und</strong><br />

Fre<strong>und</strong>schaften nachkommen.<br />

�� Bildungserweiterung: Einen höheren<br />

Abschluss oder ein Karriereziel erreichen.<br />

�� Sich in eine Gemeinschaft integrieren <strong>und</strong><br />

aktiv zu ihr beitragen. Dies gilt vor allem<br />

für Menschen mit Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />

�� Als Vorbild <strong>und</strong> zur Ermutigung anderer<br />

Menschen: Familie, Fre<strong>und</strong>Innen,<br />

ArbeitskollegInnen, PädagogInnen,<br />

BeratungsdienstleisterInnen,<br />

GemeindemitarbeiterInnen <strong>und</strong><br />

ArbeitgeberInnen.<br />

�� Beteiligung an Gemeinschaftsaktionen<br />

oder ehrenamtlichen Aufgaben <strong>und</strong><br />

Diensten, auch unter Berücksichtigung der<br />

Weiterentwicklung von Fähigkeiten sowie<br />

identitätsstiftender <strong>und</strong> kulturfördernder<br />

Aspekte.<br />

�� Arbeit: Eine Beförderung erreichen <strong>und</strong> die<br />

eigene Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz<br />

steigern.<br />

�� Persönlichkeitsentwicklung: Das eigene<br />

Wissen <strong>und</strong> die eigenen Fähigkeiten<br />

verbessern, eigene Interessen <strong>und</strong> Hobbys<br />

verfolgen.<br />

�� Wendepunkt im Leben oder Krise:<br />

Auswanderung, Todesfall, Krankheit,<br />

Arbeitslosigkeit, Umzug, Scheidung,<br />

Ruhestand.<br />

Zwang oder Verpflichtung durch<br />

��<br />

Arbeitsstelle oder den Staat im<br />

Zusammenhang mit Umschulung,<br />

Sozialhilfebestimmungen oder<br />

Einbürgerungsgesetzen.

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