Museen und Lebenslanges Lernen - Network of European Museum ...
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Leben der Frauen <strong>und</strong> die Diskussion<br />
darüber, wie Bildende KünstlerInnen,<br />
AutorInnen <strong>und</strong> DichterInnen sich einen<br />
ganz ähnlichen Arbeitsprozess zu<br />
eigen machen, wenn sie Kunstwerke<br />
schaffen. Durch seine radikalen<br />
Theorien zur Gesellschaftsentwicklung<br />
<strong>und</strong> <strong>Museum</strong>spädagogik forderte<br />
Unspoken Truths auch die bisherigen<br />
Strategien <strong>und</strong> das Engagement des<br />
<strong>Museum</strong>s im Bereich der Öffnung für<br />
alle Bevölkerungsgruppen heraus.<br />
Die Arbeiterfrauen gewannen durch<br />
ihre Lebenserfahrung Autorität <strong>und</strong><br />
führten das Projekt mit Einsatz <strong>und</strong><br />
Entschlossenheit weiter. Eine aus dem<br />
Projekt entstandene Ausstellung war an<br />
vier verschiedenen Orten in Irland zu<br />
sehen. Die beteiligten Frauen nahmen<br />
an internationalen Konferenzen als<br />
Rednerinnen teil <strong>und</strong> es erschienen ein<br />
Buch <strong>und</strong> eine Videodokumentation.<br />
Nachdem das Projekt beendet<br />
war, nahmen die Frauen weiterhin<br />
an Projekten <strong>und</strong> Programmen des<br />
IMMA <strong>und</strong> über ihre eigenen sozialen<br />
Netzwerke teil. Alibhe Murphy setzt<br />
seine Arbeit mit anderen Gruppen<br />
in Gemeinschaftsprojekten fort. Das<br />
<strong>Museum</strong> führt nun ein Programm für<br />
Gruppen mit dem Namen Focus on ...<br />
durch, das auf dem Konzept von<br />
Unspoken Truths beruht <strong>und</strong> an dem<br />
durchschnittlich 20 verschiedenen<br />
Gruppen jedes Jahr beteiligt sind.<br />
ÜBER-SETZEN - EIN<br />
PROGRAMM FÜR HÖRENDE<br />
UND HÖRBEEINTRÄCHTIGE<br />
MENSCHEN VOM MUSEUM<br />
FÜR GEGENWARTSKUNST<br />
IN BASEL<br />
ÜBER-SETZEN – Führungen,<br />
Workshops <strong>und</strong> Gespräche für<br />
Erwachsene, Jugendliche <strong>und</strong> Kinder<br />
wurde 2009 von der Abteilung Bildung<br />
<strong>und</strong> Vermittlung des <strong>Museum</strong>s für<br />
Gegenwartskunst als einmalige,<br />
eintägige Abschlussveranstaltung zur<br />
Ausstellung Little Theatre <strong>of</strong> Gestures<br />
konzipiert. Die Ausstellung zeigte<br />
künstlerische Positionen, die sich mit<br />
dem Themenkreis Geste, Inszenierung<br />
<strong>und</strong> Theatralität auseinandersetzten.<br />
Mit der Einbeziehung einer<br />
Eurythmistin, einer gehörlosen<br />
Gebärdensprachlehrerin, <strong>und</strong> einer<br />
Künstlerin in die Projektkonzeption<br />
<strong>und</strong> -umsetzung wandte sich das<br />
<strong>Museum</strong> an Expertlnnen für den<br />
Themenbereich Raumbezogenheit <strong>und</strong><br />
Körperarbeit, die gleichzeitig auch als<br />
MultiplikatorInnen wirkten.<br />
Auftakt des Tages bildete eine<br />
dialogische Führung für alle<br />
BesucherInnen durch die Ausstellung,<br />
die dazu einlud, mit ihrem Körper<br />
die Ausstellung kennenzulernen<br />
<strong>und</strong> mit Gesten <strong>und</strong> Gebärden<br />
zu experimentieren. Spezifische<br />
Kenntnisse <strong>und</strong> die Wahrnehmung<br />
der Werke durch die Eurythmistin,<br />
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Gebärdensprachlehrerin <strong>und</strong> Künstlerin<br />
flossen in die <strong>of</strong>fene Diskussion<br />
ein. In den Workshops fand eine<br />
vertiefende Auseinandersetzung<br />
der BesucherInnen mit den drei<br />
Kommunikationsformen statt. Die<br />
Unterschiede <strong>und</strong> Besonderheiten der<br />
verschiedenen Ausdrucksarten <strong>und</strong> die<br />
Eigenheiten <strong>und</strong> Schwierigkeiten des<br />
Übersetzens von einer Sprache in eine<br />
andere – der Schritt des Übersetzens<br />
in eine „andere Welt“ – wurden im<br />
gemeinsamen Schlussgespräch<br />
diskutiert. Gr<strong>und</strong>lage des Gesprächs<br />
bildete eine experimentelle Präsentation<br />
dieser Kommunikationsformen, deren<br />
Ausgangspunkt ein in der Ausstellung<br />
gezeigtes Kunstwerk war.<br />
Ein zentrales Anliegen von ÜBER-<br />
SETZEN war die Übersetzung aller<br />
Veranstaltungen durch Dolmetscher<br />
in Gebärdensprache, damit die<br />
Hörbeeinträchtigten genau so<br />
frei wählen konnten, an welchen<br />
Veranstaltungen sie teilnehmen<br />
wollen, wie die Hörenden. In den<br />
Pausen standen die Übersetzer<br />
den Teilnehmenden für „in<strong>of</strong>fizielle“<br />
Gespräche zu Verfügung.<br />
ÜBER-SETZEN brachte die<br />
verschiedenen Sichtweisen <strong>und</strong><br />
spezifischen Wahrnehmungsformen<br />
der Umwelt, die sich durch den<br />
Einsatz der drei Ausdrucksformen<br />
Eurythmie, Gebärdensprache <strong>und</strong><br />
Performance ergeben, zusammen <strong>und</strong>