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Museen und Lebenslanges Lernen - Network of European Museum ...

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Die dominanten Lernfähigkeiten der<br />

Macher sind das konkrete Erfahren<br />

<strong>und</strong> das aktive Experimentieren. Ihre<br />

große Stärke liegt im Ausführen von<br />

Vorhaben <strong>und</strong> Aufgaben <strong>und</strong> der<br />

Bereitschaft, sich selbst in neuen<br />

Situationen zu erproben. Sie zeichnen<br />

sich in solchen Situationen aus, in<br />

denen sich interessante Möglichkeiten<br />

bieten, Risiken bestehen <strong>und</strong> agiert<br />

werden muss. Sie sind dafür bekannt,<br />

dass sie sehr flexibel <strong>und</strong> spontan<br />

reagieren. In Situationen, in denen<br />

eine Theorie oder ein Plan nicht den<br />

Tatsachen entspricht, werden Sie eher<br />

den Plan verwerfen. Sie neigen dazu,<br />

Probleme mit einer intuitiven „trail-anderror-Methode“<br />

zu lösen <strong>und</strong> setzen<br />

dabei besonders auf die Unterstützung<br />

<strong>und</strong> Information anderer Menschen,<br />

statt auf ihre eigenen analytischen<br />

Fähigkeiten. Sie sind gewandt im<br />

Umgang mit Menschen, erscheinen<br />

aber <strong>of</strong>t als ungeduldig <strong>und</strong> aggressiv in<br />

Lernsituationen.<br />

DIE ERPROBUNG VON KOLBS<br />

LERNTHEORIEN IN DEN<br />

NIEDERLANDEN<br />

Das von der Niederländischen<br />

<strong>Museum</strong>svereinigung in den<br />

Niederlanden durchgeführte Kolb-<br />

Projekt untersucht zuerst, wodurch<br />

sich die Attraktivität einer Ausstellung<br />

für die verschiedenen Lerntypen<br />

auszeichnet. Anschließend wurde mit<br />

den dabei festgestellten Merkmalen<br />

für jeden Typ eine Checkliste für die<br />

<strong>Museen</strong> erstellt. Jede der Checklisten<br />

beinhaltetet die drei Schlüsselaspekte<br />

jeder Ausstellung oder Präsentation:<br />

Inhalt <strong>und</strong> Information, Einstellung<br />

sowie Atmosphäre <strong>und</strong> Gestaltung.<br />

Durch die Pilotprojekte entstanden<br />

kreative <strong>und</strong> interessante Ausstellungen<br />

<strong>und</strong> eine lebhafte Diskussion über<br />

das Wesen <strong>und</strong> Ziel des <strong>Lernen</strong>s. Sie<br />

stießen jedoch teilweise auf Ablehnung<br />

bei Mitgliedern des Projektteams. Die<br />

meisten <strong>Museum</strong>spädagogInnen<br />

begrüßten die theoretische Stärkung<br />

ihrer Position <strong>und</strong> hatten Spaß<br />

an der Entwicklung neuer auf die<br />

verschiedenen Lerntypen der<br />

BesucherInnen zugeschnittenen<br />

Vermittlungsstrategien <strong>und</strong> Texten.<br />

Einige der AusstellungsdesignerInnen<br />

<strong>und</strong> -architektInnen fühlten sich durch<br />

die Anwendung von Kolbs Lerntheorie<br />

in ihrer Kreativität eingeschränkt. Die<br />

KuratorInnen, von denen die meisten<br />

TräumerInnen oder BeraterInnen sind,<br />

bevorzugten es, ihrem eigenen Lerntyp<br />

treu zu bleiben. Zur Entwicklung einer<br />

Vermittlungsstrategie, die die vielfältigen<br />

Lernbedürfnisse der potentiellen<br />

BesucherInnen in Betracht zieht,<br />

bedarf es Zeit <strong>und</strong> Engagement von<br />

Seiten der beteiligten MitarbeiterInnen.<br />

Die Konzeption einfallsreicher,<br />

an verschiedenen Lerntypen<br />

orientierter Vermittlungsstrategien<br />

29<br />

für Ausstellungen wird auch anfangs<br />

eher skeptische KollegInnen vom Wert<br />

dieses Ansatzes überzeugen. Sollten<br />

Sie der Meinung sein, dass es sich<br />

lohnt, für verschiedene Lerntypen<br />

das passende Vermittlungsprogramm<br />

anzubieten, dann könnte es für Sie<br />

sinnvoll sein, bei der Planung des<br />

Lernprozesses einen Blick auf die<br />

Verwendungsmöglichkeit von Kolbs<br />

Lerntheorie zu werfen.<br />

Leitfaden für die Anwendung<br />

von Kolbs Lerntheorie bei der<br />

Ausstellungsplanung:<br />

�� Stellen Sie dem gesamten Projektteam<br />

die Theorie anhand von erfolgreichen<br />

Fallbeispielen vor <strong>und</strong> stellen Sie weitere<br />

Informationen zur Verfügung. Wenden Sie<br />

die Theorie auf jeden Fall von Beginn des<br />

neuen Projektes an.<br />

�� Ermutigen Sie alle Teammitglieder,<br />

sich selbst dem Lerntypentest zu<br />

unterziehen <strong>und</strong> nutzen Sie das<br />

Ergebnis um zu entscheiden, ob die<br />

Teamzusammensetzung bezüglich der<br />

repräsentierten Lerntypen ausreichend<br />

ausgeglichen ist. Möglicherweise ist<br />

es von Vorteil, das Team mit Personen<br />

anderen Lerntyps zu ergänzen.<br />

�� Ernennen Sie ein Teammitglied zum/r<br />

Besuchervertreter/in. Er/Sie hat die Aufgabe,<br />

die Besuchermeinungen <strong>und</strong> -interessen

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